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Johann Johann true Baptist Joseph Fabian Sebastian, Erzherzog von Österreich
* 1782-01-2020.1.1782 Florenz/I, † 1859-05-1111.5.1859 Graz (begr. Schenna bei Meran/Südtirol). Feldmarschall, Reichsverweser. Sohn des Großherzogs von Toskana, des späteren Kaisers Leopold II., Bruder von Kaiser Franz II. (I.); 1800 Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee; 1801–49 als Generaldirektor des Genie- und Fortifikationswesens für die Befestigung der Alpenländer zuständig, modernisierte bis 1805 die Landwehr in Tirol, das aber in diesem Jahr an Bayern fiel; J. ging nach Innerösterreich, um hier eine Landwehr aufzustellen, die er 1809 gegen die Franzosen führte; plante einen Aufstand der Alpenländer, der jedoch vom Kaiser und von Metternich missbilligt wurde (Alpenbund-Verschwörung); wandte sich in der Folge der Steiermark zu, wo der „steirische Prinz“ wirtschaftliche und kulturelle Aufbauarbeit leistete: 1811 gründete er in Graz als technisch-naturwissenschaftliche Lehranstalt das Joanneum, das bald zum geistigen Zentrum des Landes wurde; gründete mit anderen Vereine zur Förderung von Wirtschaft, Wohlfahrt und Kultur: u. a. 1815 den Leseverein am Joanneum 1817, die Landwirtschaftsgesellschaft 1819, die Sparkasse 1825; ab 1819 Präsident des Steiermärkischen Musikvereines; 1840 Gründung einer berg- und hüttenmännischen Lehranstalt (heute montanistische Univ. in Leoben); 1847–49 erster Kurator der Akademie der Wissenschaften in Wien; 1848/49 als Reichsverweser Vorsitzender der deutschen Nationalversammlung in Frankfurt am Main, konnte aber nicht die Einheit des Reiches bewahren; danach wieder in Graz; mit der Ausseer Postmeisterstochter Anna Plochl verheiratet (Nachkommen sind die Grafen von Meran); 1811–40 wurde nach seinem Plan in der Steiermark eine Fragebogen-Aktion durchgeführt, die von größter volkskundlicher Bedeutung ist (Volksmusik).
Literatur
ÖBL 3 (1965); MGÖ 2–3 (1995); K. Blaukopf, Pioniere empiristischer Musikforschung 1995; B. Hamann (Hg.), Die Habsburger. Ein biographisches Lex. 31988; StMl 1962–66; G. Klingenstein (Hg.), Erzhzg. J. v. Öst. 1982; O. Pickl (Hg.), Erzhzg. J. v. Öst. 1982; V. Geramb in Quellen zur dt. Volkskunde 2 (1928); R. Wolfram in H. Koren/L. Kretzenbacher (Hg.), [Fs.] V. v. Geramb 1949.

Autor*innen
Barbara Boisits
Letzte inhaltliche Änderung
25.4.2003
Empfohlene Zitierweise
Barbara Boisits, Art. „Johann Baptist Joseph Fabian Sebastian, Erzherzog von Österreich‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 25.4.2003, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d331
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Kurpark Bad Aussee© Christian Fastl
© Christian Fastl

DOI
10.1553/0x0001d331
GND
Johann Baptist Joseph Fabian Sebastian, Erzherzog von Österreich: 118557750
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