Oberleithner,
Max Heinrich Edler von
* 11.7.1868 Mährisch-Schönberg
(Šumperk/CZ),
† 5.12.1935 Šumperk.
Komponist und Dirigent.
Sohn des Textilindustriellen Karl v. O. (*
2.10.1828 Mährisch-Schönberg, † 9.10.1898
Arco, Trentino/I), der sich v. a.
der Musik widmete, u. a. regelmäßig Hauskonzerte veranstaltete und auch selbst
komponierte (Pseud.: Carlo Nero). M. v. O. studierte an der Univ. Wien Jus (Promotion 1892) und war auf Empfehlung von F. Mottl 1890–95 Privatschüler A. Bruckners, für dessen
finanzielle Unterstützung er 1890 mit Hilfe seines Vaters, Carl Almeroths und J. Schalks in Steyr ein Konsortium von Mäzenen
zusammenstellte, den er 1891 nach
Berlin begleitete und der ihm 1892
seinen 150. Psalm widmete. O. unterstützte auch die Drucklegung von Werken Bruckners,
wurde sogar selbst als Kopist und Korrektor beschäftigt. Er war 1895
Theaterkapellmeister in Teplitz, 1896/97 in Düsseldorf/D,
lebte und wirkte ab 1897 in Wien, war gleichzeitig weiterhin Tuchfabrikant in
Mährisch-Schönberg. Als – finanziell unabhängiger – Komponist war er besonders mit
seinen Opern erfolgreich: Aphrodite wurde 1912 unter F. Schalk mit M. Jeritza in der Wiener Hofoper, Der eiserne
Heiland 1917 in der Volksoper
Wien, Das Heidentor 1920 im Carltheater uraufgeführt. Er war ein
Verfechter des „Gesamtkunstwerks“ Rich.
Wagners und R.
Strauss', bediente sich neben einem im Grunde dem Genre der „Volksoper“
verhafteten Stil aber auch krasser Verismo-Effekte.
Werke
weitere Opern: Erlöst 1899, Ghitana 1901, Abbé Mouret 1908, La Vallière 1916, Cäcilie 1919, Die silberne Flöte; 4 Symphonien; Chorwerke; ca. 50 Lieder. – Nachlass in der Musikslg. der ÖNB.
weitere Opern: Erlöst 1899, Ghitana 1901, Abbé Mouret 1908, La Vallière 1916, Cäcilie 1919, Die silberne Flöte; 4 Symphonien; Chorwerke; ca. 50 Lieder. – Nachlass in der Musikslg. der ÖNB.
Schriften
Meine Erinnerungen an Anton Bruckner 1933.
Meine Erinnerungen an Anton Bruckner 1933.
Literatur
P. S. Lehner, M. v. O., Ein Beitrag zur österr. Operngesch. am Beginn des 20. Jh.s, Dipl.arb. Wien 1993; Czeike 4 (1995); LdM 2000; BrucknerH 1996; MaÖ 1997; ÖBL 7 (1978); DBEM 2003; PiperEnz 4 (1991); Riemann 1961; Stieger II/3 (1978); Hadamowsky 1975; Ulrich 1997; Bauer 1955; MGÖ 3 (1995).
P. S. Lehner, M. v. O., Ein Beitrag zur österr. Operngesch. am Beginn des 20. Jh.s, Dipl.arb. Wien 1993; Czeike 4 (1995); LdM 2000; BrucknerH 1996; MaÖ 1997; ÖBL 7 (1978); DBEM 2003; PiperEnz 4 (1991); Riemann 1961; Stieger II/3 (1978); Hadamowsky 1975; Ulrich 1997; Bauer 1955; MGÖ 3 (1995).
Autor*innen
Uwe Harten
Letzte inhaltliche Änderung
26.5.2023
Empfohlene Zitierweise
Uwe Harten,
Art. „Oberleithner, Max Heinrich Edler von“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
26.5.2023, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001db8e
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