K.gasse (Wien XX); Grab ehrenhalber am Friedhof Mauer (Wien XXIII).
Dr. phil. h.c. Univ. Kiel/D 1854; Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Akademien.
J. Haydn in London 1791/92, 1861; Aus Metastasios Hofleben 1861; Abraham a Sancta Clara 1867; zahlreiche historische, topographische, philologische, literaturgeschichtliche Arbeiten; Editionen von Dichtungen des 12.–16. Jh.s.
MGG 7 (1958); Czeike 3 (1994); Riemann 1959 u. 1972; ÖBL 3 (1965); E. Neywald, Th. G. R. v. K., Diss. Wien 1949; I. Schwarz, Th. G. R. v. K. Biographie, Diss. Wien 1949; Wurzbach 10 (1863) [mit WV].
Sein Sohn
Max Theodor: * 1.7.1833 Wien, † 20.8.1914 Salzburg. Philologe. Nach dem Besuch von Schottengymnasium und Akademischem Gymnasium in Wien Studium an den Univ.en Wien, Göttingen/D, Berlin und Bonn/D. 1857 Habil. an der Univ. Graz, wo er in der Folge zunächst als Privatdozent, ab 1859 als ao. Prof. und ab 1867 bis zu seiner Pensionierung 1904 als o. Prof. wirkte. 1869/70 und 1889/90 Dekan der philosophischen Fakultät, 1873/74 Rektor. Gemeinsam mit F. Bischoff und F. v. Hausegger 1866 Gründer des Grazer Singvereins, um den er sich als langjähriger Vorstand besondere Verdienste erwarb.
De Romanorum annalibus et historiis, Diss. Bonn 1857; Der Singverein in Graz in den ersten vierzig Jahren seines Bestehens 1909.
Reg.rat 1883, Hofrat 1897.
ÖBL 3 (1963); StMl 1962–66 u. 2009; Grazer Volksbl. 6.11.1869, [3]; 21.8.1914, 3; Grazer Tagbl. 12.1.1894, 4, 22.8.1914, 3; Die Lyra 1.4.1890, 114.
Seine Urenkel
Wolfgang: * 27.1.1906 Salzburg, † 2.11.1987 Salzburg. Organist und Ensembleleiter. Ausbildung zum Techniker (Ing.) und Organisten. Gründete 1950 mit seiner Frau Hedy (eig. Hedwig, * 18.9.1898 [Ort?], † 16.10.1993 Salzburg) und Hans Andreae das Ensemble W. v. K., das auf drei Positiven (Orgel) musizierte. Das Ensemble gab Gastspiele in vielen Ländern und wurde zu Schallplattenaufnahmen eingeladen.
Neuartige Strömungsmesser in Radio-Wien 13.1.1933.
Herbert (eig. Heribert): * 5.4.1908 Salzburg, † 16.7.1989 Anif bei Salzburg. Dirigent, Operndirektor, Festivalleiter. 1912 Beginn der musikalischen Ausbildung bei F. Ledwinka, 1916–26 am Salzburger Mozarteum bei F. Ledwinka und B. Paumgartner, 1926–29 an der Wiener MAkad. u. a. bei F. Schalk (1926–28 auch Studium an der Wiener TU und am Musikwissenschaftlichen Institut der Univ. Wien). K. war zunächst als Pianist (Debüt 1917), seit 1929 als Dirigent tätig: bis 1934 in Ulm/D, 1934–42 in Aachen/D, daneben Gastauftritte in Berlin (1939–42 Staatskapellmeister) und Wien (Staatsoperndebüt 1937) und schon 1933 bei den Salzburger Festspielen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wegen seiner NSDAP-Mitgliedschaft (nach neuesten Forschungen Eintritt 1933) offiziell bis 1947 mit Auftrittsverbot belegt, leitete er bereits 1946 ein Abonnement-Konzert der Wiener Philharmoniker (zahlreiche weitere folgten). Beginn der künstlerischen Zusammenarbeit mit Walter Legge (Direktor der Columbia Gesellschaft und Gründer der Philharmonia Orchestra) in London, seit 1947 (letzter) Konzertdirektor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, 1948 Künstlerischer Direktor des Singvereins der GdM (beides auf Lebenszeit) und regelmäßige Auftritte bei den Salzburger Festspielen (1956–60 alleiniger Künstlerischer Leiter, ab 1964 Mitglied des