Preis der Stadt Wien für Publizistik 1953.
Die Musik der Frauen in der Renaissancezeit, Diss. Wien 1896 (gedruckt als Die Musik im Zeitalter der Renaissance 1905); Deutsche Musik im 19. Jh. 1898 (tschech. 1901); Wagner-Probleme und andere Studien 1900; Die innere Werkstatt des Musikers 1910; Richard Wagner im „Fliegenden Holländer“ 1911; Musikalischer Kurier 1919–22; Bedrich Smetana vu par les étrangers, hg. v. R. Jardillier 1924; Vier Gespräche über Deutsche Musik 1931; Legend of a Musical City 1945 (dt. Ausg. 1949); Composer and Critic 1946; Modern Music 1946; From Beethoven to Shostakowich 1947; Gesch. und Geist der modernen Musik 1953; Die Wiener Oper 1955; Jede Stunde war erfüllt: ein halbes Jh. Musik und Theaterleben 1957.
R. Kubik/H. Brenner (Hg.), Mahlers Menschen. Freunde und Weggefährten 2014; MGG 7 (2002); NGroveD 10 (2001); S. Fetthauer in Lex. verfolgter Musiker u. Musikerinnen der NS-Zeit 2020 (www.lexm.uni-hamburg.de; 9/2021); F-A 1 (1974); Biogr. Hb. der dtspr. Emigration 1983; Neues Wr. Journal 5.1.1930, 22; Geburtsbuch der IKG 1877, RZ 6435; Trauungsbuch der IKG 1898, fol. 138, RZ 527; Geburtsbuch der IKG 1906, fol. 272, RZ 2172, Trauungsbuch der IKG 1920, RZ 849; Sterbebuch der IKG 1928, RZ 226.
Seine dritte Frau
Polly (eig. Leopoldine) Batic: * 28.12.1906 Wien, † 10.5.1992 Wien. Sängerin (Mezzosopran). B. studierte 1923–28 an der MAkad. Gesang bei Gustav Geiringer sowie 1926–28 Dramatische Darstellung bei Heinz Schulbaur. Später nahm sie weiteren Unterricht bei Lotte Bunzl. In der Saison 1929/30 debütierte B. am Stadttheater Trier/D und wurde von B. Walter zu den Salzburger Festspielen eingeladen, wo sie 1931–37 sowie noch 1949, 1951 und 1953 auftrat. In Wien gab B. zahlreiche Konzerte und war regelmäßig auf Radio Wien zu hören, 1936–38 sang sie außerdem an der Volksoper. Als ihre Familie 1938 floh, blieb sie in Wien, verlor jedoch in den folgenden Jahren ihre Engagements. 1941/42 sang B. am Theater Bernburg (Saale)/D sowie 1942–44 am Stadttheater in Liegnitz (Legnica/PL). 1948 wurde sie an die Wiener Staatsoper engagiert, wo sie bis zu ihrer Pension 1963 blieb. Daneben gastierte B. u. a. in Neapel (unter K. Böhm und W. Furtwängler), Amsterdam (unter E. Kleiber) und Florenz (unter D. Mitropoulos, Regie: Herbert G.) und trat bei den Bregenzer Festspielen auf. B. sang meist kleinere Partien und trat in zahlreichen zeitgenössischen Werken auf, z. B. in der UA von G. von Einems Der Prozess (1953) oder der EA von E. W. Korngolds Die Kathrin (1950).
K-R 2004; Der Tag 25.10.1929, 8; Neues Wr. Journal 5.1.1930, 22; Die Stunde 15.12.1936, 4; Die Weltpresse 25.1.1950, 6; Wr. Kurier 27.4.1950, 4, 20.10.1950, 8; Salzburger Volksztg. 24.7.1950, 2; https://de.wikipedia.org/wiki/Polly_Batic (9/2021); eigene Recherchen (www.anno.onb.ac.at); Mitt. Archiv MUniv. Wien (9/2021).
