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Kubik,Kubik,true Reinhold
* 1942-03-2222.3.1942 Wien, † 2024-05-2525.5.2024 Wien. Musikwissenschaftler, Editor, Kapellmeister. Bereits während seiner Schulzeit am Humanistischen Gymnasium in der Leopoldstadt (Wien II; hier Unterricht u. a. bei H. Haselböck, Matura 1960) studierte K. am Konservatorium der Stadt Wien (Musiklehranstalten) Komposition bei Rüdiger Seitz, Klavier bei Stefanie Regler und Musikgeschichte bei A. Liess. 1962 wechselte er an die Wr. MHsch., um Komposition und Dirigieren bei H. Swarowsky zu studieren. Nach seinem Abschluss ging er nach Deutschland, wirkte als Kapellmeister zunächst 1965/66 an den Städtischen Bühnen Dortmund, danach bis 1974 an der Deutschen Oper am Rhein und trat außerdem u. a. in Lille/F, Barcelona/E und Ljubljana auf. Daneben war K. auch als Pianist, Komponist und Chorleiter tätig. 1974–80 studierte er Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft an der Univ. Erlangen-Nürnberg/D (u. a. bei Martin Ruhnke) und hatte Lehraufträge am Konservatorium der Stadt Wien (1969/70), an der MAkad. Nürnberg (1977–80) sowie in Karlsruhe/D und London. 1980 promovierte K. zu G. F. Händels Rinaldo und erhielt 1987 eine Gastprofessur an der Yale Univ./USA. K. war außerdem 1983–90 Cheflektor des Hänssler Verlages in Stuttgart/D sowie 1991–97 Leiter der Produktionsabteilung der Universal Edition und gab zahlreiche Werke heraus, darunter v. a. geistliche Chormusik und Opern des 18. und 19. Jh.s, u. a. von J. S. Bach (mehr als 80 Kantaten), G. F. Händel (Arianna in Creta), F. Schubert (Lazarus), A. Dvořák (Stabat Mater) oder A. Scarlatti (Johannes Passion). K. beschäftigte sich außerdem intensiv mit G. Mahlers Schaffen: Er war 1992–2012 als Leiter der Kritischen bzw. Neuen Kritischen Gesamtausgabe der Werke G. Mahlers tätig und wirkte 1996–2014 als Vizepräsident der Internationalen Gustav Mahler Gesellschaft (IGMG). Darüber hinaus kuratierte er Ausstellungen in Tsuyama/J (2004), Wien (2005) und München (2010/11). Gemeinsam mit seiner Frau, der Spezialistin für historische Schauspielkunst und Gestik sowie Historischen Tanz, Margit Legler, und dem 1997 gegründeten Ensemble L’azione teatrale initiierte K. zahlreiche gemeinsame Musiktheaterprojekte, darunter Produktionen in Österreich, Deutschland, Dänemark und Ungarn. Außerdem gaben beide ab 1992 Workshops zur Schauspielkunst und Gestik des 17. und 18. Jh.s für Sänger und präsentierten wissenschaftliche Vorträge bei namhaften Zentren der Alten Musik mit praktischen Demonstrationen u. a. in Berlin, Graz, Innsbruck, London, Oxford/GB, Salzburg, Utrecht/NL, Wien und Yale.
Ehrungen
Dt. Musikeditionspreis „Best Edition“ 2004 (für A. Dvořák, Stabat Mater op. 58), 2020 (für G. Mahler, Titan, mit Stephen Hefling); Goldene Mahler Medaille 2013.
Schriften
Händels Rinaldo: Geschichte, Werk, Wirkung, Diss. Erlangen-Nürnberg 1982; Barocke Tänze u. ihre musikalische Umsetzung: Ein Lehrbuch 2024 (mit M. Legler); als Hg.: Mahleriana: vom Werden einer Ikone 2005 (mit E. W. Partsch); Musikinstrumente u. Musizierpraxis zur Zeit Gustav Mahlers 2007 u. 2021 (mit H. Krones); Gustav Mahler u. Wien: „leider bleibe ich ein eingefleischter Wiener“ 2010 (mit Th. Trabitsch); Mahlers Welt: die Orte seines Lebens 2011 (mit H. Brenner); Gustav Mahler in Wien u. München: Komponist, Operndirektor, Dirigent 2011 (mit J. M. Fischer); Mahlers Menschen: Freunde u. Weggefährten 2014 (mit H. Brenner); zahlreiche Aufsätze (teilweise gemeinsam mit M. Legler), hauptsächlich zu G. Mahler u. barocker Schauspielkunst. – Ca. 120 Editionen: Zahlreiche Werke von J. S. Bach (u. a. BWV 1–8, 38, 40, 50, 58, 59, 62–105, 107–115, 178–185, 193, 278), G. Mahler (Titan, Symphonien Nr. 5, 6 u.7, Das klagende Lied (Erstfassung), Klavierquartett, 1. Satz), G. F. Händel (Arianna in Creta), F. Schubert (Kyrie D 49, Lazarus), A. Scarlatti (Johannes Passion), zahlreiche weitere Werke u. a. von Johann Michael Bach, Johann Christoph Friedrich Bach, Moritz Hauptmann, Gottfried August Homilius, E. Krenek, Carl Loewe, L. Mozart, Georg Philipp Telemann, Johann Sigismund Weiss, J. D. Zelenka u. Carl Friedrich Zelter.
Literatur
Nachruf v. R. Strohm (www.oegmw.at; 9/2024); www.de.wikipedia.org (9/2024); www.gustav-mahler.org (9/2024); eigene Recherchen; pers. Mitt. M. Legler (9–10/2024); pers. Mitt. Archiv IGMG.

Autor*innen
Meike Wilfing-Albrecht
Letzte inhaltliche Änderung
9.12.2024
Empfohlene Zitierweise
Meike Wilfing-Albrecht, Art. „Kubik, Reinhold“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 9.12.2024, abgerufen am ), https://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_K/Kubik_Reinhold.xml
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

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Kubik,Reinhold: 13443580X
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