Hostinský,
Otakar
* 2.1.1847 Martinowes bei Budyn an der Eger/Böhmen (Martiněves/CZ),
† 19.1.1910 Prag.
Musikforscher, -ästhetiker und -kritiker.
Studierte Jus und Philosophie in Prag und München (1869 Promotion); 1871 musikalische Ausbildung bei F. Smetana, in der Komposition aber Autodidakt; Musikkritiker für Dalibor, Hudební Listy, Pokrok und Lumír; 1873–77 Erzieher beim Grafen Siegmund Thun in München, Salzburg und Italien; 1877 Habilitation für Ästhetik an der Prager Univ.; 1882–86 Lehrer für Musikgeschichte am Prager Konservatorium; 1883 ao., 1892 o. Prof. an der tschechischen Univ. in Prag; ab 1880 Mitvorsitzender der Musiksektion der Umělecká Beseda.
Ausgangspunkt seiner Formalästhetik (Ästhetik) ist Johann Friedrich Herbart. In der Oper war er durchaus ein Parteigänger Rich. Wagners, dessen Grundsätze er auch für die nationale tschechische Oper übernahm, in der Instrumentalmusik vertrat er die Ansichten E. Hanslicks, dessen klassizistische Grundhaltung er aber überwand. H. versuchte, in der Musik des Barock und der Wiener Klassik den Einfluss böhmischer Volksmusik nachzuweisen. Einer seiner Schüler war V. Helfert.
Ehrungen
Mitglied der böhmischen Franz-Josephs-Akademie und der Königlichen Böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften.
Mitglied der böhmischen Franz-Josephs-Akademie und der Königlichen Böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften.
Werke
Lieder, Instrumentalmusik. – Libretto für Z. Fibichs Die Braut von Messina und Josef Richard Rozkošnys Popelka.
Lieder, Instrumentalmusik. – Libretto für Z. Fibichs Die Braut von Messina und Josef Richard Rozkošnys Popelka.
Schriften
Das Musikalisch-Schöne und das Gesammtkunstwerk vom Standpuncte der formalen Aesthetik 1877; Die Lehre von den musikalischen Klängen 1879; Herbarts Ästhetik 1891; 36 nápĕvů svĕtských písní českého lidu XVI. století [36 Melodien weltlicher tschechischer Volkslieder des 16. Jh.s] 1892, 21957; Jan Blahoslav a Jan Josquin 1896; Bedřich Smetana a jeho boj o moderní českou hudbu [Smetana und sein Kampf um die moderne tschechische Musik] 1901, 21941.
Das Musikalisch-Schöne und das Gesammtkunstwerk vom Standpuncte der formalen Aesthetik 1877; Die Lehre von den musikalischen Klängen 1879; Herbarts Ästhetik 1891; 36 nápĕvů svĕtských písní českého lidu XVI. století [36 Melodien weltlicher tschechischer Volkslieder des 16. Jh.s] 1892, 21957; Jan Blahoslav a Jan Josquin 1896; Bedřich Smetana a jeho boj o moderní českou hudbu [Smetana und sein Kampf um die moderne tschechische Musik] 1901, 21941.
Literatur
NGroveD 11 (2001); MGG 6 (1957) u. 16 (1979); Riemann 1959 u. 1972; ÖBL 2 (1959); MGÖ 2 (1995); Z. Sádecký, O nĕkterých otázkách estetiky O. Hostinského [Einige Probleme in H.s Ästhetik] 1955; M. Jůzl, O. H. 1980.
NGroveD 11 (2001); MGG 6 (1957) u. 16 (1979); Riemann 1959 u. 1972; ÖBL 2 (1959); MGÖ 2 (1995); Z. Sádecký, O nĕkterých otázkách estetiky O. Hostinského [Einige Probleme in H.s Ästhetik] 1955; M. Jůzl, O. H. 1980.
Autor*innen
Barbara Boisits
Letzte inhaltliche Änderung
25.4.2003
Empfohlene Zitierweise
Barbara Boisits,
Art. „Hostinský, Otakar“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
25.4.2003, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d22b
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