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Neumann, Neumann, true Helmut
* 1938-05-2525.5.1938 Wien. Komponist, Beamter, Musikpädagoge, Violoncellist. N. besuchte zunächst die Volksschule in Wien, übersiedelte nach Ende des Zweiten Weltkriegs mit seiner Mutter nach Linz, später nach Urfahr/OÖ. Er erhielt ersten Theorieunterricht bei seinem Stiefgroßvater G. Wolfgruber, dem Regens chori der Linzer Stadtpfarrkirche. Seine Großmutter, die Musikpädagogin Olga N., gab ihm Klavierunterricht. Nach dreijährigem Besuch des Bundesrealgymnasiums in Linz wechselte er an das Stiftsgymnasium Schlierbach, wo er Unterricht in Klavier, Tonsatz und Violoncello bei P. Stefan Walterer erhielt. Danach studierte N. zunächst 1953/54 am Bruckner-Konservatorium Linz (Cello bei K. M. Schwamberger und Musiktheorie bei F. H. Klein), danach 1954–57 am Mozarteum in Salzburg (Cello bei K. M. Schwamberger, Klavier bei Peter Ronnefeld und Tonsatz bei F. Neumann). 1958–62 studierte er außerdem an der Wiener MAkad. Cello bei F. Litschauer-Krause, Klavier bei Irena Barbag-Drexler sowie privat Klangreihenkomposition zuerst bei O. Steinbauer, dann bei J. Sengstschmid. Nach seiner 1978 als Externist abgelegten Matura absolvierte N. an der Univ. Wien ein Studium der Altgermanistik und Musikwissenschaft; Mag. art. 1986 an der Wiener MHsch. 1959/60 war N. Cellist im Nationalen Isländischen Symphonieorchester, 1961/62 im Innsbrucker Städtischen Orchester, 1962–64 im Isländischen Rundfunksymphonieorchester. Nach einer Verletzung der linken Hand musste er seine Konzerttätigkeit beenden und wurde zunächst Lehrer für Theorie und Cello an der MSch. in Hafnarfjördur/IS. 1964–66 arbeitete er als kaufmännischer Angestellter bei der Firma Ferdinand Panzer (Wien), dann ab 1966 bei der Bundesländer-Versicherungs-AG (bis 1976). Ab 1976–98 war N. hauptberuflich im Bundesministerium für Unterricht und Kunst bzw. im Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung angestellt (ab 1993 Abteilungsleiter im BMUK). Ab 1980 war er sowohl als Direktor (bis 1983) als auch als Lehrer für Cello, Musiktheorie und Komposition (bis 2001) am Franz-Schubert-Konservatorium (Horak-MSch.) tätig. 2003 gründete er gemeinsam mit Günther Friesinger, Morgana Petrik und Dominik Šedivý die Gesellschaft für Klangreihenmusik sowie das Institut für Klangreihenmusik. Seine Kompositionen wurden in Österreich, Tschechien Italien, Norwegen und Island aufgeführt, u. a. spielte H. Litschauer 1991 sein Cellokonzert im Wiener Konzerthaus; seine Menschlichkeitskantate wurde 2001 im Musikverein uraufgeführt.
Ehrungen
Ritterkreuz u. Großritterkreuz des Falkenordens der Republik Island 1986 u. 1996; Kulturpreis der Stadtgemeinde Klosterneuburg 1986; Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich 1990; Förderungspreis des Landes Niederösterreich 1994; Prof.-Titel 1996; Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich 2003 u. 2018; Ehrenplakette in Gold der Stadtgemeinde Klosterneuburg 2018; Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich 2018.
Werke
etwa 150 Werke, u. a. die Oper Die Leute auf Borg 1981; Konzerte, Symphonie, Klavier- u. Kammermusik; Lieder(zyklen).
Schriften
(Hg.), [Kat.] Island und das nördliche Eismeer 1984; (Hg.), Österreichs Beitrag zur Island-Forschung 1986; Das Violoncellospiel und seine harmonikalen Grundlagen, Dipl.arb. Wien 1986; (Hg.), Die Klangreihen – Kompositionslehre nach Othmar Steinbauer In Arbeit 2001; (Hg.), Das Wesen der Tonalität In Arbeit 2006; (Hg.), Das Leiden der Neuen Musik In Arbeit 2009; Serial Composition and Tonality In Arbeit 2011; Dinosaurier-Kalauer In Arbeit 2012; Zwischentöne. Positionen zur Musik In Arbeit 2013; (Übers.), Gunnar Dal – Kleine Weltentwürfe In Arbeit 2017.
Literatur
MaÖ 1997 [mit WV]; Who is who in Öst. 1997; Goertz 1994; MGÖ 3 (1995); Biografisches Material im Archiv d. Abteilung Musikwissenschaft der ÖAW; https://de.wikipedia.org/ (1/2021); www.musikverein.at (1/2021); eigene Recherchen (www.konzerthaus.at/datenbanksuche [1/2021]).

Autor*innen
Alexander Rausch
Meike Wilfing-Albrecht
Letzte inhaltliche Änderung
9.4.2021
Empfohlene Zitierweise
Alexander Rausch/Meike Wilfing-Albrecht, Art. „Neumann, Helmut‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 9.4.2021, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001db27
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001db27
GND
Neumann, Helmut: 122382668
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