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Franck, Franck, true Johann Mathias
* 1708-05-1515.5.1708 Ketzelsdorf bei Walterskirchen/NÖ, † 1783-05-088.5.1783 Hainburg an der Donau/NÖ. Lehrer und Chorregent. Aus einfachen Verhältnissen stammend, war F. ab 1729 zunächst Präzeptor in Hainburg, ehe er im Herbst 1732 Philipp Pudler als Schulrekor und Chorregent nachfolgte. Am 6.9.1733 heiratete er in zweiter Ehe Juliane Rosina Seefranz (1711–60), eine Halbschwester von Mathias Haydn, dem Vater der Brüder Haydn. Bedingt durch diese verwandtschaftliche Verbindung lebte J. Haydn 1737–40 bei F., den er bis zu seinem Lebensende als seinen ersten Musiklehrer verehrte. Ob auch M. und J. E. Haydn von F. ihren ersten Musikunterricht erhielten, ist (2008) nicht erwiesen. F.s Leistungen als Musiker waren über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt, Noten aus seinem Archiv verlieh er auch nach Pressburg. Ab 1745 hatte er aufgrund der Löwenburg’schen Stiftung stets vier Knaben so weit in der Vokal- und Instrumentalmusik zu unterrichten, dass sie im Bedarfsfall als Sängerknaben vom Wiener Piaristenkonvikt übernommen werden konnten. Im September 1762 resignierte er für kurze Zeit auf seine Hainburger Stelle und floh aufgrund von Anfeindungen aus der Stadt, ca. einen Monat später erhielt er die Stelle jedoch erneut. 1774 verkaufte er sein Haus um 700 fl. 1780 suchte er beim Stadtrat um Pensionierung an, der ihn jedoch zum weiteren Verbleib bewegen konnte. In seinen letzten Lebensjahren stand ihm sein Schwiegersohn Philipp Schimpel (1751–1805) als Präzeptor zu Seite, der ihm bei seinem Ableben nachfolgte. Schimpel und seine Frau wurden 1805 von J. Haydn in seinem Testament bedacht, jedoch starben beide noch vor dem Erblasser.
Literatur
E. F. Schmid, Joseph Haydn. Ein Buch von Vorfahren und Heimat des Meisters 1934; J. Maurer, Gesch. der landesfürstlichen Stadt Hainburg 1894; H. C. Robbins Landon, Haydn: Chronicle and Works 1 (1980); MGÖ 2 (1995) [Frank].

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
10.11.2008
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Franck, Johann Mathias‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 10.11.2008, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0002089a
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0002089a
GND
Franck, Johann Mathias: 137434790
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