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Hutterstrasser, Hutterstrasser, Lili H.-Scheidl Familie
Lili H.-Scheidl (Amalia Carolina Anna; Pseud. Lio Hans): * 1882 -10-077.10.1882 Wien, † 1942 -04-2222.4.1942 Wien. Komponistin. Aus großbürgerlichem Haus (ihr Großvater war mit Joh. Strauss Vater befreundet), erhielt sie eine gute musikalische Ausbildung (Gesang, Klavier, Violine, Komposition). Ab 1909 mit dem Generalstabsarzt Hans Scheidl verheiratet, wurde deren Haus bald zu einem gesellschaftlich-kulturellen Treffpunkt Wiens. Gute Kontakte (u. a. R. Strauss, F. Weingartner, F. Schalk) verhalfen ihren Kompositionen zu Aufführungen mit prominenter Besetzung. H.-Sch.s vorwiegend vokal ausgerichtetes Werk (v. a. die frühen Werke bis 1914 waren Lieder) stehen in spätromantischem Stil und wurden zu Lebzeiten der Komponistin oftmals und unter positiver Resonanz der Presse aufgeführt.
Werke
Maria von Magdala, Ginevra, Die Tänzerin von Schemacha, Die Totenhochzeit, Die Stickerin von Treviso (Opern), Titanic (symphonische Dichtung); Theuerdanks Brautfahrt (Melodram), Pantomimen, Orchesterwerke, Lieder.


Ihr Cousin Carl H. (Pseud. Charles Vernay): * 11.6.1863 Wien, † 29.3.1942 Wien. Komponist und Klavierfabrikant. Nach der Matura trat C. H. 1882 in das väterliche Bankhaus J. H. Stametz & Co ein, das er bis zur Fusion mit der Unionbank 1908 gemeinsam mit dem Vater führte. 1909 übernahm er die Klavierfabrik L. Bösendorfer und führte sie bis zur Übergabe an seine beiden Söhne 1931 als Alleinunternehmer. C. H. hatte bei E. Kremser Komposition studiert und galt als hervorragender Pianist und Cellist. Unter seinem Pseudonym trat er häufig als Liedbegleiter in Konzerten auf und komponierte Vokalwerke. Ab 1910 gehörte er dem Direktorium der Gesellschaft der Musikfreunde an und war bis 1938 deren Finanzreferent. C. H. war jedoch auch ein begeisterter Sportler, einer der ersten Radrennfahrer und Schiläufer Österreichs.


Schriften
100 Jahre B. 1828–1928, 1928.
Werke
Lieder, Männerchöre, Vokalquartette.


Dessen Sohn Alexander: * 16.3.1894 Wien, † 14.12.1977 Wien. Klavierfabrikant. War ab 1909 Lehrling im väterlichen Betrieb, verbrachte ein Studienjahr bei der Klavierfirma Ibach in Deutschland, war Obmann-Stellvertreter im Verband der Klavierfabrikanten Österreichs und Direktionsmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde sowie der Wiener Konzerthausgesellschaft. Sein Bruder Wolfgang (* 15.2.1899 Wien, † vor 23.2.1985 Wien) war 1947–67 Präsident der Wiener Singakademie und ebenfalls Direktionsmitglied der Wiener Konzerthausgesellschaft.


Literatur
Marx/Haas 2001; Who is who in Austria 81971/72; ÖL 1995; NDB 10 (1974); ÖBL 3 (1965); Czeike 3 (1994); ÖMZ 46/7-8 (1991); Die Presse 23./24.2.1985; M.-Th. Arnbom, [Fs.] Wr. Singakademie hundertfünfzig 2008, 100.

Autor*innen
Elisabeth Th. Hilscher
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
25.5.2016
Empfohlene Zitierweise
Elisabeth Th. Hilscher/Christian Fastl, Art. „Hutterstrasser, Familie“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 25.5.2016, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0002552d
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.