Seelengedächtnisfeier 1877; Sir Chádás (Freitag-Abend Synagogengesänge) ca. 1910; Psalm 21 1910; Requiem; Synagogengesänge (ungedruckt).
G. Gatscher-Riedl in Heimatkundliche Beilage zum Amtsbl. der BH Mödling 54/4 (2018); Signale für die musikalische Welt 30.5.1867, 499; Die Neuzeit 24.5.1867, 243, 31.5.1867, 253, 1.11.1867, 513, 8.11.1867, 527, 23.9.1870, 444, 2.2.1877, 35, 3.3.1876, 68, 15.9.1876, 294; Prager Abendbl. 24.6.1875, [4], 1.12.1876, [4], 4.1.1877, [4], 14.5.1877, [4], 20.11.1877, [4], 5.12.1877, [4]; Wr. Morgenztg. 1.2.1923, 5.
Emanuel: 19.2.1863 Ketschkemet/Ungarn (Kecskemét/H) † 20.10.1931 Mont Pèlerin bei Vevey/CH. Komponist, Pianist, Erfinder. Erhielt von seinem Vater den ersten Klavierunterricht. Im Alter von sechs Jahren galt M. bereits als Wunderkind am Klavier, später war er auch als Organist erfolgreich. Kompositionsstudium in Budapest bei R. Volkmann, danach als 16jähriger in Wien für kurze Zeit bei A. Door und A. Bruckner. Im Alter von 18 Jahren Klavierlehrer am Musikkonservatorium in Szeged/H, wo er auch als Dirigent tätig war und erste Kompositionen veröffentlichte. 1885 ging er mit seinem Vater nach New York/USA. M. gelang in der Folge eine Karriere als Konzertpianist, er unternahm ausgedehnte Konzertreisen in den USA, und fungierte auch als Klavierbegleiter, u. a. von L. Lehmann. Nach seiner Heirat mit Anita Burke 1888 in London ließ er sich in England nieder (britische Staatsbürgerschaft), wo er bald darauf seine Karriere als Konzertpianist beendete, um sich ganz der Komposition zu widmen. Im Zuge seiner zahlreichen Reisen zur Verbreitung seiner Kompositionen traf er 1889 J. Brahms in Wien. 1901 Übersiedlung nach Lausanne/CH. 1905 lernte er Pablo Casals kennen, für den er zahlreiche Werke schuf (u. a. das zweite Cellokonzert, das Casals bei seinem Wiener Konzertdebüt 1910 interpretierte) und der ihn erfolgreich bei der Verbreitung seiner Kompositionen unterstützte. Während des Ersten Weltkrieges lebte er zurückgezogen und widmete sich der Malerei. Nach Kriegsende komponierte er kaum noch, sondern widmete sich der Erfindung eines zweimanualigen Klaviers, das spieltechnische Erleichterungen mit größerem Klangspektrum verband, sich aber nicht durchsetzte, obwohl es u. a. von Pleyel (ab 1925), Bechstein (1929) und Bösendorfer (1930–35) gebaut wurde. Nach dem Tod seiner ersten Frau 1922 heiratete M. 1923 die Pianistin Winifred Christie (* 1882 Stirling/GB, † 1965 London), die sich ganz der Verbreitung des Doppelmanualflügels widmete. Später beschäftigte sich M. mit der Konstruktion von Streichinstrumenten, denen er zu größerem Volumen sowie günstigeren Herstellungskosten verhelfen wollte. Vertrieben wurden sie Anfang der 1930er Jahre von Bechstein, setzten sich aber ebenfalls nicht durch. Sein Bruder Henrik (* 22.12.1876 Prag, † 10.11.1940 Fürstenfeldbruck/D) war Maler und schuf u. a. ein Ölbild A. Bruckners, das jedoch am 6.6.1931 beim Brand des Münchner Glaspalastes zerstört wurde.
Goldmedaille der Orgelschule in Prag für die Improvisation vierstimmiger Fugen 1876.
Messen; Stabat Mater; Requiem; Opern (u. a. La Pompadour, Andreas Hofer, Der Goldschmied von Paris, Hertha); acht Symphonien; Konzertouverture; Konzerte für Kl., Vc., V., Va, Hf.; Konzert für zwei Vc.; Triplekonzert für V., Vc. u. Harfe; Kammermusik (Klavierquintette, Streichquartett, Suiten); Kompositionen für Kl., Vc., V., Va., Hf.; Lieder; gem. m. W. Christie: Technical exercises for the Emanuel Moor Double Keyboard Piano; Bearbeitung der Chaconne von J. S. Bach für Doppelklavier.
D. Gersing, E. M. 2005; NGroveD 17 (2001), 12 (1980) und 8 (2001) [E. M. pianoforte]; MGG 9 (1961); Riemann 1975; Müller-Asow 1929; P. Frank, Kleines Tonkünstlerlex. 111910; F-A 1936; www.emanuel-und-henrik-moor-stiftung.de (7/2012); WStLA (Meldearchiv).