
Kirchmair, Familie
Tiroler Lehrer- und Kirchenmusikerfamilie
Josef: * 6.1.1862 Flaurling/T, † 28.3.1943 Obermais (Maia Alta/I). Lehrer, Kirchenmusiker, Komponist. Besuchte bis 1881 die Lehrerbildungsanstalt in Innsbruck und war anschließend Lehrer in Oberperfuss/T (1881–83), St. Pauls (1883–95), Lana (1895–1904) und 1904–25 in Untermais (Maia Bassa/I) bzw. Obermais bei Meran. An seinen Dienstorten wirkte er auch als Kirchenmusiker (führend im Cäcilienverein), an der Kirche St. Georgen in Obermais bis zuletzt. Er betätigte sich auch als Volksliedsammler.
Werke
Geistliche Lieder und Gesänge cäcilianistischer Prägung.
Geistliche Lieder und Gesänge cäcilianistischer Prägung.
Literatur
E. Knapp, Kirchenmusik Südtirols 1993; H. Simmerle, Kirchenchöre Südtirols 1998; Dolomiten 29.3.1943, 3; Taufbuch der Pfarre Flaurling 1862–1903, fol. 1; Mitt. Matthias Reichling (1/2025).
E. Knapp, Kirchenmusik Südtirols 1993; H. Simmerle, Kirchenchöre Südtirols 1998; Dolomiten 29.3.1943, 3; Taufbuch der Pfarre Flaurling 1862–1903, fol. 1; Mitt. Matthias Reichling (1/2025).
Seine Söhne
Franz: * 21.3.1891 St. Pauls/T (Eppan/I), † 8.3.1953 Kufstein/T. Organist, Chorleiter, Komponist. Getauft nur auf den Namen Franz, nannte er sich auch „Franz B.“, wobei das B. als Benno oder Benedikt aufgelöst wurde (sein Geburtstag war der Gedenktag des Hl. Benedikt von Nursia). Er besuchte zunächst ab 1903 die Lehrerbildungsanstalt in Bozen, wechselte jedoch 1908 ans Mozarteum in Salzburg, wo er bei J. F. Hummel und J. Reiter studierte. 1912–14 Organist und Kapellmeister in Meran, 1915/16 Studium an der kirchenmusikalischen Abteilung der Wiener MAkad., 1916–19 Stiftskapellmeister am Stift Ossegg (Osek/CZ) in Böhmen. 1919–53 wirkte K. als Chordirektor an der Stadtpfarrkirche zu Kufstein, wo er auch 1919–30 Dirigent des Orchestervereins, 1921–38 Direktor der MSch. und ab 1925 Chormeister der Liedertafel (Männergesang) war. K. wurde ab 1931 weit über die Grenzen Kufsteins hinaus bekannt als Organist der Heldenorgel, die er bis 1938 und ab 1945 nahezu täglich spielte.
Werke
Christnacht, Kantate f. Damenchor, Soli u. Orch. 1917; kirchliche Gebrauchsmusik; Arrangements und Bearbeitungen geistlicher Volksgesänge und Kirchenlieder.
Christnacht, Kantate f. Damenchor, Soli u. Orch. 1917; kirchliche Gebrauchsmusik; Arrangements und Bearbeitungen geistlicher Volksgesänge und Kirchenlieder.
Literatur
F. Gratl, Wie die Stadt klingt 2022; E. Knapp, Kirchenmusik Südtirols 1993; Chorbll. 8/5–6 (1953), 21; Taufbuch St. Pauls 1864–94, fol. 401; Mitt. Archiv MUniv. Wien; Mitt. Matthias Reichling (1/2025).
F. Gratl, Wie die Stadt klingt 2022; E. Knapp, Kirchenmusik Südtirols 1993; Chorbll. 8/5–6 (1953), 21; Taufbuch St. Pauls 1864–94, fol. 401; Mitt. Archiv MUniv. Wien; Mitt. Matthias Reichling (1/2025).
Josef: * 2.9.1894 St. Pauls, † 27.4.1956 Landeck/T. Lehrer und Organist. Besuchte die Lehrerbildungsanstalt in Brixen. 1929–56 war er Organist und 1950–56 Volksschuldirektor in Landeck; 1939–45 Kriegsteilnehmer. J. K. zeigte reges Interesse am Orgelbau seiner Zeit und brachte groß angelegte Chor- und Orchesterwerke in Landeck zur Aufführung.
