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Heiß, Heiß, true Hermann (Pseud. Georg Frauenfelder)
* 1897 -12-2929.12.1897 Darmstadt/D, 1966 -12-066.12.1966 Darmstadt. Komponist und Theoretiker. Begann mit 13 Jahren als Autodidakt zu komponieren. Erst nach Ende des Ersten Weltkrieges widmete sich H. einem systematischen Studium bei Willy Renner und Bernhard Sekles in Frankfurt a. M./D. Um sich von der Tradition zu lösen, ging H. 1923 nach Wien und schloss sich bald der Zwölftonschule (Zwölftontechnik) um J. M. Hauer an; Hauers grundlegende Schrift Die Zwölftontechnik entstand 1925 unter maßgeblicher Mitwirkung von H. 1926/27 kehrte H. nach Frankfurt zurück. 1932 von A. Schönberg nach Berlin eingeladen, setzte sich H. auch mit der anderen Zwölftonmethode auseinander. 1933–45 zu innerer Emigration gezwungen, verlor H. 1944 bei einem Bombenangriff fast alle seine Werke. Von den 1933–45 entstandenen über 1100 Volksliedbearbeitungen, Kinderliedern und Militärmusikstücken distanzierte sich H. später. 1941/42 unterrichtete H. an der Heeresmusikschule in Frankfurt, 1944/45 an den Msch.n der Stadt Wien. Nach 1945 übersiedelte H. nach Darmstadt und wurde 1946 Dozent bei den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik; auf sein Bestreben hin wurde in Darmstadt das erste selbständige Studio für elektronische Musik errichtet. 1948–63 unterrichtete H. an der Städtischen Akademie für Tonkunst in Darmstadt. H. versuchte als Komponist sein Leben lang „Avantgarde“ zu sein, an der Spitze der musikalischen Neuerung mitzuwirken (Max Reger nannte ihn einen „unentwegten Reiter zur Linken“) und entwickelte noch 1961 mit der sog. zentripetalen Zeitgestaltung eine neue Kompositionstechnik. Der Zwölftonmethode Hauers blieb H. jedoch zeitlebens verbunden, was ihn in Konflikt mit den Anhängern der Schönbergschen Methode brachte.
Ehrungen
Goethe-Medaille des Hessischen Kultusministers 1958; Johann-Heinrich-Merck-Ehrung der Stadt Darmstadt 1957.
Schriften
Elemente der musikalischen Komposition (Tonbewegungslehre) 1950.
Werke
Werke für Streichorchester, Kammermusik, Lieder, Werke für Soloinstrumente (V., Kl.); Bühnenwerke (Der Manager, Herz auf bürgerliche Art, Schwarzer Dionysos); elektronische Musik (ab ca. 1959 zahlreiche Werke).
Literatur
NGroveD 11 (2001); MGG 6 (1957) u. 16 (1979); DBE 4 (1996); B. Reichenbach, H. H., eine Dokumentation 1975.

Autor*innen
Elisabeth Th. Hilscher
Letzte inhaltliche Änderung
25.4.2003
Empfohlene Zitierweise
Elisabeth Th. Hilscher, Art. „Heiß, Hermann (Pseud. Georg Frauenfelder)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 25.4.2003, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d101
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001d101
GND
Heiß, Hermann (Pseud. Georg Frauenfelder): 11870995X
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