Logo ACDH-CH
OeML Schriftzug
Logo OeML
Logo Verlag

Martinides, Martinides, true Joseph Narziss
* 1772-03-1818.3.1772 Pirnitz/Mähren ([Brtnice/CZ), † 1827-03-044.3.1827 Lemberg/Galizien (L’viv/UA). Beamter und Dichter. Sohn des Wirtschaftsverwalters Joseph M. in Oberzerekwe (Horní Cerekev/CZ) und dessen Ehefrau Josepha. Der junge J. M. kam Ende August 1788 zum Studium nach Wien, wo ihm ein Stipendium an der Univ. zugesprochen wurde. Er studierte zuerst Philosophie und dann Rechtswissenschaften. Nach Studienabschluss 1792 erhielt er vermutlich eine Praktikantenstelle im Staatsdienst in Wien. Hier befreundete er sich mit dem Schriftsteller Franz de Paula Gaheis, mit dem er gemeinsame Wanderungen in der Umgebung von Wien machte und der ihn wahrscheinlich zu ersten poetischen Werken inspirierte. Spätestens 1797 kam M. als Kanzlist in die Expeditur bei den Landrechten in Krakau und war an der dortigen Univ. 1804 provisorisch Prof. für Logik, Metaphysik und Ethik sowie 1807 auch für Griechische und Lateinische Sprache und Literatur. 1814 ist M. erstmals im galizischen Lemberg als Landrechtssekretär nachweisbar. Nach seiner Versetzung nach Stanislau (Iwano-Frankiwsk/UA) wurde er dort 1823 zum Appellationsrat ernannt. Als solcher kam er 1825 zurück nach Lemberg an das Appellations- und Criminal-Obergericht. Sein von Fr. Schubert vertontes Trinklied (D 267) ist spätestens 1797 entstanden, wahrscheinlich aber schon vor seinem Wegzug aus Wien. M. lieferte Gaheis für dessen Neuen Wiener Musenalmanach auf das Jahr 1798 und 1800 erste Gedichte, und in der Ausgabe für 1801 ist er sogar mit sieben Gedichten vertreten. Eine eigene Publikation der Gedichte von M. ist nicht bekannt. M. war nicht mit der Familie Martinides verwandt.
Werke
Gedichte (u. a. Trinklied „Auf! jeder sei nun froh und sorgenfrey!“ in F. v. P. Gaheis, Wanderungen u. Spazierfahrten in die Gegenden um Wien In Arbeit 3 [²1800], 124–128).
Literatur
P. Rastl in Die Musikforschung In Arbeit 71/2 (2018); F. v. P. Gaheis, Wanderungen u. Spazierfahrten in die Gegenden um Wien In Arbeit 3 (²1800), 123; Schematismus f. das Königreich Westgalizien 1798, 100; Wr. Ztg. 5.8.1797, 2297, 25.12.1799, 4408; Österr. Beobachter 9.8.1823, 1018; Lemberger Ztg. 14.3.1827, 146; Zs. f. österr. Rechtsgelehrsamkeit und politische Gesetzeskunde 1827, Bd. 3, 130; Tauf-, Trauungs- und Sterbebuch der Pfarre Pirnitz 1760–84, pag. 154; Universitätsarchiv Wien (Hauptmatrikel 1788 [M11, 663] u. 1792 [M11, 664], Mitt. der NÖ Regierung an das Universitätskonsistorium v. 26.10.1790 [CA 2.0.268]); Mitt. Peter Dellitsch.

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
20.10.2020
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Martinides, Joseph Narziss‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 20.10.2020, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003b5bed
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x003b5bed
GND
Martinides, Joseph Narziss: 1206950307
OBV
Weiterführende Literatur

ORTE
Orte
LINKS
ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft

Publikationen zur Musikwissenschaft im Verlag