Sein Sohn
Herbert: * 10.4.1903 [nicht 1904] Wien, † 5.4.1973 Genf/CH. Regisseur und Operndirektor. G. war in jungen Jahren Studienfall Sigmund Freuds zur frühkindlichen Sexualität (der „kleine Hans“). Er studierte an der MAkad. 1920/21 Musiktheorie bei F. Schmidt sowie 1921–25 Gesang bei Stefan Pollmann und G. Geiringer. Außerdem studierte er ab 1921 Musikwissenschaft an der Univ. Wien bei G. Adler sowie an der Kunstgewerbeschule Bühnenbild bei A. Roller. Nach seiner Promotion 1925 erhielt G. Engagements in Münster/D (1925/26), Breslau (Wrocław/PL, 1926–29) und Frankfurt am Main (1929–33). 1927 heiratete er Liselotte Austerlitz (* 15.4.1906 Pilsen/Böhmen [Plzeň/CZ], † 1967 [Ort?]), mit welcher er den Sohn Werner Lothar (* 1933 Plzeň, † 2004 Sarnia, Ontario/CND) hatte. In Frankfurt konzentrierte sich G. vor allem auf zeitgenössische Werke, u. a. A. Schönbergs Von heute auf morgen (UA). 1929/30? wurde er außerdem Leiter der Opernabteilung des Hochschen Konservatoriums. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft wurde G. 1933 aus beiden Anstellungen entlassen und emigrierte daraufhin in die Schweiz. Nach kurzzeitigen Engagements 1933/34 in München, Basel/CH und Prag ging er 1934 in die USA (US-amerikanische Staatsbürgerschaft 1943) und wirkte 1934/35 an der Philadelphia Opera, inszenierte aber auch in Cleveland/Ohio und San Francisco/CA. G. kehrte zunächst nach Europa zurück und war 1935–37 als Produzent für B. Walter, A. Toscanini und W. Furtwängler in Salzburg, Wien und Paris tätig (1936 erste Inszenierung bei den Salzburger Festspielen: Die Meistersinger und Die Zauberflöte). 1936 ging er an die Metropolitan Opera New York, wo er bis 1967 wirkte. 1940 wurde G. Leiter der Opernabteilung am Berkshire Music Center Massachusetts (Lenox, MA/USA). Danach arbeitete er 1944/45 für NBC TV in New York, 1947–59 für die Zeitschrift Musikblätter sowie 1949–60 als Leiter der Opernabteilung des Curtis Institute in Philadelphia. 1958/59 produzierte G. G. F. Händels Samson, Boris Godunow und Parsifal für die Londoner Covent Garden Opera. G. kehrte 1960 nach Europa zurück und wirkte 1960–62 als Direktor der Zürcher Oper sowie 1965 bis zu seinem Tod als Intendant am Grand Théâtre in Genf. Daneben lehrte er an Opernschulen in den USA und der Schweiz. 1966 heiratete er Margrit Thuering. G. war außerdem Inhaber des US-Patents für kombiniertes Axial-Theater und Arena und Theater mit Fernsehen.
Stolperstein Max-Reinhardt-Platz Salzburg.
Orfeo Preis der Stadt Verona/I für die Inszenierung der Aida 1955; Rockefeller Stipendium 1957/58; Prof.-Titel 1969.
Richard Wagner als Regisseur: Studien zu einer Entwicklungsgesch. der Opernregie, Diss. Wien 1925; Das Repertoire der öffentlichen Opern- und Singspielbühnen in Berlin seit dem Jahre 1771, 1934; The Opera and its Future in America 1941; Opera for the People 1951; Aus der Welt der Oper 1960; Producing Opera for America 1961.
R. Kubik/H. Brenner (Hg.), Mahlers Menschen. Freunde und Weggefährten 2014; MGG 7 (2002); NGroveD 10 (2001); S. Fetthauer in Lex. verfolgter Musiker u. Musikerinnen der NS-Zeit 2017 (www.lexm.uni-hamburg.de; 9/2021); Biogr. Hb. der dtspr. Emigration 1983; [Kat] Vertreibung des Geistigen 1985; www.stolpersteine-salzburg.at (9/2021); www.geni.com (9/2021); https://de.wikipedia.org (9/2021); Mitt. Archiv MUniv. Wien (9/2021).
Meike Wilfing-Albrecht