Literatur
E. Knapp, Kirchenmusik Südtirols 1993; P. Baeck (Red.), Stadtbuch Landeck 1998; Taufbuch St. Pauls 1864–94, fol. 452; Mitt. Pfarramt Landeck-Stadt.
E. Knapp, Kirchenmusik Südtirols 1993; P. Baeck (Red.), Stadtbuch Landeck 1998; Taufbuch St. Pauls 1864–94, fol. 452; Mitt. Pfarramt Landeck-Stadt.
Franz’ Sohn
Fritz (Friedrich Franz Josef): * 8.6.1921 Kufstein, † 7.3.2010 Schwoich/T. Lehrer und Organist. Kam 1948 nach Schwoich, wo er 1949–81 Leiter der Volksschule und Organist sowie Chorregent war. Weiters wirkte er führend im Schützenwesen (u. a. Tiroler Landesschützenmeister) und veröffentlichte zahlreiche Publikationen zur Tiroler Geschichte. 1962–80 Gemeinderat in Schwoich.
Ehrungen
Ehrenbürger v. Schwoich 1982; Verdienstkreuz des Landes Tirol 1986; Prof.-Titel 1987; Kultur-Ehrenzeichen der Stadt Kufstein 1994; Verdienstmedaille des Landes Tirol; Päpstliches Ehrenkreuz „Pro ecclesia et pontifice“.
Ehrenbürger v. Schwoich 1982; Verdienstkreuz des Landes Tirol 1986; Prof.-Titel 1987; Kultur-Ehrenzeichen der Stadt Kufstein 1994; Verdienstmedaille des Landes Tirol; Päpstliches Ehrenkreuz „Pro ecclesia et pontifice“.
Werke
Kirchen- und Orgelmusik; weltliche Chormusik.
Kirchen- und Orgelmusik; weltliche Chormusik.
Literatur
E. Knapp, Kirchenmusik Südtirols 1993; Impuls. Das Tiroler Oberland 24.7.2008, 23; Taufbuch 1916–25 der Pfarre Kufstein, fol. 161; www.vero-online.info (4/2015); eigene Recherchen.
E. Knapp, Kirchenmusik Südtirols 1993; Impuls. Das Tiroler Oberland 24.7.2008, 23; Taufbuch 1916–25 der Pfarre Kufstein, fol. 161; www.vero-online.info (4/2015); eigene Recherchen.
Josefs Enkel
Achim: * 1964 Landeck. Jazzgitarrist. Widmete sich ab dem 18. Lebensjahr der Musik und studierte 1989–94 an der MHsch. in Graz bei H. Pepl. Ergänzende Ausbildung in Workshops bei Mike Stern, Joe Pass, Bill Frisell, W. Muthspiel, H. Stoika, Jim Black und Nguyén Lé. Er spielte zunächst mit einem eigenen Trio; 2001 gründete er mit Ingrid (frida) Moser die Band Die Dolen, die Jazzharmonik und -rhythmik mit Mundartelementen, Rock, Groove, World Music etc. verbindet. Nachdem sich A. K. ab 2004 fast ausschließlich auf Dee Dolen (Name seit 2012) und deren verschiedenen Formationen vom Duo bis zum Quintett konzentriert hatte, spielt er seit 2016 vorzugsweise wieder im Trio (Achim Kirchmair Trio).
Werke
seit 1994 mehrere Alben mit dem Achim Kirchmair Trio und Die/Dee Dolen.
seit 1994 mehrere Alben mit dem Achim Kirchmair Trio und Die/Dee Dolen.
Literatur
Concerto 2012, Nr. 1, 6; www.achimkirchmair.com (1/2025); www.dolen.at (1/2025); https://sra.at/person/16449 (1/2025); www.stadtbuehne.at (1/2025); www.meinbezirk.at (1/2025).
Concerto 2012, Nr. 1, 6; www.achimkirchmair.com (1/2025); www.dolen.at (1/2025); https://sra.at/person/16449 (1/2025); www.stadtbuehne.at (1/2025); www.meinbezirk.at (1/2025).
Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
28.4.2025
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl,
Art. „Kirchmair, Familie“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
28.4.2025, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0032426b
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