Manowarda (Edler von Jana), Josef
* 3.7.1890 Krakau (Kraków/PL),
† 23.12.1942 Berlin.
Sänger (Bass, Bariton).
Der Sohn eines Hauptmanns erhielt Violinunterricht, besuchte in Wien die Diplomatenschule und studierte dann Philosophie und Gesang in Graz. Debüt vermutlich 1911 in Laibach. 1912–15 war er am Grazer Stadttheater, 1915–18 an der Volksoper Wien engagiert (daneben Ausbildung bei O. Iro). Nach Auftritten in Wiesbaden/D (1918/19) ging M. an die Wiener Staatsoper deren Mitglied er 1919–35 war (Gastvertrag bis 1942). Am 3.10.1917 heiratete er die Sopranistin Nelly Pirchhoff (eig. Cornelia Franziska Paulina Přihoda, * 5.11.1893 Sperberdorf/Mähren [Krahulčí/CZ], † nach 1943 [Ort?]), die ab 1916 zunächst an der Volksoper, ab 1920 an der Wiener Staatsoper engagiert war. Ab 1922 sang er bei den Salzburger Festspielen (auch als Konzertsolist), ab 1931 in Bayreuth/D. Gastspiele führten ihn u. a. nach München, Amsterdam, Brüssel und Rom. 1932–35 hatte M. eine Professur an der Wiener MAkad. inne. Vermutlich (auch) aus politischen Gründen war er ab 1935 an der Berliner Staatsoper engagiert. Mit seiner Gattin war M. bereits vor 1933 der NSDAP beigetreten und betätigte sich auch nach dem Parteiverbot in Österreich weiterhin aktiv nationalsozialistisch. M. war angeblich Adolf Hitlers Lieblingssänger und pflegte auch intensive Kontakte zu Hermann Göring.
Gedenkstätten
M.gasse (Wien XXIII).
M.gasse (Wien XXIII).
Ehrungen
Kammersänger 1929.
Kammersänger 1929.
Literatur
K-R 1997 u. 2000; InterpretenL 1992; Riemann 1961; ÖBL 6 (1975); Czeike 4 (1995); [Kat.] 100 Jahre Wr. Oper 1969, 124; Kosch 2 (1960); F-A 1936 u. 2 (1978); ÖL 1995; Personenlex. Öst. 2001; O. Rathkolb in P. Autengruber et al., Forschungsprojektendbericht Straßennamen Wiens seit 1860 als „Politische Erinnerungsorte“ 2013 (https://wien.gv.at/kultur/abteilung/pdf/strassennamenbericht.pdf); MGÖ 3 (1995); Ulrich 1997; Neues Wr. Tagbl. 28.12.1942, 3; Wiener Kronen-Ztg. 3.1.1943, 7; Taufbuch der Pfarre Sperberdorf 1847–1939, fol. 43; Trauungsbuch der Pfarre Währing (Wien XVIII) 1916–17, fol. 78; eigene Recherchen (www.anno.onb.ac.at).
K-R 1997 u. 2000; InterpretenL 1992; Riemann 1961; ÖBL 6 (1975); Czeike 4 (1995); [Kat.] 100 Jahre Wr. Oper 1969, 124; Kosch 2 (1960); F-A 1936 u. 2 (1978); ÖL 1995; Personenlex. Öst. 2001; O. Rathkolb in P. Autengruber et al., Forschungsprojektendbericht Straßennamen Wiens seit 1860 als „Politische Erinnerungsorte“ 2013 (https://wien.gv.at/kultur/abteilung/pdf/strassennamenbericht.pdf); MGÖ 3 (1995); Ulrich 1997; Neues Wr. Tagbl. 28.12.1942, 3; Wiener Kronen-Ztg. 3.1.1943, 7; Taufbuch der Pfarre Sperberdorf 1847–1939, fol. 43; Trauungsbuch der Pfarre Währing (Wien XVIII) 1916–17, fol. 78; eigene Recherchen (www.anno.onb.ac.at).
Autor*innen
Alexander Rausch
Monika Kornberger
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
18.10.2023
Empfohlene Zitierweise
Alexander Rausch/Monika Kornberger,
Art. „Manowarda (Edler von Jana), Josef“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
18.10.2023, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d898
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