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Koglmann, Koglmann, true Franz
* 1947 -05-2222.5.1947 Mödling/NÖ. Komponist, Ensembleleiter, Flügelhornist. Nach einer Buchbinder-Lehre 1961–67 klassisches Musikstudium mit Hauptfach Trompete, 1969–72 Studium an der Jazzabteilung des Konservatoriums der Stadt Wien, 1972/73 Studienaufenthalte in New York und Philadelphia. Seit Beginn der 1970er Jahre Zusammenarbeit mit Wiener Avantgardemusikern und in der Folge mit namhaften internationalen Stars wie Steve Lacy, Bill Dixon, Paul Bley, Gary Peacock, Lee Konitz, Ran Blake, Gerry Hemingway und Tony Coe. 1983 Gründung des 8- bis 18-köpfigen Ensembles Pipetett, aus dem auch das Pipe Trio hervorging, 1993 Gründung des Monoblue Quartetts. K. veröffentliche zahlreiche, oftmals preisgekrönte Aufnahmen, ab 1973 auf seinem eigenen Label Pipe Records, 1986–96 beim Schweizer Label HAT ART, seit 1999 ist er künstlerischer Berater des Frankfurter Labels between the lines.

Im Grenzbereich von Jazz und europäischer Moderne angesiedelt, ist K. zweifellos eine der eigenständigsten und eigenwilligsten Erscheinungen des österreichischen und internationalen Musiklebens. Seine Verpflichtung einer von ihm als „white line“ des Jazz bezeichneten Tradition, die, etwa von Bix Beiderbecke und Lester Young herkommend und über den Cool Jazz der 1950er Jahre vermittelt, einen Gegenpol zu oftmals auch vordergründiger Expressivität sein soll, hat ihm sowohl Kritik als auch Achtung eingetragen. In K.s Musik steht das Element der Komposition der spontanen Improvisation mindestens gleichwertig gegenüber. Entsprechend tendiert er zu Formbildungen und Besetzungen, wie sie im Jazz sonst nicht üblich sind, bis hin zu mehrsätzigen Werken auch für Ensembles der Neuen Musik, zur Literaturvertonung, Kantate und Oper, und findet auch seinen Ort der Präsentation abseits der typischen Jazzszene an Orten, die sonst der sog. E-Musik vorbehalten sind, sowie nicht selten im Umfeld der Bildenden Kunst. K. wurde mit vielen Kompositionsaufträgen bedacht, ist Träger zahlreicher Preise und künstlerischer Berater der Wiener Musikgalerie, die von seiner Lebensgefährtin Ingrid Karl geleitet wird.


Ehrungen
Preis der Stadt Wien für Musik 2001; Kulturpreis des Landes Niederösterreich 2003.
Literatur
Th. Loewner in P. N. Wilson (Hg.), Jazz-Klassiker; pers. Mitt. F. K.; www.wien.gv.at (10/2012).

Autor*innen
Reinhold Westphal
Letzte inhaltliche Änderung
14.11.2012
Empfohlene Zitierweise
Reinhold Westphal, Art. „Koglmann, Franz‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 14.11.2012, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d52f
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001d52f
GND
Koglmann, Franz: 121361756
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