Seine Söhne
Arthur: * 1.7.1877 Baden bei Wien, † 3.6.1956 Wien. Schauspieler, Sänger. Ursprünglich als Sprachenkorrespondent tätig, nahm A. G. Schauspielunterricht an der Schauspielschule Otto und begann seine Bühnenkarriere 1896 in Budweis. Es folgten 1897/98 Engagements in Temeswar (Timişoara/RO) und Karlsbad, danach am Berliner Residenztheater. Als Bassbuffo und Charakterkomiker spielte er in der Folge an verschiedenen Wiener Theatern (Raimundtheater, Jantschtheater, Theater in der Josefstadt, Venedig in Wien, Carltheater, Theater an der Wien). A. G. trat in mehreren Operettenuraufführungen auf, u. a. in Ernst Reiterers Frühlingsluft 1903 und in Ein Walzertraum von O. Straus 1907 (s. Abb.). Seit 1905 verheiratet mit M. Zwerenz. Nicht zu verwechseln mit dem Komponisten A. Gutmann.
Grab ehrenhalber Wiener Zentralfriedhof.
Kosch 1 (1953); Eisenberg 1903; Neues Wr. Tagblatt 26.6.1937; Mitt. Rollettmuseum-Stadtarchiv Baden.
Emil: * 23.9.1879 Baden bei Wien, † 26.3.1934 Wien (Freitod). Schauspieler, Regisseur, Sänger. Erstes Engagement am Stadttheater in Wiener Neustadt, danach mehrere Jahre in Graz tätig, wo er auch als Inspizient arbeitete und 1902 erstmals als Regisseur in Erscheinung trat. 1903 in Innsbruck, 1904 am Theater in der Josefstadt, um 1910 am Apollotheater. Später Oberspielleiter (u. a. am Wiener Stadttheater) sowie Oberregisseur und stellvertretender Direktor am Theater an der Wien, in der Saison 1921/22 zweiter Direktor der Hölle. E. G. war ab 1916 auch als Filmschauspieler aktiv und unterrichtete spätestens ab 1933 in der Operetten- und Kabarettklasse am Neuen Wiener Konservatorium (Musiklehranstalten Wien). Verheiratet mit der Soubrette P. Koß.
Drehbuch zu Kaiserliebchen 1930.
Kosch 1 (1953); G. Wacks in M.-Th. Arnbom/G. Wacks (Hg.), Das Theater und Kaberett „Die Hölle“ 2010; E. Möller, Die Musiklehranstalten der Stadt Wien und ihre Vorläufer in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts , Diss. Wien 1994; Teilnachlass Wienbibliothek.
Dessen Zwillingsbruder
Paul: * 23.9.1879 Baden bei Wien, † 1942? Minsk/BY. Schauspieler, Regisseur. Begann seine Karriere als Schauspieler in Wiener Neustadt, danach in verschiedenen Provinztheatern tätig, wo er teilweise auch als Inspizient arbeitete. Ab 1903 als Schauspieler, später Oberregisseur am Johann Strauß-Theater und am Theater an der Wien, wo er mehrere Operetten inszenierte. G. fungierte auch als stellvertretender Direktor des Apollo-Theaters; unternahm Gastspielreisen, u. a. nach Deutschland. Ab der Saison 1918/19–20 Direktor des deutschen Stadttheaters von Czernowitz. Am 28.11.1941 wurde er ins Ghetto von Minsk deportiert, wo er vermutlich im folgenden Jahr starb.