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GeffelsGeffelstrue (Geuffels, Gefflis), Frans (Francesco)
* --1625 1625 Antwerpen/B, 1694 -02-1818.2.1694 Mantua/I. Maler, Radierer, Bühnenbildner und Architekt. Wirkt seit ca. 1659 als Maler, Theateringenieur und Baupräfekt am Hof Herzog Karls II. v. Mantua. 1660 kommt er durch Vermittlung von Karls Schwester, Kaiserin Eleonora II. Gonzaga-Nevers, nach Wien, wo ihn Erzhzg. Leopold Wilhelm persönlich durch seine berühmte Gemäldegalerie führt. Unter den Bildern, die er für ihn und andere Hofmitglieder malt, befindet sich auch eine Darstellung der Favorita. Für die Oper L’Almonte (T: A. Draghi, M: Giuseppe Tricarico), die hier am 9.6.1661 zum Geburtstag Kaiser Leopolds I. aufgeführt wird, entwirft er gemeinsam mit L. Burnacini die Dekorationen. In Mantua, wohin G. im Februar 1662 zurückkehrt, entwirft er für den durchreisenden Tiroler Erzhzg. Ferdinand Karl einen „Tempio et Carro della Virtù“. Bald nach dem Tod Herzog Karls II. Gonzaga-Nevers, aus welchem Anlass G. im Jänner 1666 für die Hofkirche S. Barbara ein Trauergerüst entwirft, dürfte er wieder an den Wiener Hof geholt worden sein, wo er, abermals neben L. Burnacini, an der Ausstattung der Festoper Il Pomo d’Oro (T: F. Sbarra, M: A. Cesti) beteiligt ist. Daneben schuf G. in dem für diese Oper eigens erbauten und mit ihr am 12.7.1668 eröffneten „Theater auf der Cortina“ die Deckenmalerei; sie ist eine der frühesten Quadraturmalereien Wiens. Auch die bekannte Innenansicht dieses Theaters hat G. nach seiner eigenen Zeichnung gestochen. 1667 und 1668 ist er auch für den Fürsten Liechtenstein in Feldsberg (Valtice/CZ) tätig. Von seinen späteren Arbeiten ist besonders der Palazzo Sordi in Mantua hervorzuheben, den er 1680–88 errichtet und auch mit Schlachtenbildern aus den Türkenkriegen ausstattet (ein Ölbild G.’ von der Wiener Entsatzschlacht 1683 im Historischen Museum der Stadt Wien). 1685 entwirft er das Trauergerüst für Erzhzg.in Isabella Klara, die Witwe Karls II. Gonzaga-Nevers; das Porträt ihres Sohnes Ferdinand Karls Gonzaga-Nevers, des letzten Herzogs von Mantua (Mantua, Palazzo d’Arco), ist vermutlich ebenfalls ein Werk G.’.
Literatur
U. Thieme/F. Becker, Allgemeines Lexikon der bildenden Künste 13 (1920); St. Davari in Jb. der kunsthistor. Slgn. des allerhöchsten Kaiserhauses 16 (1895), Nr. 14018f.; [Kat.] Mostra iconografica gonzaghesca, Mantua 1937; Seifert 1985; G. Pastore in Civiltà mantovana 4 (1969); G. Pastore u. M. Pigozzi in Il Seicento nell'arte a nella cultura con riferimenti a Mantova 1985; M. G. Sordi in Gazetta di Mantova (24.4.2001).

Autor*innen
Otto G. Schindler
Letzte inhaltliche Änderung
20.5.2003
Empfohlene Zitierweise
Otto G. Schindler, Art. „Geffels (Geuffels, Gefflis), Frans (Francesco)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 20.5.2003, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0002ac1a
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0002ac1a
GND
Geffels(Geuffels, Gefflis), Frans (Francesco): 122806328
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