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Hadik, Hadik, true Karoline (Caroline; Carolina Francisca Antonia Maria) Gräfin von
* 1873-01-099.1.1873 Pálóc/Ungarn (Pavlovce nad Uhom/SK), † 1933-02-1616.2.1933 Paris. Komponistin, Schriftstellerin. Absolvierte in Wien wohl private Musikstudien bei H. Wottawa (Klavier); auch R. Heuberger und F. Schreker sollen ihre Lehrer gewesen sein. Parallel dazu Ausbildung im Modellieren und Malen (Abschluss 1899) beim Bildhauer Georg J. Burgstaller (1863–1918). 1905/06 dürfte sie am Konservatorium der GdM kurzzeitig die Chorschule von R. Stöhr besucht haben. Zumindest 1900 und 1902 wurde bildende Kunst von ihr in Wien ausgestellt. Bereits vor 1900 Beginn ihrer Kompositionstätigkeit. 1905–13 Aufführungen ihrer Werke im Wiener Musikverein sowie 1908–14 im Wiener Konzerthaus unter der Leitung von u.a. R. Gound und B. Walter, wobei meist L. Hilgermann als Sopranistin mitwirkte (1914 auch H. Leschetizky). 1909 zeichnete H. für die artistische Leitung der Wiener Maifestspiele verantwortlich, zudem wurde eines ihrer Gedichte bei einer Benefiz-Matinee im Theater an der Wien vorgetragen. Im selben Jahr engagierte sie sich für die Schaffung von Wohnmöglichkeiten für geistig arbeitende, alleinstehende Frauen. Sie war mit der Kunstmäzenin Jenny Mautner (1856–1938, verheiratet mit dem Großindustriellen Isidor Mautner [1852–1930]) bekannt. Während des Ersten Weltkriegs wirkte sie als freiwillige Krankenpflegerin des Roten Kreuzes. Auf ihre Initiative hin wurden 1916 „Schnellhilfe im Felde“ genannte Chirurgengruppen zur Versorgung Verwundeter gegründet und eingesetzt. Sich seit ihrer Jugend zum Sozialismus bekennend, hielt sie 1918 in Wien einen Vortrag zum Wesen des Sozialismus, ging ca. 1919 nach Frankreich und dürfte hier als Pazifistin gewirkt haben. Nach 1914 konnten keine weiteren musikalischen Tätigkeiten festgestellt werden. Offenbar plante sie zu einem unbekannten Zeitpunkt eine Oper nach einem Libretto von R. Batka. Sie blieb der Nachwelt auch als Schriftstellerin in Erinnerung.
Ehrungen
Silberne Ehrenmedaille vom Roten Kreuz mit der Kriegsdekoration 1915.
Werke
Singspiel Das Haidekind (T: Mathilde Stubenberg); symphonische Dichtung Das Lied der Not (T: Anna Ritter); Pantomime Renate (T: Felix Salten); Liederzyklus Glut und Asche; Lieder mit Kl. (Nach dir, o Biene schauet; Nimm einen Strahl der Sonne).
Literatur
Marx/Haas 2001; Neues Wr. Tagbl. 21.2.1902, 7f, 12.3.1911, 62; Wr. Salonbl. 23.1.1909, 9, 12.3.1933, 13; Neues Frauenleben Mai 1909, 117f; Sport & Salon 22.5.1909, 12; Reichspost 14.4.1915, 3, 15.3.1916, 2; Pester Lloyd 11.4.1916, 3; Neues Wr. Journal 23.2.1913, 24, 10.11.1918, 8; Taufbuch der Pfarre Pálóc 1873, fol. 109r; agso.uni-graz.at (8/2022); www.kotte-autographs.com (8/2022); eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM; www.anno.onb.ac.at).

Autor*innen
BGr
Letzte inhaltliche Änderung
4.11.2022
Empfohlene Zitierweise
BGr, Art. „Hadik, Karoline (Caroline; Carolina Francisca Antonia Maria) Gräfin von‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 4.11.2022, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003dc963
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x003dc963
GND
Hadik, Karoline (Caroline; Carolina Francisca Antonia Maria) Gräfin von: 1285473353
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