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Hörler, Hörler, true Walter Josef
* 1935-11-2525.11.1935 Wien, † 2007-12-2828.12.2007 Baden/NÖ. Jazzmusiker, Pianist, Komponist. 1950–62 war H. Student an der Wiener MAkad., zuerst im Fach Klavier (bei L. Czaczkes), ab 1958 auch in den Schlagwerk-Klassen von Hans Gärtner und Richard Hochrainer. 1962 besuchte er die Orchesterübungen bei H. Swarowsky und das Collegium Musicum bei J. Mertin. Das Studium blieb ohne Abschluss. Wie H. zum Jazz kam, ist nicht dokumentiert. Später wirkte er selber als Pädagoge, ohne jedoch einer Institution anzugehören. P. Wolf erwähnte ihn etwa als seinen wichtigsten Lehrer; H. wurde auch von Robert Werner und Michael Starch als Ausbildungsreferenz angegeben. Im Sommer 1956 war H. mit seinem Trio (gem. m. R. Politzer und Anton Michlmayr) in Sölden im Tiroler Ötztal engagiert. 1965 spielte H.s Trio im Rahmen des Vierten Österreichischen Amateur Jazz Festivals im Wiener Konzerthaus, obwohl er und seine Mitmusiker (Stefan Prokesch und Tino Köhler) in der Programmbroschüre der Veranstaltung allesamt als Profimusiker angegeben wurden. Dieser Auftritt ist auch auf Schallplatte dokumentiert. 1969 spielte H.s Trio in der Fernsehsendung Archibalds Hitparade (ORF, 17.2.1969, Regie Ernst Pichler). Zum Broterwerb trat H. in Bars und Hotels auf. Daneben musizierte er meistens in der klassischen Trio-Jazzformation (als Mitmusiker zählten etwa neben den bereits erwähnten auch die Bassisten R. Hansen, W. Darling, Walter Strohmaier und die Schlagzeuger Karl Prosenik, J. Dudli sowie F. Ozmec). Seine einzige Veröffentlichung ist eine Solo-Langspielplatte aus dem Jahr 1992. Einige unveröffentlichte Solo-Radio-Aufnahmen aus dem Jahr 1972 wurden vom ORF im Frühling 1988 in drei Sendungen der Reihe Klavierspielereien ausgestrahlt. Oft waren seine Trios im Jazzland zu Gast. Mit ihm gemeinsam traten dort auch die Gitarristen Gerd Bienart und K. Ratzer, der deutsche Pianist und Vibraphonist B. Grah, die Sängerin M. Mendt sowie die Perkussionisten A. und F. Mühlhofer auf. Ein kleiner Bestand mit Tonbandaufnahmen von Konzerten aus dem Nachlass von H. befindet sich in der Historischen Sammlung des Instituts für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung der Wiener MUniv. H. konnte nicht Eingang in den österreichischen Jazz-Kanon finden, möglicherweise ist sein stilistischer Eklektizismus, der an Earl Hines, Teddy Wilson, Erroll Garner, Fats Waller, Art Tatum und vor allem Oscar Peterson anknüpft, als Grund dafür zu nennen. H. gilt als traditionell orientierter Jazz-Musiker, wenngleich auch vereinzelte avantgardistische Exkursionen in der freien Improvisation (mit A. Michlmayr und W. Malli) dokumentiert sind.
Tondokumente
4. Österreichisches Amateur Jazz Festival 1965.
Werke
LP & CD Finally 1992.
Literatur
K. Schulz, Jazz in Österreich 1920–1960, 2003; A. Felber, Die Wr. Free-Jazz-Avantgarde 2005; A. Melhardt, Swing that Music! 2002; www.mdw.ac.at (2/2023).

Autor*innen
Juri Giannini
Letzte inhaltliche Änderung
14.4.2023
Empfohlene Zitierweise
Juri Giannini, Art. „Hörler, Walter Josef‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 14.4.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003e2f21
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x003e2f21
GND
Hörler, Walter Josef: 1299849148
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