Offenbar beeinflusst von den Balletts Russes, pflegte K. nicht nur als einer der wenigen deutschen klassischen Choreographen deren Repertoire, sondern fand auch, vornehmlich den Reformbestrebungen Michail Fokins folgend, einen Weg, mit dem er sich überaus erfolgreich gegen den von außen kommenden Einfluss des Freien Tanzes in großen Opernhäusern, insbesondere von Wien und München, behaupten konnte. Nicht unerheblich an seinem Erfolg an diesen Häusern war die Omnipräsenz von R. Strauss. Seine Ballette hob K. entweder aus der Taufe (Couperin-Suite, Wien 1923, und Schlagobers, Wien 1924) oder er erstellte wie im Falle der Josephs Legende (erstmals 1921 in Berlin, dann München, Leipzig, Prag und Wien) eine Version, die sich im Spielplan behaupten konnte. Weitere wichtige Choreographien K.s waren: Don Juan (M: Ch. W. Gluck, Wien 1924), Die Ruinen von Athen (M: L. v. Beethoven, Wien 1924) sowie seine Versionen zu Balletten mit Musik von Belá Bartók, Igor Strawinski, E. Krenek und Arthur Honegger in München und Wien.
A. Amort, Die Gesch. des Balletts der Wr. Staatsoper 1918–1942 , Diss. Wien 1981; P. u. P. Mlakar, Unsterblicher Theatertanz. 300 Jahre Ballettgeschichte der Oper in München 2 (1996); S. Rode-Breymann, Die Wr. Staatsoper in der Zwischenkriegszeit 1994; A. Amort in österreich tanzt 2001.