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Ofenbauer, Ofenbauer, true Christian
* 1961 -03-2424.3.1961 Graz. Komponist, Organist. Aufgewachsen in Kärnten, erster Musikunterricht im Alter von fünf Jahren (Violine), später Orgel- und Theorieunterricht am Landeskonservatorium Klagenfurt, 1979–88 Studium an der Wiener MHsch. bei H. Tachezi (Orgel), A. Uhl (Tonsatz) und F. Cerha (Komposition), Privatstudien zur Aufführungspraxis Alter Musik bei J. Mertin, 1986/87 Studienaufenthalt in Paris (Kontakte zu Pierre Boulez); 1982–87 Titularorganist an der Wiener Votivkirche, zugleich intensive Zusammenarbeit mit dem Wiener TheaterAngelusNovus, 1983–92 Mitglied des Ensembles die reihe, ab 1988 auch als Programmgestalter (u. a. CAGE-Projekt im Wiener Konzerthaus 1989); Konzerte und Rundfunkaufnahmen als Organist, Dirigent und Komponist im In- und Ausland. 1985–92 freier Mitarbeiter der Universal Edition. (Klavierauszüge von Werken von F. Cerha, Alexander Mossolow, Hans Zender und B. Furrer). 1986–91 Lehrtätigkeit an der MHsch. Graz (Analyse und Interpretation sowie Stilkunde und Aufführungspraxis), 1988 und 1991/92 Gastdozent und Gastprof. am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der Univ. Gießen/D, seit 1988 Vortragstätigkeit zu Fragen der Neuen Musik im Literarischen Quartier Alte Schmiede in Wien, 1989–2001 Lehrtätigkeit an der Wiener MHsch. bzw. MUniv. (Tonsatz, Gehörbildung und Formanalyse), 1994–97 Gastprof. für Komposition an der MHsch. Mozarteum Salzburg, 1999/2000 Zusammenarbeit mit dem Wiener TheaterKombinat. Seit 2001 Prof. für Harmonielehre und Kontrapunkt an der MUniv. Mozarteum Salzburg. Ausgehend vom expressionistischen Erbe der Zweiten Wiener Schule wandte sich O. Mitte der 1990er Jahre von der sein bis dahin entstandenes Œuvre prägenden „Ausdrucksmusik“ ab und einer die auktoriale Haltung virtuell immer stärker zurücknehmenden Erforschung von Klangereignissen zu. Im Zentrum seiner bisher stets auf antike Stoffe rekurrierenden musiktheatralischen Werke steht die besonders auf den Zusammenhang von Sexualität und Gewalt fokussierte Thematik der Verletzung, Auflösung und Wiedergewinnung personaler Identität.
Ehrungen
Theodor Körner-Preis 1984; Förderungspreis der Stadt Wien 1985; Staatsstipendium für Komponisten 1986 und 1990; Lili Boulanger Memorial Award Boston 1990; Preis der Ersten Österr. Sparkasse und Förderungspreis des Landes Kärnten 1991; Stipendium des Internationalen Kompositionswettbewerbes Casinos Austria für die Oper MEDEA 1994; Erster Preis Kompositionswettbewerb 4. Wr. Tage der Zeitgenössischen Klaviermusik 1996 (ex aequo mit German Toro-Perez); Kompositionsstipendium des Landes Kärnten für SzenePenthesileaEinTraum 1999.
Werke
Opern (Antikentrilogie, bestehend aus MEDEA, SzenePenthesileaEinTraum, Wache), weitere Theaterwerke(FATZER-MATERIAL/FRAGMENT, TOD DES HEKTOR, HEKTORS TOD), Vokalmusik (3 Lieder für hohen Sopran und Kammerensemble,DER ENGEL IST GESCHLACHTET, KLAGE DER PERSEPHONE BIN ICH: SIRENE, KOMMT SIRENEN KLAGT), Orchesterwerke (…wie eine nachtmusik, SOSPIR – fragmente par polyphonie, ODYSSEUS/ABBRUCH/SIRENEN. Klavierkonzert, PROLOG und EPILOG aus MEDEA, BruchStück 6, fancies / fancy-papers, 2 FRANKFURTER PRELUDES), Kammermusik (Ich bin der Franz, 2 Stücke f. Vc. u. Kl.BruchStück 1, …durchsichtig bewegt…, BruchStück 3 – ODYSSEUSFRAGMENT, KLAVIERTRIO, 2 INTERMEZZI aus MEDEA, BruchStück 4 – MEDEAKOMMENTAR, ARGONAUTENSTUDIE, Mechanische Bagatelle, BruchStück 5, unordentliche inseln/de la motte fouqué-vertonung, 2 STÜCKE für 8 Flöten, STREICHQUARTETTSATZ 1997, ZERSTÖRUNG DES ZIMMERS/DER ZEIT, BruchStück 7 – Begleitmusik zu einer Schauspielszene, for martha keller), Orgel- und Klaviermusik (5 Stücke f. große Org., Katalog 1–3, BruchStück 2, SIMULTAN, Albumblatt für J.M., KLAVIERSTÜCK 1995 (BruchStück 6), ZERSTÖRUNG DES ZIMMERS/DER ZEIT, Albumblatt für Karl Wagner), Bearbeitungen (Sonate Op. 1 von Alban Berg, 6 LIEDER von Alban Berg).
Schriften
Spiegel 1–7 von Friedrich Cerha, Hausarbeit Wien 1988; Aufsätze, Programmtexte, Vorträge und Vorlesungen zu F. Cerha, P. Boulez, Luciano Berio, Morton Feldman, Henri Pousseur, Iannis Xenakis, zur Wiener Schule und zu Th. W. Adorno sowie zu musiktheoretischen, theaterwissenschaftlichen und ästhetischen Themen.
Literatur
MaÖ 1997; NGroveD 18 (2001); R. Busch in ÖMZ 50/8–9 (1995) und 56/5 (2001).

Autor*innen
Dominik Schweiger
Letzte inhaltliche Änderung
30.6.2004
Empfohlene Zitierweise
Dominik Schweiger, Art. „Ofenbauer, Christian‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 30.6.2004, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001dbc1
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001dbc1
GND
Ofenbauer, Christian: 124410987
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