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Niederberger, Niederberger, Maximilian Benno: Familie
Maximilian Benno: * 1860-05-2828.5.1860 (Ort?), † --?.3.1942 Wien? [begr. 25.3.1942 Wien]. Cellist, Komponist. Spätestens ab 1872 Ausbildung bei Martin Bauer am Steiermärkischen Musikverein, wo er mehrfach bei öffentlichen Zöglingskonzerten auftrat. 1874–77 mit Hilfe eines Stipendiums Fortsetzung des Studiums am Konservatorium in Leipzig/D, begleitet von öffentlichen Auftritten der Schule. Ab 1877 regelmäßig Konzerte in Graz, 1881 Debüt in Wien, Konzertreisen führten ihn auch nach Klagenfurt, Steyr und Marburg, wo im April 1885 W. Kienzl als sein Klavierbegleiter fungierte. 1885 in Graz auch als Teil eines Kammermusikensembles (u. a. mit A. Fiedler an der ersten Violine) aktiv. Im Sommer 1887 heiratete N. in London Martha Kammerlander (* 13.12.1862 Cilli [Celje/SLO], † 19.11.1935 Wien als geschiedene N., verheiratete Ebert). Seit etwa 1888 Prof. am Konservatorium von Rio de Janeiro/BR, kehrte aber regelmäßig zu Konzerten nach Europa zurück (Pest 1903, Wien 1905, 1907, 1910, 1914, Berlin 1909, Schweiz, Spanien und Portugal 1905). Während des Ersten Weltkriegs wirkte er bei zahlreichen Wohltätigkeitsveranstaltungen u. a. in Wien, Baden bei Wien, Bruck an der Mur mit, danach scheint er sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen zu haben.
Ehrungen
Stipendium des steiermärkischen Landesausschusses 1874; brasilianischer Kammervirtuose; Kommandeurkreuz des spanischen Isabellen-Ordens 1907; Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens 1907; Ehrenkreuz zweiter Klasse mit der Kriegsdekoration 1918; Widmungsträger von D. Poppers Im Sonnenschein für Vc. u. Kl., op. 70, Nr. 2 und Alberto Nepomucenos Tarantelle op. 23, Nr. 2.
Werke
Werke für Vc. (Gavotte im alten Stile, op. 19, Habanera, op. 20).
Literatur
Grazer Ztg. 19.9.1874, [3]; [Grazer] Tagespost 31.7.1873, [8], 28.7.1874, [7]; Musikalisches Wochenbl. 14.5.1875, 250, 11.5.1877, 286, 8.6.1877, 344, 11.8.1887, 391; Grazer Volksbl. 10.12.1878, [7], 8.1.1880, [6]; NZfM 14.5.1875, 201, 28.9.1887, 444; NFP 8.3.1885, 7; Neues Wr. Tagbl. 16.4.1905, 10, 15.1.1907, 14; Neuigkeits Welt-Bl. 17.7.1889, [5]; Signale für die musikalische Welt 14.6.1900, 656; Sport und Salon 16.3.1907, 11; Sterbebuch der Pfarre St. Augustin (Wien I) 1920–38, fol. 117; www.friedhoefewien.at (2/2019); eigene Recherchen (www.anno.onb.ac.at).


