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Lechthaler, Lechthaler, true Josef
* 1891-12-3131.12.1891 Rattenberg/T, † 1948-08-2121.8.1948 Wien. Musikpädagoge, Komponist. War Sängerknabe in Reutte/T und besuchte das Benediktinergymnasium in Meran, wo er von M. Ortwein unterrichtet wurde. 1910–12 studierte er an der Univ. Innsbruck Philologie, 1912–14 und 1917–19 Musikwissenschaft an der Univ. Wien bei G. Adler (Promotion 1919); daneben Kirchenmusikstudium an der Wiener MAkad. L. war zuerst Musiklehrer, bevor er 1924 Theorielehrer an der Abteilung für Kirchenmusik der MAkad. wurde. 1931 übernahm er die Leitung dieses Instituts, das er 1933 zu einer Abteilung für Kirchen- und Schulmusik reorganisierte (Kirchenmusikschulen). Er war Mitglied der Wiener Hofmusikkapelle (1934–38), Obmann des Verbandes katholischer Kirchenmusikakademiker (1932–38), im Redaktionsausschuss der Zeitschrift Musica Divina (1931–38), seit 1931 Konsulent für das Musikschulwesen im Ministerium, Leiter des Arbeitskreises Musik der Vaterländischen Front und seit 1933 wirkendes Mitglied der Gesellschaft für Herausgabe der DTÖ. 1937 wurde er Regierungsrat, jedoch 1938 aus politischen Gründen entlassen (Nationalsozialismus). Während des Zweiten Weltkriegs war L. Musiklehrer an der MSch. der Stadt Wien sowie an der Reichs-Hsch. für Musik, ab 1945 wieder an der MAkad. (Leiter der Abteilung Musikerziehung). 1947 Mitbegründung der Arbeitsgemeinschaft der Musikerzieher Österreichs und deren Organ Musikerziehung. L., der die Polyphonie A. Bruckners mit jener der Niederländer (franko-flämische Musik) verband und zu einer freien, hochexpressiven Melodik weiter entwickelte, war der wichtigste Vertreter der österreichischen Kirchenmusik der 1. Hälfte des 20. Jh.s (Betsingmesse).
Gedenkstätten
L.gasse (Wien XXIII).
Werke
Messen (Missa Gaudens gaudebo 1932, Wr. Singmesse [s. Abb.] 1933, Missa Rosa mystica 1949); Männerchöre, gemischte Chöre, Psalmen, Motetten; Präludien u. a. Werke für Org.; Kammermusik. – (Hg.) gem. m. G. Moißl/S. Schnabel, Lieder fürs Leben. Sing- u. Musizierbuch für die Jugend 1949 (zahlreiche Aufl.n.).
Schriften
Die kirchenmusikalischen Werke von A. Utendal, Diss. Wien 1919; Aufsätze in Musica Divina u. Musikerziehung.
Literatur
MGG 10 (2003) u. 8 (1960); ÖBL 5 (1972); Riemann 1961; Czeike 4 (1995); E. Tittel, J. L. 1966; E. Knoflach, Die kirchenmusikalischen Werke J. L.s, Diss. Innsbruck 1963; E. Th. Hilscher, Denkmalpflege und Musikwissenschaft 1995; MGÖ 3 (1995).

Autor*innen
Alexander Rausch
Letzte inhaltliche Änderung
10.6.2022
Empfohlene Zitierweise
Alexander Rausch, Art. „Lechthaler, Josef‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 10.6.2022, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d722
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
© Regenterei Kremsmünster
© Regenterei Kremsmünster
Grab am Friedhof Hernals (Wien XVII)© 2021 Hermann Zwanzger
© 2021 Hermann Zwanzger

DOI
10.1553/0x0001d722
GND
Lechthaler, Josef: 118726943
OBV
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