Ehrenhalber gewidmetes Grab am Hietzinger Friedhof (Wien XIII).
Barbara (Betty, Babet, verh. Bogner): get. 30.8.1797 Wieden (Wien IV), † 30.6.1879 Wien. Sängerin (Mezzosopran) und Malerin. War zunächst ebenfalls als Sängerin tätig, entschied sich jedoch für eine Karriere als bildende Künstlerin. Schülerin und Gehilfin des Malers Moritz Daffinger, danach Miniaturmalerin und Zeichenlehrerin. Seit 1825 mit dem Flötisten F. Bogner verheiratet.
Ehrenhalber gewidmetes Grab am Hietzinger Friedhof.
Katharina (Kathi): get. 10.6.1800 Wieden, † 3.3.1879 Wien. Erhielt zwar eine Klavierausbildung, trat jedoch nicht als Musikerin auf. In der Literaturgeschichte als „ewige Braut“ Grillparzers, der ab 1849 bis zu seinem Tod bei ihr und ihrer Schwester Maria Anna wohnte, bekannt.
Ehrenhalber gewidmetes Grab am Hietzinger Friedhof.
Josephine (Pepi, eig. Josepha Carolina): get. 12.12.1803 Wieden, † 7.5.1878 Wien. Sängerin (Sopran). Erhielt 1819–21 Unterricht von ihrer Schwester Anna an der Singschule der GdM. Debütierte 1821 am Kärntnertortheater. Weitere Ausbildung bei Giuseppe Siboni, dem sie nach Kopenhagen folgte, wo sie mit wenig Erfolg versuchte, sich im öffentlichen Musikleben durchzusetzen. Gastspiele in Prag, Venedig und Mailand. Aufgrund zu starker nervlicher Belastung zog sie sich von der Bühne zurück und war in Wien als Gesangs- (Lehrerin von L. Tuczek) und Klavierpädagogin tätig. Schubert schrieb für sie die Solopartien zweier Werke nach Texten von Grillparzer (Zögernd leise D 921, Kantate Mirjams Siegesgesang D 942).
Königlich-dänische Kammersängerin 1828; Ehrenmitglied der Società Apollinea von Venedig.
Die Schwestern F. nahmen im bürgerlichen Wiener Musikleben des Vormärz (Biedermeier) eine ähnliche Stellung ein wie die Familien Sonnleithner oder Kiesewetter. Viele Gäste lernten wie auch Grillparzer bei ihren musikalischen Abendgesellschaften die Musik Schuberts kennen (Salon).
NGroveD 9 (2001); MGG 4 (1955); K-R 1997; SchubertL 1997; Czeike 2 (1993); ÖBL 1 (1957); MGÖ 2 (1995); A. Sauer in O. Katann (Hg.), Grillparzer-Studien 1924; P. Neumarkt, Franz Grillparzer’s Contribution to Music, Diss. New York 1958.
Monika Kornberger