Knebelsberger Knebelsberger Leopold:
(Knebelsperger, Knöbelsperger), Familie
Leopold:
*
1814-09-1515.9.1814
Klosterneuburg/NÖ,
†
1869-10-3030.10.1869
Riga.
Musiker, Sänger, Komponist.
Sein Vater
Paul K. (* 27.10.1781 Klosterneuburg, † 19.4.1869 Klosterneuburg) war 1804–69 Lehrer und Organist an St. Martin in
Klosterneuburg, eine etwaige Abstammung aus einem gleichnamigen
Südtiroler Adelsgeschlecht konnte bislang nicht bewiesen werden. L. K. war nach erstem Unterricht beim Vater Schüler von
K. Kreutzer und
J. Mayseder in
Wien, erteilte anschließend bis ca. 1843 selbst Musikunterricht und trat in Konzerten in seiner Heimatstadt auf. Danach dürfte er sich einer
Tiroler Sängergesellschaft (
Alpensänger) angeschlossen haben, mit der er Deutschland bereiste (Stuttgart, Düsseldorf, Dresden). Ca. 1849 gründete er vermutlich seine eigene Gesellschaft und setzte die Tourneen, v. a. durch Norddeutschland, Skandinavien,
Schlesien, Polen und Russland fort. 1849 ehelichte er die aus Preßnitz (Přísečnice/CZ) stammende Harfenistin und Sängerin
Anna Hellmich (1829–71). 1861/62 gehörte er dem
Mischitz-Quintett an. 1844 oder 1846 vertonte er das Gedicht
Zu Mantua in Banden von
J. Mosen, das als
Andreas-Hofer-Lied große Popularität erlangte, zahlreiche Bearbeitungen (
Parodie) erfuhr und 1948 Tiroler Landeshymne (
Hymnen) wurde.
Gedenktafel am Mesnerhaus in Klosterneuburg (Martinstraße 40) 1914; Gedenktafel am Wohnhaus in Preßnitz 1929 (1973 zerstört); Gedenkstein Klosterneuburg 1964; K.gasse (Klosterneuburg).
(volkstümliche) Lieder (Die Wacht am Rhein [T: Max Schneckenburger] 1848), Quintette mit Jodler, Tanzmusik, Potpourris.
Sein Enkel
Wilhelm (Willy): * 13.3.1902 Wien, † 2.7.1954 Wien. Violinist. Studierte Violine an der Wiener MAkad. und war zuletzt stellvertretender Konzertmeister am Wiener Raimundtheater.
L. K.s Töchter
Maria (Marie, 1851–1915, verh. Auer), Wilhelmine (?–?, verh. Groth) und Anna (?–?, verh. Lissner) waren Geigerinnen; Maria, die auch komponierte, bereiste mit einer Damenkapelle Europa und Nordafrika, Anna spielte am Thaliatheater in New York/USA. Auch die Enkelinnen Emilie K. (1876–1957, verh. Le Normand de la Fosse), Anna K. (1884–1974, verh. Spät), Emma K. (1894–1936), Luise Auer (1876–1945, verh. Ende), Maria Auer (1877–1945, verh. Bommer) und Anna Auer (1879–1967, verh. Schmitz) reisten mit Damenkapellen durch Europa, größtenteils als Violinistinnen.
G. Lechner, L. K. Komponist des Andreas Hofer-Liedes 21983; G. Lechner, Nachtrag zu L. K. Komponist des Andreas Hofer-Liedes 1985; R. A. Moißl in Heimatbll. f. Klosterneuburg N. F. 2/3 (Dezember 1969); G. Lechner in Amtsbl. der Stadtgemeinde Klosterneuburg 1989, Sondereinlage Nr. 184; E. Wellner in Amtsbl. der Stadtgemeinde Klosterneuburg 1989, Sondereinlage Nr. 183; G. Haid in Der Vinschger 12 (2004), H. 4; G. Haid in Tiroler ChronistGerlinde Haid, Leopold Knebelsberger, Komponist der Tiroler Landeshymne, in Tiroler Chronist 93 (Dezember 2003), 6–10. 93 (2003); ÖBL 3 (1965); F. Grasberger, Die Hymnen ÖsterreichsFranz Grasberger, Die Hymnen Österreichs. Tutzing 1968. 1968; Taufbuch 1778–1817 der Pfarre Klosterneuburg-St. Martin, pag. 55 u. fol. 288.
10.11.2008
Christian Fastl,
Art. „Knebelsberger (Knebelsperger, Knöbelsperger), Familie“,
in:
Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
10.11.2008, abgerufen am
),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d4e7
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