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Mozzatti Mozzatti true (Mozatti, Mozati, Mozzati), Joseph (Giovanni, Giuseppe)
* 1786-10-044.10.1786 San Vito, Udine/I, † 1858-06-055.6.1858 Kronstadt/Siebenbürgen (Braşov/RO). Gesangslehrer, Sänger (Tenor), Komponist. Der als Sohn eines Tischlermeisters in Udine geborene M. war nach seiner Ausbildung bei A. Salieri in Wien ab 1817 bis in die 1830er Jahre als Sänger tätig, war aber insbesondere als Gesangspädagoge bedeutend und pflegte eine enge Bekanntschaft mit Fr. Schubert, mit dem er regelmäßig Quartette sang. Zwar gab er hauptsächlich Privatunterricht in distinguierten Häusern, bildete aber auch zahlreiche Sänger und Sängerinnen für die Bühne aus, die internationale Erfolge verbuchen konnten und ihre Karriere laut eigenen Aussagen in weiten Teilen auf M.s klassische Methode zurückführten, u. a. K. Unger-Sabatier (mit der er auch als Duettpartner auftrat), W. Schröder-Devrient, C. Botgorschek, L. Tuczek und J. K. Schoberlechner. Im Rahmen regelmäßiger Gesangsabende im Wiener Musikverein, bei denen er Schüler und Schülerinnen unterschiedlichster Ausbildungsstufen auftreten ließ, demonstrierte er sein Wirken als Gesangslehrer. Zudem organisierte er zahlreiche Konzerte, meist zu wohltätigen Zwecken. 1847 erhielt er ein Dekret zur Errichtung einer Gesangsschule in Wien, das er jedoch bereits 1848 wieder zurücklegte. Ab 1851 lehrte M. Gesang an der Akademie der Tonkunst. 1853/54 gehörte er dem Gründungskomitee des Vereins zur Versorgung dürftiger Tonkünstler (Wiener Tonkünstler-Pensions- und Unterstützungs-Verein „Carl Czerny“) an, 1857 wurde er von C. Czerny mit einer lebenslangen Rente bedacht. M. galt als einer der bekanntesten Gesangslehrer Wiens. 1819 heiratete er in Wien zu St. Augustin die 19-jährige Bauerntochter Helena Böswärth (Böswirth; * 4.12.1800 Loidesthal/NÖ). Seine Kinder Helena († 1835), Antonia († 1837) und Josephus Maria († 1837) verstarben alle im Jugendalter. M. starb bei einer Reise, die er mit seiner Gesangsschülerin Therese Jerta zum Zwecke eines Engagements am Kronstädter Theater unternahm.
Werke
Messe 1838/39, Kantate Bürgertreue 1819 (T: Carl Unger), 6 Ariette coll' accompagnamento di pianoforte o chitarra, Tre Ariette op. 5.
Literatur
M. DeVoto, Schubert's Great C Major: Biography of a Symphony 2011, 1–12; R. Angermüller in R. Angermüller/E. Biggi Parodi (Hg.), Da Beaumarchais a Da Ponte. Convegno su Antonio Salieri 1994, 21; H. Pemmer in Wr. Geschichtsbll. 12 (1957); Deutsch, Schubert Dokumente 1980; Wr. Theater-Ztg. 14.3.1818, 7, 1.1.1820, 4, 2.1.1823, 4, 26.10.1830, 525, 6.1.1831, 12; Wr. Zs. f. Kunst, Literatur, Theater und Mode 27.8.1825, 859; Wr. Zs. 26.11.1822, 7; Der Sammler 22.1.1831, 4; Wr. Ztg. 22.8.1835, 4, 26.10.1837, 4; Österr. Beobachter 21.12.1838, 6; Wr. allgemeine Musik-Ztg. 9.11.1844, 2; Oesterr. Pädagogisches Wochenbl. 11.12.1847, 800, 22.3.1848, 102; Neue Wr. Musik-Ztg. 18.12.1856, 3; Signale f. die musikalische Welt 1857, H. 32, 333; Kronstädter Ztg. 9.6.1858, 7; Revue Musicale 4.7.1858, 6; Berliner Musikztg. 23.6.1858, 5; Trauungsbuch der Dompfarre St. Stephan (Wien I) 1814–24, fol. 94; Taufbuch der Pfarre St. Augustin (Wien I) 1814–30, fol. 62; Sterbebuch der Dompfarre St. Stephan 1831–37, fol. 269, 380, fol. 400; eigene Recherchen (http://kvk.bibliothek.kit.edu [1/2021]; https://search.obvsg.at/ [1/2021]).

Autor*innen
Francesca-Maria Raffler
Letzte inhaltliche Änderung
29.6.2021
Empfohlene Zitierweise
Francesca-Maria Raffler, Art. „Mozzatti (Mozatti, Mozati, Mozzati), Joseph (Giovanni, Giuseppe)“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 29.6.2021, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003c9b40
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x003c9b40
GND
Mozzatti (Mozatti, Mozati, Mozzati), Joseph (Giovanni, Giuseppe): 1237690307
OBV
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