Sein Sohn

Max (eig. Maximilian): * 28.3.1892 Petrópolis/BR, † 8.1.1941 Wien. Komponist. Studierte 1912–14 an der Wiener MAkad. Pauke bei Johann Schnellar sowie 1912/13 Musiktheorie bei R. Heuberger, 1914–16 als Externer Klavier im Nebenfach bei J. Hofmann. Daneben besuchte er die Kapellmeisterschule bei Ludwig Kaiser an der MSch. Kaiser, die er um 1915 abschloss. Am 8.12.1917 trat er erstmals als Dirigent und Komponist im großen Musikvereinssaal an die Öffentlichkeit, wo er u. a. die UA aus Ausschnitten seiner Oper Zlatorog sowie seiner Phantasie für Klavier und Orchester leitete. 1920 begleitete er R. Strauss auf eine Reise nach Südamerika. Mitglied des Zweigvereins Wien der Salzburger Festspielhausgemeinde. In den 1920er Jahren komponierte er mehrere Operetten, die in Wiener Theatern uraufgeführt wurden. Später widmete er sich der Filmmusik und war z. T. auch als musikalischer Leiter einiger Filmproduktionen tätig (Unser Kaiser 1933, Tanzmusik 1935). Seit 4.3.1920 verheiratet mit der Pianistin Dora (eig. Dorothea Eduarda Maria Ludowika Ernestine Nicelina), geb. Schießwald (* 16.11.1893 Wien, begr. 18.4.1983 Wien), die Ende 1914 und 1915 in Benefizkonzerten gemeinsam mit M. N.s Vater in Wien aufgetreten war. Als Trauzeugen fungierten Al. Zamara für den Bräutigam und K. G. Zwerenz für die Braut. Beide gemeinsam hatten für N. das Libretto zu seiner Oper Der Blumenkrieg verfasst.


Werke
Opern (Zlatorog [ev. unvollendet] um 1917, Die Insel der Toten [T: K. G. Zwerenz] 1917, Der Blumenkrieg 1920 [T: Al. Zamara u. K. G. Zwerenz]); Operetten (Fräulein Frau UA 23.12.1922 Bürgertheater [T: Heinrich Waldberg u. B. Hardt-Warden], Phantom UA Johann Strauß-Theater 1.9.1924 [T: Norbert Garai], Die blonde Sphinx UA Bürgertheater 27.3.1925 [T: Gustav Beer u. Emmerich Földes], Es lebe die Liebe 1929 [T: W. Sterk], Tanzmusik 1932 [T: Fred Heller], Ist Valentin verrückt? 1939 [T: Philipp Zeska]); Phantasie für Kl. u. Orch. (UA 8.12.1917); Schlager (Buona Notte, schöne Signorina [T: Fred Heller], Man nehme zwei Herzen [T: Stephan Goll]); Filmmusik (Nuits de Venise 1930, Der Liebesexpreß 1931, Unser Kaiser 1933, Ihre tolle Nacht 1934, Ein junger Herr aus Oxford 1935, Tanzmusik 1935, Csárdás 1936, Liebe ist zollfrei 1941); Offertorium in G.
Literatur
Der Humorist 10.1.1923, 2; NFP 25.11.1917, 12, 5.3.1932, 10; Neues Wr. Tagbl. 21.7.1921, 7, 24.12.1922, 13; Reichspost 3.4.1915, 8; Österr. Film-Ztg. 5.8.1933, 2; Mein Film 496 (1935), 9f; Die Frau 28.8.1920, 5; Dt. Volksbl. (Mittagsausgabe) 24.5.1917, 4; Neues Wr. Tagbl. 13.1.1941, 4; Kleine Volks-Ztg. 15.1.1941, 11; Völkischer Beobachter 19.7.1941, 7; Neues Wr. Journal 5.12.1915, 19, 19.10.1929, 11; Oesterreichische Volks-Ztg. 4.12.1914, 7; Stieger II/3 (1978); www.filmportal.de/ (2/2019); www.imdb.com (2/2019); www.friedhoefewien.at (2/2019); Mitt. Archiv MUniv. Wien (2/2019); WStLA, MA 116, Zivilmatrik-Trauungsakten 7720/1920; eigene Recherchen.

Autor*innen
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
5.7.2019
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger, Art. „Niederberger, Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 5.7.2019, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003ac097
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Maximilian Benno Niederberger nach einem Gemälde von Karl Probst (Sport & Salon  17.10.1914, 11) © ANNO/ÖNB
Max Niederberger (Die Bühne 20 [1925], 5)© ANNO/ÖNB

DOI
10.1553/0x003ac097
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