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Göring, Göring, true Petronella
* 1906-11-1515.11.1906 Wien, † 1968-01-2121.1.1968 Wien. Pianistin, Komponistin. Die Tochter eines Zahnarztes, der aus einer mennonitischen Siedlung in Wolhynien in der heutigen Westukraine namens Waldheim-Dosidorf stammte und in Wien studiert hatte, erhielt im Alter von fünf Jahren ihren ersten Klavierunterricht. Mit ihrer Mutter besuchte sie bereits ab dem Vorschulalter regelmäßig Konzerte und Opernaufführungen. Beginn der Volksschulausbildung 1912/13 in der evangelischen Volksschule Wien IV, 1915/16 im mährischen Klosterbruck (heute: Znaim). Im Alter von elf Jahren begann G. ihre Klavierausbildung an der Wiener MAkad., zunächst vier Jahre bei J. Hofmann (Vorbereitungs- bzw. Vorbildungsklassen), danach bis zum Wintersemester 1924/25 bei Alexander Manhart und K. Prohaska. Anfang 1926 wurde sie wegen „renitenten Benehmen[s]“ von ihrem Studium, das sie zuletzt bei V. Ebenstein begonnen hatte, ausgeschlossen. Daraufhin wurde sie bis 1929 Privatschülerin von H. Gál (Klavier, Harmonielehre, Kontrapunkt). Strebte zunächst eine Karriere als Pianistin an (Debüt am 11.11.1929 im Kleinen Saal des Musikvereins, wo sie auch zwei eigene Kompositionen aufführte), in den 1930er Jahren legte sie ihr Augenmerk vermehrt auf die Komposition. 1930–34 studierte sie Klavier, Kontrapunkt, Komposition und Instrumentation bei J. Lechthaler, der ihre Hinwendung zur katholischen Kirchenmusik beeinflusst haben dürfte, die ab etwa 1934 einen Schwerpunkt ihrer Kompositionen bildet. Staatsprüfung 1932 in den Fächern Klavier, Harmonielehre und Kontrapunkt. 1941 konvertierte sie zum katholischen Glauben, im gleichen Jahr erste Anstellung als Klavierlehrerin an der MSch. Wien V, 1943/44 an der MSch. Horak. Um 1960 Klavierlehrerin am Theresianum. Ihre zahlreichen Werke, von denen keines, obwohl zum Teil mehrfach aufgeführt, gedruckt wurde, sind der Klassik und Romantik verpflichtet. Avantgardistische Strömungen tat G., die sich Zeit ihres Lebens schwer tat, beruflich Fuß zu fassen, bewusst als Modeerscheinungen ab.
Ehrungen
Zwei Kompositionspreise der Wiener musikhistorischen Gesellschaft.
Werke
(alle Mss.) Oper Die Sonne der Herzen, op. 69 (T: Josef Gorbach); Singspiel Christkindleins Einzug, op. 70 (T: J. Gorbach); 4 Messen (Dt. Singmesse für Volksgesang u. Blasorch., op. 9); Requiem, op. 6; Weihnachts-Oratorium, op. 11; Die Passion, op. 12; Weihnachts-Hirten Kantate, op. 18; neun Symphonien; Orchesterwerke (Der Staatsvertrag im Belvedere, op. 18); vier Streichquartette; Geistliche Musik (Vertonungen des schmerzhaften und des glorreichen Rosenkranzes sowie der 10 Gebote f. Kl. [Der Dekalog op. 154]); Chöre; Klaviermusik; Lieder (Liederzyklus Lorbeer, op. 76 mit Texten aus Beethoven-Briefen). – Nachlass ÖNB Wien.
Literatur
Marx/Haas 2001; http://www.swissmennonite.org (11/2014); ÖMZ 25 (1970); Mitt. Archiv MUniv. Wien; eigene Recherchen (Nachlass ÖNB Wien).

Autor*innen
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
18.12.2014
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger, Art. „Göring, Petronella‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 18.12.2014, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0002ac31
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0002ac31
GND
Göring, Petronella: 130163422
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