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Iro, Iro, true Otto
* 1890-08-1010.8.1890 Eger/Böhmen (Cheb/CZ), † 1971-04-1515.4.1971 Vöcklabruck/OÖ. Gesangspädagoge. Sohn des Reichsratsabgeordneten und böhmischen Landtagsabgeordneten Karl I. (1861–1934). Wuchs in Wien auf, wo er nach dem Besuch des Carl-Ludwig-Gymnasiums in Wien XII (Matura 1909) bis zum Wintersemester 1912/13 Jus studierte und daneben 1909/10 und 1912/13 Lehrveranstaltungen aus Musikwissenschaft (bei G. Adler und M. Dietz) besuchte. Darüber hinaus nahm er privaten Gesangsunterricht in Wien, München, Darmstadt/D und Frankfurt am Main/D und setzte sich, vermutlich ausgebildet beim Münchener Josef Hermann Wagenmann, intensiv mit Stimmbildung auseinander. Ab spätestens 1913 war I. auch als Schriftsteller tätig, sein Lustspieleinakter Die ominöse Ecke wurde am 17.3.1914 am Stadttheater Budweis uraufgeführt. 1916–52 erteilte er Gesangsunterricht in Wien, wobei er einen ganzheitlichen Ansatz verfolgte und neue wissenschaftliche Erkenntnisse der Stimmbildung in seinen Unterricht miteinbezog. Seine fundierten Ansichten zu einer modernen Gesangspädagogik, die er auch in pointierten Vorträgen, seiner 1919–32 im Selbstverlag herausgegebenen Zeitschrift Die Stimmbildung und in einschlägigen Publikationen vermittelte, waren umstritten. Ein Vortrag über stimmliche Fehlentwicklungen des gefeierten Opernsängers H. Duhan 1922 führte zum Skandal. Zu seinen zahlreichen Schülern, die er in öffentlichen Schülerkonzerten (Klavierbegleitung: E. Meller) auftreten ließ, zählten J. v. Manowarda, Fritz Krenn, O. Czerwenka, H. Güden und Leonardo Aramesco. Am 6.3.1917 (katholische Trauung am 4.6.1937 in Wien-Mariahilf) heiratete er in der evangelischen Kirche in Salzburg die Konzertsängerin Lisa Engel (eig. Elisabeth Leopoldina, * 21.5.1892 Königsberg bei Edlitz/NÖ, † 21.6.1964 [Ort?]), Absolventin der MSch. Liebing, mit der er ab 1917 einige gemeinsame Liederabende gab. Ob er 1945/46 die Meisterklasse für Gesang am neu zusammengesetzten Bruckner-Konservatorium in Linz übernahm, ist unklar. Ab Ende 1950 könnte I. auch in Salzburg unterrichtet haben. Um 1953 übersiedelte I. nach Weyregg am Attersee/OÖ, wo er seine Unterrichtstätigkeit fortsetzte. Sein Sohn Jörg (* 16.9.1926 Wien, † 14.1.2017 Wien) war Rechtsanwalt und ÖVP-Politiker (Nationalratsabgeordneter und Mitglied des Bundesrates).
Schriften
Hg. der Zs. Stimmbildung. Blätter für Kunstgesang 1919ff; Diagnostik der Stimme 1923 (erweitert als Diagnostik und Pädagogik der Stimmbildung 1961); Theaterstücke, Novellen.
Literatur
K-R 3 (1997); Müller-Asow 1929; Kürschner 1956; Kosch 2 (1960); Riemann 1929, 1959 u. 1972; F-A 1926; H. Giebisch (Hg.), Kleines österr. Literaturlex. 1948; W. Seidner in Vox Humana 2 (2019); Dt. Volksbl. 29.11.1913, 21; Neues Wr. Journal 26.3.1914, 10, 20.1.1924, 4; Wr. Morgenztg. 17.3.1924, 2; Neues Wr. Tagbl. 4.5.1935, 7; Salzburger Volksbl. 7.3.1917, 6; Signale f. d. musikalische Welt 95/40–41 (1937), 536; Das kleine Volksbl. 14.6.1942, 9; Salzburger Nachrichten 27.11.1950, 4; Oö. Nachrichten 24.10.1945, 3; Trauungsbuch der Lutherischen Stadtkirche (Wien I) 1917, pag. 80; Taufbuch der Pfarre Edlitz 1884–98, fol. 83; www.demos.ac.at (10/2023); Mitt. Personalabteilung Oö. Landesregierung (9/2023).

Autor*innen
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
20.12.2023
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger, Art. „Iro, Otto‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 20.12.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d2ad
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Die Bühne 2/52 (1925), 24© ANNO/ÖNB
Das interessante Blatt 10.5.1934, 17© ANNO/ÖNB

DOI
10.1553/0x0001d2ad
GND
Iro, Otto: 117204099
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