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Maggini, Maggini, true Giovanni Paolo
get. 25.8.1580 Botticino Sera bei Brescia/I, † --zw. 1630/32 Brescia. Geigenbauer. Schüler von Gasparo da Salò in Brescia, wohin er zw. 1586/87 zog. 1606/07 Kauf eines Hauses mit Werkstatt in der Nähe des Palazzo Vecchio del Podestà; 1615 Heirat mit Anna Foresti. 1622/23 Kauf eines größeren Hauses in der contrada delle bombaserie a Sant’Agata. Nachweislich wohnte Giacomo Lafranchini, „magister a violinis“, im Hause M.s. 1632 wird sein Tod in einem Dokument, bezeugt durch seinen sechsjährigen Sohn Carlo, festgehalten.

M. ließ seine Zettel stets undatiert. Es sind drei Schaffensperioden definierbar, wobei die höher gewölbten Streichinstrumente für die zweite Periode typisch sind. M.s Violen zeichnen sich durch ein relativ kurzes Corpus aus; seine Violoncelli zudem durch hoch liegende F-Löcher. Die Violinen M.s sind durch ihre doppelten Einlagen und niedrigen Zargen charakterisiert. Seine Instrumente beeinflussten viele spätere Geigenmacher. In Österreich verwendete G. Lemböck u. a. auch Modelle M.s. Der Musikmäzen und Sammler Th. Hämmerle verwahrte in seiner Kollektion eine der wertvollsten und qualitativ hochstehenden Violinen des Hauptmeisters der Brescianer Schule. Im Bestand der Sammlung alter Musikinstrumente (KHM) befindet sich auch eine Cister (SAM 57) M.s. Dieses um 1600 entstandene Instrument, das aus der Estensischen Sammlung aus Schloss Catajo/I stammt, erhält durch seinen rötlichen Lack ein außergewöhnliches und individuelles optisches Erscheinungsbild. Der Wirbelkasten ist schlicht ausgeführt und läuft in einem abgeschrägten ovalen Plättchen aus. Die Decke wird durch eine doppelte Einlage charakterisiert. Der medaillenförmige Brandstempel auf der Decke zeigt eine Schnecke mit drei Sternen und die Aufschrift Gio. Paolo Maggini in Brescia. Diese Cister gilt als seltener Beleg für M.s Zupfinstrumente.


Literatur
NGroveD 15 (2001); MGG 8 (1960); Lütgendorff 1990; J. Schlosser, Die Slg. alter Musikinstrumente, Beschreibendes Verzeichnis 1920; M. L. Huggins, G. P. M. 1892, ND 1976; MGÖ 3 (1995); F. Dassenno/U. Ravasio, Gasparo da Salò e la liuteria bresciana tra Rinascimento e Barocco 1990; W. Seipel (Hg.), [Kat.] Dipingere la musica. Musik in der Malerei des 16. und 17. Jh.s 2001 [Foto der Cister M.s., S. 130].

Autor*innen
Beatrix Darmstädter
Letzte inhaltliche Änderung
14.3.2004
Empfohlene Zitierweise
Beatrix Darmstädter, Art. „Maggini, Giovanni Paolo“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 14.3.2004, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d862
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001d862
GND
Maggini, Giovanni Paolo: 1037716132
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