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Mögele, Mögele, true Franz Karl
* 1834-05-2424.5.1834 Landstraße (Wien III), † 1907-12-066.12.1907 Wien. Violinist, Kapellmeister, Komponist. Sohn des akademischen Malers Laurenz M., der möglicherweise der erste Violinlehrer von F. Füchs war, und dessen Frau Magdalena Waldmann; sein Taufpate war F. Morelly. Erhielt ersten Violinunterricht vom Vater und besuchte 1846/47 (auch 1847/48?) das Konservatorium der GdM, wo G. Hellmesberger sein Violinlehrer war und er die Knabengesangschule bei L. Weiß besuchte. Daneben oder danach soll M. bei einem gewissen Schaller (wohl nicht J. Schaller) Generalbass und Komposition studiert haben. Bereits ab 1850 war er als Violinist in Theaterorchestern tätig (Theater an der Wien, Kärntnertortheater), genauere Angaben fehlen; eine in den Nachrufen kolportierte Tätigkeit als Kapellmeister am Thaliatheater kann nicht belegt werden. Eine Messe für Männerstimmen gelangte bereits 1855 an St. Laurenz am Schottenfeld zur Aufführung, im selben Jahr erschien bei Gustav Lewy M.s Opus 1 Schilflieder nach Nikolaus Lenau. 1858 gab er sein erstes Konzert (im Seuffert-Saal), dem bis 1861, mit mäßigem Erfolg, noch vereinzelt weitere folgten (auch im Bösendorfer-Saal). 1859 bildete er (Va.) mit K. Hoffmann (V.), Alois Hilbert (V.) und Louis Denis (Vc.) ein Streichquartett; 1863–65 war er Chormeister der Währinger Liedertafel (Nachfolger: J. Koch v. Langentreu). Für die zweite Hälfte der 1860er-Jahre fehlen Nachrichten über M. vollständig. Bei seiner Verehelichung am 16.10.1871 wird er als in der Josefstadt (Wien VIII) wohnender Tonkünstler bezeichnet. Seine Bühnenwerke gelangten meist, erstmals am 3.3.1873, im Wiener Künstlerhaus durch die oder zugunsten der Wiener Künstler-Genossenschaft zur Aufführung. M. wird hierbei in den 1870er-Jahren zeitweise als Kapellmeister bezeichnet. Außerdem war er als Gesang-, Violin- und Klavierlehrer tätig, 1884/85 unterrichtete er Violine an der Klavierschule Ungar. Ab 1861 bzw. 1879 gehörte M. dem Wr. Männergesang-Verein an. In den letzten Jahren seines Lebens lebte er von einer Stiftung der Gemeinde Wien. Befreundet mit E. Kremser, wurde M. v. a. durch seine Operetten und komischen Opernparodien bekannt.
Gedenkstätten
Ehrengrab Wr. Zentralfriedhof; M.gasse (Wien XIII).
Ehrungen
Ehrenmitglied des MGV „Arion“ Wien, der Meidlinger Liedertafel, des MGV Karlsbad.
Werke
Operetten, Singspiele, Opernparodien (Friedrich der Heitzbare, s. Abb.); Messen, kleinere Kirchenmusik; Chöre, Quartette, Lieder; Symphonie in B-Dur, Parodistische symphonische Dichtung Die Hölle, das Fegefeuer und der Himmel op. 21, Streichquartette, Trios und Duos, Klaviermusik.
Literatur
Kosel 1902; Fromme 1887, 64; Czeike 4 (1995); A. Decker in E. Bild (Hg.), [Fs.] Der Niederösterr. Sängerbund 1863–1913, 1913; O. Keller, Die Operette in ihrer geschichtlichen Entwicklung 1926; F-A 1936; Kosch 2 (1960); Stieger II/2 (1977); R. Hofmann, Der Wr. MGV 1893, 615; Wr. allgemeine Musik-Ztg. 27.1.1848, 45f; Fremden-Bl. 24.3.1855, 2, 20.3.1861, 3, 16.12.1863, 3, 14.5.1876, 12; Wr. Conversationsbl. 4.12.1855, 1123; Wr. Ztg. 5.7.1856, Beil. (Oesterr. Bll. f. Literatur und Kunst), 216; NZfM 22.8.1856, 94; Neue Wr. Musik-Ztg. 11.3.1858, 39, 3.3.1859, 35, 17.3.1859, 43, 15.12.1859, 202, 15.3.1860, 43; Recensionen und Mittheilungen über Theater und Musik 30.3.1859, 212, 21.3.1860, 178; Der Zwischen-Akt 14.10.1865, 3; NFP 22.1.1873, 7f; Neues Fremden-Bl. 4.3.1873, Abendausg., 2; Dt. Ztg. 22.3.1873, 7; Grazer Ztg. 20.1.1876, 2; Wr. Sonn-Montags-Ztg. 30.12.1878, 3; Dt. Kunst- und Musik-Ztg. 1.1.1893, 3; Illustrirtes Wr. Extrabl. 3.6.1904, 8, 6.12.1907, Abend-Ausg., 3, 7.12.1907, 10; Dt. Volksbl. 7.12.1907, 12; Neues Wr. Journal 9.12.1907, 3; Taufbuch 1834 der Pfarre Landstraße, fol. 45; Trauungsbuch 1784–1872 der Pfarre Neustift am Walde (Wien XIX), fol. 164; Sterbebuch 1907 der Pfarre Gumpendorf (Wien VI), fol. 74; eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM, Kataloge der WStLB und der ÖNB).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
14.3.2004
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Mögele, Franz Karl“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 14.3.2004, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d9db
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
R. Wittmann (Hg.), Unsere Kunst in Wort und Bild [um 1890], 106
Dt. Kunst- und Musik-Ztg. 1.1.1893, 3© ANNO/ÖNB
© Regenterei Kremsmünster
© Regenterei Kremsmünster

DOI
10.1553/0x0001d9db
GND
Mögele, Franz Karl: 13769492X
OBV
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