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Führich Führich true (eig. Fürich), Carl Borromäus Raphael
* 1865-10-2424.10.1865 Jamnitz/Mähren (Jemnice/CZ), † 1959-04-3030.4.1959 Wien. Organist, Chorleiter und Komponist. Sohn eines Bezirksrichters, erhielt bereits früh musikalischen Unterricht. Nach dem Tod des Vaters 1873 übersiedelte er zunächst in den Banat (Siebenbürgen) und kam 1877 nach Wien; Ausbildung an der Klavierschule Ungar (1879?–81) sowie 1881–86 am Konservatorium der GdM (u. a. Theorie und Orgel 1881–84 bei A. Bruckner, Komposition bei Franz Krenn, Klavier bei A. Sturm und W. Schenner). F. wollte ursprünglich Theaterkapellmeister werden, bereits 1885 wurde er jedoch zum Organisten an der Piaristenkirche Maria Treu (Wien VIII) bestellt, wo er 1898 seinem Schwager und Trauzeugen M. v. Weinzierl als Chordirektor nachfolgte und noch 1945 tätig war. Ab 1888 bis zur Auflösung Ende 1903 gehörte er als Harmoniumspieler dem Hausorchester von N. v. Rothschild an. Ab 1891 stellvertretender Chormeister sowie Klavierbegleiter und 1898/99 Chormeister der Wiener Singakademie. 1894–1931 Chormeister des Leopoldstädter Männergesangvereins, 1910–35 Chormeister (davor seit 1890 bereits Klavier- und Orgelbegleiter) des Gesangvereins österreichischer Eisenbahnbeamten in Wien, des damals drittgrößten Männergesangvereins Wiens, und 1925–35 Chormeister des Lehrerinnen-Damen-Chores. Neben A. Kirchl auch 2. Dirigent des Verbandes der Wiener Gesangvereine, 1920–38? Bundeschormeister des Ostmärkischen Sängerbundes, 1928–30 2. Präsident des Österreichisch-süddeutschen Chormeisterverbandes. 1916–25 Vorstandsmitglied des Musikpädagogischen Verbandes.
Gedenkstätten
Grab ehrenhalber Wr. Zentralfriedhof; Gedenktafel am Wohnhaus Schäffergasse 2 (Wien IV, s. Abb.).
Ehrungen
1. Preis des Concurs für Orgel der GdM 1884; 1. Preis („Kaiserpreis“) beim 1. Steiermärkischen Musikfest in Graz 1907 (f. Wintersonnenwende); Ehrenzeichen 2. Klasse mit Kriegsdekoration vom Roten Kreuz 1916; Prof.-Titel 1925; Bürger von Wien 1925; Ritter des Österr. Verdienstordens 1. Klasse 1930; Goldene Salvatormedaille der Stadt Wien 1935; Päpstliches Ehrenzeichen pro ecclesia et pontifice; Ehrenchormeister des Gesangvereines österr. Eisenbahnbeamten in Wien 1925, des Leopoldstädter Männergesangvereins, des Lehrerinnen-Damen-Chores u. des Ostmärkischen Sängerbundes 1937; Ehrenmitglied des Österr.-süddt. Chormeisterverbandes; zahlreiche Ehrenmitgliedschaften von Gesangvereinen (u. a. des Wiener Männergesang-Vereins 1943).
Werke
Opern (Angela; Liebesschuld); Messen (e-Moll op. 55 u. C-Dur op. 123); Motetten; Chorwerke (Reiterlied 1891, Wintersonnenwende 1907, Bergpsalm 1939); Orchesterwerke (Symphonie cis-Moll op. 4, Brucknerfanfare op. 127); Kammermusik; Orgelmusik (Praeludium und Fuge über ein Originalthema von Anton Bruckner o. op.); Lieder. – Musikalischer Nachlass in der Wienbibliothek.
Literatur
Österr. Sängerztg. 14/5 (1965), 10f; Czeike 2 (1993); Riemann 1959 u. 1972; Wissenschaft u. Kunst in der dt. Ostmark 1938; R. Fischer, Dt. Chormeisterbuch 1925; F. J. Ewens, Lex. des dt. Chorwesens 1954; Eisenberg 1893; [Fs.] Fünfzig Jahre Gesangverein österr. Eisenbahnbeamten [!] in Wien. 1879–1929, 1930; SK 6/4 (1959), 163; E. Maier in IBG-Mitteilungsbl. Nr. 36 (Juni 1991); O. Biba in Fs. 250 Jahre Piaristenpfarre Maria Treu 1969; K. Schnürl/F. Berg (Hg.), 100 Jahre Sängerbund für Wien und Niederösterreich 1964, 18f; Das Vaterland 12.3.1886, 7; Dt. Volksbl. 3.5.1893, 7 u. 28.3.1899, 10; Die Presse 23.11.1894, 11 u. 30.6.1957, 7; NFP 22.4.1907, 10; Neuigkeits-Welt-Bl. 1.12.1916, 9; Sängerztg. des Ostmärkischen Sängerbundes 1929/30, Nr. 8, 9; Illustrierte Kronen-Ztg. 23.10.1935, 9, 6.11.1935, 14; Volks-Ztg. 21.10.1935, 6; Wr. Neueste Nachrichten 24.10.1935, 5; Salzburger Volksbl. 11.11.1935, 6; Jb. des Ostmärkischen Sängerbundes 1936, 4; Salzburger Chronik 3.3.1937, 7; Neue Zeit 13.10.1945, 3; NFP 8.4.1880, 7; Neue Illustrirte Ztg. 27.2.1881, 366; Morgen-Post 15.4.1881, 4; Wr. Revue 1/6 (1945), 6; Trauungsbuch 1892–93 der Pfarre Altottakring, fol. 161; www.wienersingakademie.at (4/2017); eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM; Tagblattarchiv u. Nachlass Wienbibliothek).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
18.4.2023
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Führich (eig. Fürich), Carl Borromäus Raphael‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 18.4.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001ce47
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Gedenktafel am Wohnhaus Schäffergasse 2 (Wien IV)© Monika Kornberger
© Monika Kornberger

DOI
10.1553/0x0001ce47
GND
Führich (eig. Fürich), Carl Borromäus Raphael: 14028043X
OBV
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