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Hummer, Hummer, true Reinhold
* 1855-10-077.10.1855 Linz, † 1912-10-033.10.1912 Mödling/NÖ. Cellist, Musikpädagoge. H. wurde als unehelicher Sohn der Modistin Francisca H. und des Linzer Bürgermeisters Reinhold Körner geboren. Sein Großvater Franz H. war Musiker und Musiklehrer in Wels. Er lernte als Kind zunächst Geige, studierte später jedoch Cello am Konservatorium der GdM bei K. Schlesinger und H. Röver (1868–73) sowie als Nebenfach Klavierbegleitung bei W. Schenner. Er erhielt direkt im Anschluss ab dem 1.11.1873 ein Engagement als 2. Solocellist der Wiener Philharmoniker und des Wiener Hofopernorchesters, 1876 wurde er 1. Solocellist. Daneben war er 1877–1903 Mitglied der Wiener Hofkapelle (Exspektant ab 1877, Mitglied ab 1887) und trat regelmäßig als Solist sowie in Kammermusikensembles auf, u. a. im Musikverein, im Bösendorfer-Saal oder im Ehrbar-Saal. 1876 wirkte H. an der UA von R. Wagners Götterdämmerung in Bayreuth/D mit. 1878–85 war er Mitglied des Hellmesberger-Quartetts sowie 1884–1901 des Rosé-Quartetts, mit dem er u. a. die Wiener EA von J. Brahmsʼ Klaviertrio H-Dur op. 8 (1890) sowie die UA des Streichquintetts op. 111 (1890) spielte. Daneben spielte H. auch zeitweise im Quartett von J. M. Grün und engagierte sich im Verein für Kammermusik in Prag (ca. 1895–98), wo er regelmäßig Konzerte gab. 1877 erhielt H. eine Professur am Konservatorium der GdM und unterrichtete hier u. a. S. Auber, J. Donat, F. Ippisch, F. Ledwinka, R. Nilius, E. Rosé und A. Walter. Aus Gesundheitsgründen wurde er am 1.11.1901 pensioniert und schied sowohl aus dem Hofopernorchester als auch aus dem Rosé-Quartett aus, unterrichtete jedoch am Konservatorium noch bis 1907. In diesen Jahren trat er nur noch sporadisch auf; 1907 übersiedelte er nach Mödling.
Ehrungen
1. Preis der Jury des Konservatoriums der GdM 1871; Silberne Gesellschaftsmedaille der GdM 1873; Goldenes Verdienstkreuz mit Krone 1899; Prof.-Titel.
Literatur
Ch. Merlin, Die Wr. Philharmoniker 2 (2017); [Fs.] Wr. Philharmoniker 1842–1942, 1942; Th. Antonicek in StMw 29 (1978); Violoncellisten der Gegenwart in Wort und Bild 1903; Signale f. die musikalische Welt H. 33 (1871), 519, H. 63 (1876), 999, H. 17 (1878), 258, H. 29 (1899), 458; Österr. Musiker-Ztg. 8 (August 1933), 7; Dt. Ztg. 17.12.1872, 6, 8.7.1873, 7; NFP 28.12.1873, 5, 7.3.1874, 7, 2.12.1879, 7, 17.11.1880, 6, 4.2.1883, 7; Neues Fremden-Bl. 10.3.1874, 10; Ischler Bade-Liste 20.7.1874, [7], 5.7.1907, [3]; Linzer Volksbl. 10.12.1874, 3, 10.3.1910, 9; Die Presse 1.1.1875, 8, 1.6.1876, 2, 30.3.1879, 10; Dt. Musik-Ztg. H. 38 (1882), 402; Wr. Allgemeine Ztg. 4.11.1882, 6, 17.11.1883, 6; Freie Stimmen 21.1.1891, 4; Znaimer Wochenbl. 23.12.1893, 5; Prager Tagbl. 19.1.1895, 5, 1.3.1900, 14; Illustrirtes Wr. Extrabl. 12.6.1901, 9; Neues Wr. Tagbl. 24.9.1901, 8; Die Zeit 10.10.1907, 2; Tages-Post 19.10.1912, 11; Taufbuch-Duplikat 1829 der Stadtpfarre Wels, fol. 11; Taufbuch-Duplikat 1855 der Stadtpfarre Linz, pag. 116; Sterbebuch 1910–13 der Pfarre Mödling-St. Othmar, fol. 142; https://regiowiki.at/wiki/Reinhold_Hummer (11/2020); www.biographien.ac.at (11/2020); www.sophie-drinker-institut.de (11/2020); eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM; www.anno.onb.ac.at).

Autor*innen
Meike Wilfing-Albrecht
Letzte inhaltliche Änderung
26.9.2022
Empfohlene Zitierweise
Meike Wilfing-Albrecht, Art. „Hummer, Reinhold‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 26.9.2022, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003c1c1c
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Österr. Musiker-Ztg. 8 (August 1933), 7
Violoncellisten der Gegenwart in Wort und Bild 1903, 100© Gemeinfrei, via Wikimedia Commons
© Gemeinfrei, via Wikimedia Commons

DOI
10.1553/0x003c1c1c
GND
Hummer, Reinhold: 130187135
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