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Henneberg Henneberg Andreas: (Henneberger), Familie
Andreas: * 1727-11-2222.11.1727 Rassing/NÖ, † 1791-06-2323.6.1791 Wien. Organist. Sohn des Tischlers Antonius Hönnenberg, wurde 1763 als Nachfolger K. Reinhards Organist im Wiener Schottenstift, wo er 1783 ein höheres Gehalt bezog als der Chorregent T. Gsur. Bis 1783 wirkte er auch als Organist an St. Anna (Wien I). Das Amt im Schottenstift dürfte er bis zu seinem Tod innegehabt haben. 1771–91 war er Mitglied der Tonkünstler-Sozietät.

Sein Sohn

Johann Baptist Andreas Nikolaus Lambert: * 5.12.1768 Wien, † 27.11.1822 Wien. Organist, Kapellmeister und Komponist. Scheint zunächst seinen Vater unterstützt zu haben, dem er 1791 nachfolgte. 1789–1803 Kapellmeister und Komponist bei E. Schikaneder am Freihaustheater bzw. am Theater an der Wien. Das Organistenamt bei den Schotten versah er jedoch weiter bis mindestens 1802 (1804?); 1796–1822 auch Mitglied der Tonkünstler-Sozietät. Leitete während W. A. Mozarts Aufenthalt in Prag die Proben zur Zauberflöte sowie spätere Aufführungen der Oper. Aufgrund des schlechten Gesundheitszustandes seiner Frau kaufte er 1804 eine Landwirtschaft in Hof am Leithaberge/NÖ, wo er in den folgenden Jahren lebte und mit dem dortigen Schullehrer Johann Lorber befreundet war. 1810–13 war H. Organist und 1812/13 zusätzlich Kapellmeistersubstitut bzw. Vizekpm. für das Theater (indirekte Nachfolge J. N. Hummels) bei N. II. Fürst Esterházy in Eisenstadt. Nach der fast vollständigen Auflösung der fürstlichen Kapelle kam er im Frühjahr 1813 wieder nach Wien, wo 1814 seine Frau starb. 1814 bereits C. Frieberths Kapellmeister-Adjunkt an der Kirche Am Hof (Wien I), folgte er diesem 1816–22 hier (und auch an der Universitätskirche) im Amt nach (Nachfolger: J. Drechsler). 1818–22 war er auch Nachfolger von Sebastian Öhlinger als Organist der Hofmusikkapelle. Wurde als Komponist von Singspielen sowie geistlichen und weltlichen Gesängen geschätzt.


Werke
Singspiele, zumeist auf Texte von E. Schikaneder; gem. m. B. Schack und F. X. Gerl: Der Stein der Weisen oder die Zauberinsel 1790; Der Scherenschleifer 1795; Die Elfenkönigin 1793; gem. m. I. Seyfried und J. Haibel: Die Eisenkönigin 1793; gem. m. B. Schack und T. Gerl: Der wohltätige Derwisch 1793; gem. m. Seyfried: Die Waldmänner 1793; gem. Seyfried und Haibel: Das Jägermädchen 1798; gem. m. Seyfried, M. Stegmayer, J. Triebensee und Josef Wölfl: Liebe macht kurzen Prozess 1798; Konrad Langbart v. Friedburg oder der Burggeist 1799; gem. m. I. Seyfried: Mina und Peru 1799; mythologische Oper Die Gigantin; Ballett Nilson e Betti nell’ Isola di e Cannibali 1795; Tantum ergo (s. Abb.), 2 Kanons, Notturni a 4 voci e Fortepiano 1802; Lieder; Hymnen; Kantaten; Orchesterwerke (12 dt. Tänze mit Coda 1797; 12 Menuetti; Partita militare solenne für V., 2 Ob., 2 Fl., 2 Hrn., 2 Trp., Pk., Va., Bass u. 2 Piccoloflöten); Klavierauszüge zu Werken von J. Mederitsch-Gallus, F. X. Süßmayer und P. Winter.
Literatur
ÖBL 2 (1959); NGroveD 11 (2001); Czeike 3 (1994); MGG 5 (1956) u. 8 (2002); J. Krämer, Deutschsprachiges Musiktheater im späten 18. Jh. 1998; P. Tomek, Musik an den Wr. Vorstadttheatern 1776–1825, 1989; M. Czernin, [Fs.] Die neuen Mathis-Orgeln in der Abteikirche Unserer Lieben Frau zu den Schotten in Wien 1995, 22f; E. Komorzynski in MozartJb 1955; M. Lorenz, The Godchildren of Emanuel and Eleonore Schikaneder (http://michaelorenz.blogspot.co.at, 1/2018); M. Lorenz in Wr. Geschichtsbll. 63/4 (2008); J. Pratl/H. Scheck, Regesten der Esterházyschen Acta Musicalia und Acta Theatralia in Budapest 2004; J. Pratl, Acta Forchtensteiniana 2009; J. Pratl/H. Scheck, Esterházysche Musik-Dokumente 2017; P. Krüger, Katholische Kirchenmusik in Wien von 1815 bis 1848 im Spiegel der Wr. Presseberichte, Dipl.arb. Wien 2013; O. Biba in Jb. f. österr. Kulturgesch. I/2 (1971); C. F. Pohl, Denkschrift aus Anlass des hundertjährigen Bestehens der Tonkünstler-Societät 1871; Wr. Ztg. 14.11.1814, Intelligenzbl., 919; Tauf-, Trauungs- und Sterbebuch 1713–29 der Pfarre Kapelln/NÖ, Taufen, pag. 220; Sterbebuch 1784–92 der Schottenpfarre (Wien I), fol. 186; Taufbuch 1799–1808 der Schottenpfarre (Wien I), fol. 53; Taufbuch 1786–1827 der Pfarre Hof am Leithaberge, fol. 89 u. 107; www.haydnstiftung.at/EHB10 (1/2018).

Autor*innen
AH
ChF
Letzte inhaltliche Änderung
2.5.2019
Empfohlene Zitierweise
Andrea Harrandt/Christian Fastl, Art. „Henneberg (Henneberger), Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 2.5.2019, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d123
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Johann Baptist Henneberg, Tantum Ergo© Regenterei Kremsmünster
© Regenterei Kremsmünster

DOI
10.1553/0x0001d123
GND
Henneberg Andreas: 1174650389
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Henneberg Johann Baptist: 13367911X
OBV
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