Heiller,
Anton
* 15.9.1923 Wien,
† 25.3.1979 Wien.
Organist und Komponist.
Erster Klavierunterricht durch den Vater, ab 1933 Kompositionsunterricht durch Ludwig Jamböck, einen Schüler von Fr. Schmidt, 1935–41 Orgelunterricht bei W. Mück. Nach der Matura 1941/42 Studium an der MHsch. in Wien (B. Seidlhofer, Fr. Reidinger, Fr. Schütz, J. Dichler). Ab 1941 war H. als Korrepetitor (Wiener Singakademie,
Wiener Singverein,
Volksoper Wien) und (nach einer Unterbrechung durch Kriegsdienst 1942–45) ab 1945 bis zu seinem Tod als Orgellehrer an der MAkad. tätig (ab 1964 ao. HProf., ab 1973 o. HProf.). Seine 1939 begonnene Konzerttätigkeit (als Cembalist wie Organist) und zahlreiche Preise bei internationalen Wettbewerben führten zu großer Bekanntheit; ab 1952 hielt H. zahlreiche Meisterklassen und Sommerkurse. In seinem vorwiegend kirchenmusikalischen Schaffen versuchte H. durch die Verbindung von neuer Tonsprache und einer aus der frühen Polyphonie inspirierten Metrik und Stimmführung der Kirchenmusik einen zeitgemäßen Ausdruck zu verleihen, einen Anschluss an die Moderne zu finden und (in den späten Jahren) eine den Bestimmungen des Zweiten Vatikanischen Konzils entsprechende Kirchenmusik zu schaffen; v. a. J. N. David nannte H. als wichtigen Impulsgeber (neben der französischen Organistenschule und J. M. Hauer). Diese Linie wurde v. a. durch seine Schüler P. Planyavsky, A. Fr. Kropfreiter und E. Romanovsky konsequent fortgesetzt. H. war ab 1945 mit der Cembalistin und Pianistin Ernestine Josepha Hladik verheiratet. 1994 wurde in seiner ehemaligen Wohnung ein A. H.-Archiv eingerichtet.
Gedenkstätten
Ehrengrab Wr. Zentralfriedhof.
Ehrengrab Wr. Zentralfriedhof.
Ehrungen
Joseph Marx-Preis des Landes Steiermark 1942; 1. Preis des Internationalen Improvisations-Wettbewerbes in Haarlem/NL 1952; Österreichischer Staatspreis 1954 u. 1969; Prof.-Titel 1957; Preis der Stadt Wien für Musik 1963; Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst der Stadt Wien 1968.
Joseph Marx-Preis des Landes Steiermark 1942; 1. Preis des Internationalen Improvisations-Wettbewerbes in Haarlem/NL 1952; Österreichischer Staatspreis 1954 u. 1969; Prof.-Titel 1957; Preis der Stadt Wien für Musik 1963; Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst der Stadt Wien 1968.
Werke
zahlreiche Werke für Orgel (Toccaten, Präludien, Choralvorspiele etc. [s. Tbsp.]), geistliche Chorwerke (v. a. Motteten und Bearbeitungen bzw. Sätze bekannter Kirchenlieder); Messen, Requiem, Te Deum; Tragische Geschichte, Nörgeln, François Villon (weltliche Chorwerke), Lieder (weltlich).
zahlreiche Werke für Orgel (Toccaten, Präludien, Choralvorspiele etc. [s. Tbsp.]), geistliche Chorwerke (v. a. Motteten und Bearbeitungen bzw. Sätze bekannter Kirchenlieder); Messen, Requiem, Te Deum; Tragische Geschichte, Nörgeln, François Villon (weltliche Chorwerke), Lieder (weltlich).
Literatur
NGroveD 11 (2001); MGG 6 (1957); MaÖ 1997; M. A. Joel Harison, A. H. Leben und Werk, Dipl.arb. Wien 1997 [WV und Bibliographie]; C. F. Aigner, „O Meer der Seligkeiten“. Stilistische Entwicklung im geistlichen Chorwerk A. H.s, Dipl.arb. Wien 2002; Archiv MUniv. Wien; Th. Schmögner, In memoriam A. H. 1989 [mit WV und Bibliographie]; P. Planyawsky in SK 27 (1979/80); R. E. Gant, The organ works of A. H., Diss. Rochester/USA 1975; Czeike 3 (1994); P. Planyavsky in Mitteilungsbl. Österr. Orgelforum Nr. 8 (März 1981); ÖL 1995.
NGroveD 11 (2001); MGG 6 (1957); MaÖ 1997; M. A. Joel Harison, A. H. Leben und Werk, Dipl.arb. Wien 1997 [WV und Bibliographie]; C. F. Aigner, „O Meer der Seligkeiten“. Stilistische Entwicklung im geistlichen Chorwerk A. H.s, Dipl.arb. Wien 2002; Archiv MUniv. Wien; Th. Schmögner, In memoriam A. H. 1989 [mit WV und Bibliographie]; P. Planyawsky in SK 27 (1979/80); R. E. Gant, The organ works of A. H., Diss. Rochester/USA 1975; Czeike 3 (1994); P. Planyavsky in Mitteilungsbl. Österr. Orgelforum Nr. 8 (März 1981); ÖL 1995.
Autor*innen
Elisabeth Th. Hilscher
Letzte inhaltliche Änderung
25.4.2003
Empfohlene Zitierweise
Elisabeth Th. Hilscher,
Art. „Heiller, Anton“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
25.4.2003, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d0eb
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