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Hasse, Hasse, true Johann Adolf
get. 25.3.1699 Bergedorf bei Hamburg/D, † 1783-12-1616.12.1783 Venedig (Venezia/I). Komponist. Sohn eines Organisten, begann als Sänger (Tenor) an den Opern in Hamburg und Braunschweig/D, ging 1722 nach Neapel und wurde Schüler von N. Porpora und A. Scarlatti, in Neapel bereits einige Opernerfolge; 1727 Kapellmeister am Ospedale degli Incurabili in Venedig; heiratete 1730 die berühmte Sängerin F. Bordoni; ging mit ihr nach Dresden. H. besuchte Wien erstmals 1731, als sein Oratorium Daniello (T: A. Zeno) aufgeführt wurde. Ab Ende 1733 feste Anstellung in Dresden, blieb 30 Jahre – mit Unterbrechungen durch Gastspiele in Wien, London, München, Paris, Warschau, Berlin, Italien – im sächsischen Hofdienst an der italienischen Oper. 1750 Titel Oberkapellmeister. 1760 wurde bei der Bombardierung Dresdens H.s Bibliothek samt der vorbereiteten Gesamtausgabe seiner Werke vernichtet. 1761 zog H. vorübergehend nach Wien und wurde „Maestro di Musica“ der Erzhzg.innen Maria Karolina und Marie Antoinette. Nach dem Tod von Friedrich August II. von Sachsen übersiedelte er 1764 abermals nach Wien und schrieb hier acht Opern. U. a. erhielt er den Kompositionsauftrag zu seiner letzten Oper (Il Ruggiero), aufgeführt 1771 in Mailand anlässlich der Hochzeit von Erzhzg. Ferdinand (ebenso W. A. Mozarts Ascanio in Alba); ging 1773 nach Venedig. Durch die Brüder Mingotti wurden H.s Opern auch in Graz aufgeführt. H. setzte sich für jüngere Komponisten ein (G. J. Vogler, J. G. Naumann). Gemeinsam mit seinem Hauptlibrettisten P. Metastasio, zu dem er in seiner Wiener Zeit persönliche Beziehungen aufgenommen hatte, war er der führende Vertreter der opera seria, doch galten beide als Vertreter der Tradition im Gegensatz zur Reformpartei um R. de Calzabigi und Ch. W. Gluck.
Werke
Opern (Demofoonte, Solimano, Eroe cinese, Egeria), Intermezzi (Piramo e Tisbe), Serenate, Oratorien (I pellegrini al sepolcro), Kantaten; Kirchenmusik (Messen, Te Deum, Requiem, Psalmen, Motetten, Hymnen, Litaneien); Instrumentalmusik (Solokonzerte, Sonaten).
Literatur
MGG 5 (1956); NGroveD 11 (2001); MGÖ 2 (1995); F. S. Kandler, Cenni storico-critici intorno alla vita et alle opere del celebre compositore di musica Adolfo Hasse detto il Sassone 1820; A. Sommer-Mathis, „Tu felix Austria nube“: Hochzeitsfeste der Habsburger im 18. Jh. 1994; E. Grossegger, Theater, Feste und Feiern zur Zeit Maria Theresias 1742–1776, 1987; R. Strohm, Die ital. Oper im 18. Jh. 1979; F. L. Millner, The Operas of J. A. H. 1979; F. Lippmann (Hg.), „Colloquium J. A. H. und die Musik seiner Zeit". (Siena 1983). Bericht 1987; M. Koch, Die Oratorien J. A. H.s: Überlieferung und Struktur 1989.

Autor*innen
Barbara Boisits
Letzte inhaltliche Änderung
25.4.2003
Empfohlene Zitierweise
Barbara Boisits, Art. „Hasse, Johann Adolf‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 25.4.2003, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d0a9
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN

DOI
10.1553/0x0001d0a9
GND
Hasse, Johann Adolf: 118546651
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