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Mauerbach
Kartäuserkloster „Allerheiligenthal“/NÖ in der Nähe Wiens. 1313 durch Hzg. Friedrich d. Schönen und seine Brüder (Habsburger) als Grablege gegründet und von der ehemals untersteirischen Kartause Seiz aus besiedelt. M. sollte später die Kartausen Aggsbach/NÖ, Gaming und Schnals/Südtirol (Senales/I) besiedeln. Im 14./15. Jh. erlebte es eine besondere Blüte (1342 Ausstattung der Kartause in Prag mit Handschriften, Beziehungen zur jungen Univ. Wien), nach dem Türkensturm 1529 wurde es wieder aufgebaut, kam aber in der Reformation erneut in Schwierigkeiten. Das heutige (2004) Aussehen erhielt es im wesentlichen unter Prior Georg Fasl (1616–31), 1670 wurden die Prioren in den österreichischen Prälatenstand erhoben. Eine Beschwerde zweier M.er Mönche gegen ihren Abt spielten im Vorfeld der josephinischen Klosteraufhebungen ab 1782 eine besondere Rolle. Nach der Aufhebung wurde die Kirche exsekriert, ein Großteil des Klosterguts versteigert; die bedeutende, etwa 10.000 Bände umfassende Bibliothek wurde zwischen der Wiener Hof- (heute: Österr. National-) und Univ.s-Bibliothek aufgeteilt. Seit 1985 nutzt das Bundesdenkmalamt die ehem. Katause als Ausbildungs- und Dokumentationszentrum. Spezifisches zur Musikgeschichte von M. ist nicht bekannt.
Literatur
Hb. hist. Stätten/Donauländer und Burgenland 1970; T. Aigner/R. Andraschek-Holzer (Hg.), Abgekommene Stifte und Klöster in Niederösterreich 2001.

Autor*innen
Rudolf Flotzinger
Letzte inhaltliche Änderung
14.3.2004
Empfohlene Zitierweise
Rudolf Flotzinger, Art. „Mauerbach‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 14.3.2004, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x000276f0
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