Rudolf: * 8.6.1874 Patschlawitz, † 29.8.1941 Prag. Militärkapellmeister und Komponist. Von seinem Vater in Streich- und Blasinstrumenten unterrichtet, wurde er Korbflechterlehrling, absolvierte die Bürgerschule und trat 1892 als Musikeleve in die Kapelle des IR.s Nr. 12 (Militärmusik) ein (Garnisonsorte: Komorn [Komárom/H] bzw. Treffen [Trebnje/SLO] und Klosterbruck [Louka u Znojma/CZ]). 1895 Titularfeldwebel und 1899 Regimentstambour, als solcher leitete O. die Kapelle ab 1901, bis er 1906 zum Regimentskapellmeister bestellt wurde. 1918 trat er in die Tschechoslowakische Armee ein und wurde Kapellmeister der Garnison in Pressburg, später des IR.s Nr. 23. Seinen Ruhestand verbrachte O. in Pressburg und Prag.
Jubiläumsmedaille.
Märsche für Blas- bzw. Symphonieorch. (Slawischer Marsch 1901, Zriny-Marsch 1905, Unter der Freiheitsfahne 1921, Wolga-Marsch 1924, Abschiedsmarsch, General Schneider-Marsch, Marsch für Th. G. Masaryk), Charakterstücke, Potpourris, Tänze, Lieder; Bearb. v. Werken von F. Smetana, A. Dvořák und Peter I. Tschaikowsky f. Blasorch.
Josef (II): * 21.2.1890 Sližan, † 8.11.1964 Raudnitz an der Elbe/Böhmen (Roudnice nad Laben/CZ). Kapellmeister. Nach musikalischem Unterricht beim Vater studierte er in Wien an der MSch. Kaiser Harmonielehre. Nach 1918 war er Kapellmeister in der Tschechoslowakischen Armee, 1926–39 der Kurmusikkapelle (Kur und Sommerfrische) in Piešt’any/SK. Nach dem Einmarsch Hitlers floh O. nach Frankreich, dann nach England, wo er eine Militärkapelle und einen Männerchor gründete, mit denen er zahlreiche Konzerte veranstaltete. Nach dem Zweiten Weltkrieg war O. Kapellmeister der Garnisonskapelle in Prag und gab mit dieser häufig Konzerte im Rundfunk; 1948 trat er in den Ruhestand.
Märsche, Bearbeitungen.
G. Černušák [et al.] (Hg.), Československý hudební slovník osob a institucí 2 (1965); ÖBL 7 (1978); Suppan 1994; A. Suppan, Repertorium der Märsche für Blasorch. 2 (1990); J. Damański (Hg.), Die Militär-Kapellmeister Oesterreich-Ungarn’s 1904; Brixel/Martin/Pils 1982; OeStA (Kriegsarchiv).
Hubert Reitterer