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Mooser Mooser (Moser), Ludwig
* 1807-01-3030.1.1807 Wien, † 1881-05-2222.5.1881 Hottwan/Ungarn (Hatvan/H). Klavier- und Orgelbauer. Sohn des Wiener Klavierbauers Peter Anton M. (* ca. 1773 [Ort?], † 1.1.1823 Wien), der als Erfinder eines raumsparenden Winkelfortepianos und des Pianoforte dopplicato gilt, Neffe von Joseph Aloys M. (1770–1839; Orgelbauer in Fribourg/CH). Nach Lehrjahren im väterlichen Betrieb schlug sich, bedingt durch den frühen Tod des Vaters, zunächst mit Reparaturarbeiten durch, kam L. M. 1826 nach Salzburg und erhielt hier 1827 die Gewerbebefugnis für den Orgel- und Instrumentenbau. Zunächst gelang ihm der Aufbau einer Klavierfabrik (Klavierbau), in der jährlich etwa 10 Instrumente gefertigt wurden, seit dem Umbau der Salzburger Domorgel (1842–45) auch die Expansion der Orgelbauwerkstätte, die mit ihren 50 Mitarbeitern das Gebiet der Donaumonarchie belieferte. 1862, am Höhepunkt dieser Entwicklung, hatte M. bereits 120 Orgeln und etwa 200 Klaviere gebaut. Da sich die Aufträge aus dem Osten der Monarchie häuften, verlegte M. 1863, nach dem Tod seiner Frau Therese, den Betrieb nach Erlau (Eger/H) und überließ seiner Tochter Josepha (* 1840, † ?) die Leitung der auf 10 Mitarbeiter reduzierten Salzburger Werkstätte. Diese Entscheidung hatte fatale Folgen für die Firma: M. musste ständig zwischen Erlau und Salzburg unterwegs sein, konnte sich kaum noch selbst um die Ausführung seiner zahlreichen Projekte kümmern, musste immer häufiger die Auftraggeber vertrösten, die ihn schließlich gerichtlich verfolgten. 1865 musste das Unternehmen in Salzburg geschlossen werden, Österreich wurde von Erlau aus beliefert. Die Söhne Karl (* 1850, † ?) und Josef (* ?, † ?) unterstützten den Vater bei der Führung der Geschäfte in Ungarn, Karl brachte allerdings durch Leichtsinn das Vermögen des Vaters durch, der in seinen letzten Lebensjahren ertaubte und zum Alkoholiker wurde. Der Großteil der etwa 200 Orgeln M.s war einmanualig, erhalten geblieben sind nur wenige. Seine bedeutendsten Werke schuf M. für die Domkirchen in Salzburg (III/60), Gran (Esztergom/H) (III/49) und Erlau (III/52).
Literatur
Wurzbach 19 (1868); H. Haupt in StMw 24 (1960) [Moser, Anton]; Ottner 1977 [Moser, Anton]; K. Szigeti, Régi magyar orgonák Eger 1980; G. Walterskirchen in R. Angermüller (Hg.), Bürgerliche Musikkultur im 19. Jh. in Salzburg 1981; F. Seydoux, Der Orgelbauer Aloys M. (1770–1839), 1996; Hopfner 1999 [Moser, Anton]; G. A. Pichler, Biographien salzburgischer Tonkünstler 1845.

Autor*innen
Gerhard Walterskirchen
Letzte inhaltliche Änderung
15.7.2019
Empfohlene Zitierweise
Gerhard Walterskirchen, Art. „Mooser (Moser), Ludwig‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.7.2019, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x000276ed
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x000276ed
GND
Mooser (Moser), Ludwig: 136736769
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