Direktoriums), 1948–56 „inoffizieller Chefdirigent“ der Wiener Symphoniker („Karajan-Zyklus“), 1948–68 „Ständiger Gastdirigent“ an der Mailänder Scala, 1948–88 Mitwirkung bei den Internationalen Musikfestwochen in Luzern/CH, 1951–52 bei den Bayreuther Festspielen, seit 1955 künstlerischer Leiter des Berliner Philharmonischen Orchesters. Vom 1.9.1956 (de facto 1.1.1957) bis 31.8.1964 war K. Direktor der Wiener Staatsoper (1962/63 gem. mit Walter Erich Schäfer, 1963/64 mit E. Hilbert; weitere Auftritte als Dirigent erst wieder 1977–79), 1969–71 „Conseiller musical“ des Orchestre de Paris. Er unternahm auch weltweit zahlreiche Konzerttourneen und Gastspiele. 1967 gründete K. die Osterfestspiele Salzburg, 1968 die H. v. Karajan Stiftung in Berlin, 1973 die Salzburger Pfingstkonzerte und 1982 die Firma Telemondial S. A. M., die sein musikalisches Vermächtnis auf Video und Laserdisc produzieren sollte. 1929–34 war K. darüber hinaus Leiter der Dirigentenklasse der Internationalen Sommerakademie Mozarteum, 1948–53 der Dirigentenkurse in Luzern. 1938 erste Schallplattenaufnahmen, 1981 gemeinsam mit der Firma Sony erstmalige Präsentation des Compact Disc Digital Audio System (CD). K., der auch an technischen Entwicklungen besonders in der Aufnahmetechnik interessiert war, wird zu den bedeutendsten Interpreten der jüngeren Zeit gezählt. Er heiratete 1938 die Sängerin Elmy Holgerloef (1906–1983), 1942 die Fabrikantentochter Anita Gütermann und war seit 1958 in dritter Ehe mit dem ehemaligen Mannequin Eliette Mouret verheiratet, mit deren Unterstützung 1995 in Wien das K. Centrum als Archiv, Veranstaltungs- und Forschungsinstitution eröffnet wurde.
H. v. K.-Platz (Wien I, Salzburg u. Tokio); H.-v.-K.-Straße (Berlin-Tiergarten); K.-Büsten (Wr. Staatsoper; Berlin, Philharmonie; Salzburg, Festspielhaus u. Flughafen); Denkmal im Garten seines vermeintlichen Geburtshauses in Salzburg, Hummelstraße 1 (s. Abb.); Gedenktafel an seinem vermeintlichen Geburtshaus in Salzburg, Hummelstraße 1 (s. Abb.); H. v. K.-Terminal (Salzburg, Flughafen).
zahlreiche Schallplatten-Auszeichnungen; Österr. Ehrenzeichen f. Wissenschaft und Kunst 1961; Ehrenbürger der Stadt Salzburg u. Ehrenring des Landes Salzburg 1968; Ehrensenator der Univ. Salzburg 1968; Kunstpreis der Stadt Luzern 1969; Ehrenbürger von Berlin 1973, der Stadt Wien 1978; Ernst von Siemens-Musikpreis München 1977; Dr. h.c. Salzburg, München u. Oxford/GB 1978, Tokio 1979; Clemens Krauss Medaille in Gold der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor 1980; Internationaler Musikpreis der UNESCO 1983; Ehrenring der Salzburger Festspiele 1985; Ehrendirigent der Wr. Philharmoniker; Ehrenmitglied der GdM.
seit 1965 zahlreiche Opern- und Konzertverfilmungen.
R. Osborne, H. v. K.: a Life in Music 1998 (dt. 2002); NGroveD 13 (2001); Czeike 3 (1994); F. Endler, K. 1992; Salzburger KulturL 1987, 2001; Hellsberg 1992; http://www.karajan.org (2/2003); MGG 7 (1958) u. 9 (2003); Riemann 1959 u. 1972; G. E. Schmidt, Orden und Ehrenzeichen Österreich 1945–1999, 1999; O. Rathkolb in P. Autengruber et al., Forschungsprojektendbericht Straßennamen Wiens seit 1860 als „Politische Erinnerungsorte“ 2013 (https://wien.gv.at/kultur/abteilung/pdf/strassennamenbericht.pdf); MGÖ 3 (1995); www.kv-staatsopernchor.at (9/2013).
Monika Kornberger