Malleck Malleck Johann Gottfried
(Maleck, Mallnik), Familie
Johann Gottfried
sen.:
get. 23.8.1733 Hadersdorf am Kamp/NÖ,
†
1798-07-1919.7.1798
Wien.
Orgelbauer.
Sohn eines bürgerlichen Handschuhmachers. Den Bürgereid leistete er am 29.10.1763 in Wien (Haupt). Heiratete 1763 Elisabeth Pantzner (ca. 1742–30.3.1790), die Tochter des Orgelbauers
J. M. Pantzner. Dies lässt vermuten, dass er auch seine Lehre bei ihm absolviert hat. Der erste Sohn M.s wurde am 15.9.1766 auf den Namen Johann Franz getauft. Das Paar wohnte in Mariahilf (heute Wien VI und VII) im Haus
„bey dem goldenen Wagen“. Am 31.10.1769 erfolgte die Taufe der Tochter Barbara Catharina, die Wohnung lag wieder in Mariahilf im Haus
„bey dem schwarzen Elephanten“. Am 30.11.1770 wurde ein weiteres Mädchen auf den Namen Barbara Catharina getauft, das allerdings 1774 verstarb. Bereits am 13.3.1772 war eine Tochter M.s, Catharina, im Alter von sieben Jahren verstorben (Maunder). Im Taufbuch von
St. Michael sind die Taufen zweier weiterer Mädchen vermerkt: Catharina am 23.3.1774 und Theresia Catharina am 8.6.1775.
Trotz der sicher nicht leichten Konkurrenzsituation dürfte M. freundschaftlichen Kontakt zu anderen Berufskollegen gepflegt haben. Als 1787 der Orgelmacher M. Blum verstarb, bestimmte dieser seinen „guten Freund Hr. Gottfried Maleck“ zum Vormund für seine Tochter. Am 10.8.1797 starb M.s zweite Frau Maria Anna (* ca. 1729). Sie hinterließ vier Kinder aus erster Ehe und es lag weder ein Testament noch ein Heiratsvertrag vor. M. selbst starb in seiner Wohnung am Getreidemarkt 7 am Brand.
J. G. M. scheint ab 1764 in den Wiener Steuerbüchern auf. Die Werkstätte dürfte nicht sehr groß gewesen sein. Trotzdem ist eine beträchtliche Anzahl von Arbeiten M.s belegt. Von M. ist im Mestske Museum Bratislava (Pressburg) ein Cembalo aus dem Jahr 1778 erhalten. Ein Hammerflügel (Klavier) aus dem Jahr 1787 befindet sich in der Sammlung alter Musikinstrumente in Wien. Sein Sohn
Johann Gottfried jun.: get. 19.9.1776 Wien, † 18.5.1812 Wien. Orgelbauer. Er kündigte am 25.7.1798 an, er werde das Geschäft seines verstorbenen Vaters weiterführen. Den Bürgereid legte er 1801 ab. In diesem Jahr ehelichte er seine Gattin Franziska. Bereits 1806 sagte er das Gewerbe anheim. Er hinterließ neben seiner Witwe zwei Töchter. Arbeiten von ihm sind nicht bekannt.
(Alphabetisch:) A. Forer, Orgeln in ÖsterreichAlois Forer, Orgeln in Österreich. Wien 1973. 1973, 120, 122; H. Haupt in StMwHelga Haupt, Wiener Instrumentenbauer von 1791 bis 1815, in: Studien zur Musikwissenschaft 24. 1960, 120–184. 24 (1960), 158; Hopfner 1999; R. Hopfner in A. Huber (Hg.), Das Österr. CembaloRudolf Hopfner, Servatius Rorif – Anmerkungen zum „Ambraser Claviorganum“ und seinem möglichen Erbauer, in: Alfons Huber (Hg.), Das Österreichische Cembalo. 600 Jahre Cembalobau in Österreich. Im Gedenken an Hermann Poll aus Wien (1370-1401). Tutzing 2001, 241–245. 2001; G. Lade, Orgeln in WienGünter Lade, Orgeln in Wien. Wien 1990. 1990, 76, 132; R. Maunder, Keyboard Instruments in Eighteenth-Century Vienna Richard Maunder, Keyboard Instruments in Eighteenth Century Vienna. Oxford et al. 1998. 1998; Ottner 1977; R. Quoika, Altösterr. Hornwerke. Ein Beitrag zur Frühgesch. der OrgelbaukunstRudolf Quoika, Altösterreichische Hornwerke. Ein Beitrag zur Frühgeschichte der Orgelbaukunst. Berlin 1959. 1959, 24; K. Schütz, Der Wr. Orgelbau in der 2. Hälfte des 18. Jh.sKarl Schütz, Der Wiener Orgelbau in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts (Dissertationen der Universität Wien 35). Wien 1969., Diss. Wien 1969, 14f; K. Szigeti in Organa AustriacaKilián Szigeti, Das Wirken österreichischer Orgelbauer in Ungarn, in: Organa Austriaca 3. Wien 1982, 133–158. 3 (1982), 137 u. 149. – Archivalien: Pfarre St. Michael, Trauungsbuch 1756–73, fol. 186; Pfarre St. Michael, Taufbuch 1765–72, fol. 156, 446 u. 548; Taufbuch 1773–79, fol. 105, 328 u. 208; WStLA, Unbehaustes Buch der Jahre 1764–98.
14.3.2004
Rudolf Hopfner,
Art. „Malleck (Maleck, Mallnik), Familie‟,
in:
Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
14.3.2004, abgerufen am
),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d881
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