Der Wiederaufbau der Wr. Polizei, in Wr. Geschichtsbll. 30 (1975), Sonderheft 2, 255ff.
F. Planer (Hg.), Jb. der Wiener Gesellschaft 1929; C. Karoly/A. Smetana, Aufbruch und Idylle 2004; J. Reisinger, Die Kupferstecher der Cossmannschule, Wien 1950; österreich tanzt 2001, 81; Das kleine Volksbl. 10.11.1938, 9; Neues Wr. Journal 22.3.1925, 23; Reichspost 5.3.1926, 9, 8.2.1931, 22; [Linzer] Tages-Post 28.11.1926, 9; Wr. Ztg. 23.4.1932, 7; Tagblatt 4.12.1926, 8; www.vhs.at (7/2015); http://www.wladimir-aichelburg.at/kuenstlerhaus/mitglieder/verzeichnisse/freunde-und-mitarbeiter/ (7/2015); www.friedhoefewien.at (10/2016); eigene Recherchen.
Fritz (eig. Friedrich) Egon: * 6.6.1900 Wien, † 18.10.1923 Dreimarkstein bei Salmannsdorf (Wien XIX) (Freitod). Musikwissenschaftler und Komponist. Sein erster Klavierunterricht wurde früh abgebrochen. 1914 erlernte er das Gitarrespiel autodidaktisch, parallel dazu erste autodidaktische Kompositionsversuche mit Liedern. Ab Herbst 1916 privater Musiktheorieunterricht bei R. Glickh sowie später Unterricht in Violine und Viola bei Karl Freith sowie Klavier bei Anka Bernstein. Später lernte er autodidaktisch Cello und Kontrabass. 1916 Gründer und Leiter eines Schülerorchesters an dem von ihm besuchten k. k. Staatsrealgymnasium Wittelsbachstraße 6 (Wien II) und Organisator der damit verbundenen Akademien, 1917 auch am Staatsrealgymnasium Wien III, seiner neuen Schule. Außerdem Besuch von A. Schönbergs „Seminar für Komposition“, das er jedoch bald abbrach. 1917 Veröffentlichung des Liedes Greuliche Folgen in einem Heft Musik für Alle durch Bogumil Zepler, erste öffentliche Aufführung einer Komposition (Orchesterlied Die Wallfahrt nach Kevlaar) im Rahmen einer Akademie seiner Schule am 16.6.1917 im Kleinen Saal des Wiener Konzerthauses. Nach der Matura im März 1918 als Einjährig-Freiwilliger Ausbildung an der Reserveoffiziersschule in St. Pölten. Auch hier Gründung eines kleinen Orchesters, das er dirigierte. Ab Herbst 1918 Studium der Musikwissenschaft bei G. Adler und H. Gál. Kapellmeisterkurs bei L. Kaiser und R. Nilius. Im Wintersemester 1921/22 unterrichtete P. im Leopoldstädter Volksheim (Wien II) der Wiener Volkshochschulen Harmonielehre, in Ottakring (Wien XVI) Einführung in die moderne Musik, und Harmonielehre sowie Musikalische Formenlehre an der Wiener Urania, im Sommersemester 1922 am Leopoldstädter Volksheim Einführung in die moderne Musik sowie Harmonielehre II. Nach Abschluss seiner wohl von seinem Betreuer G. Adler initiierten Dissertation über die Lieder G. Mahlers und der Promotion am 12.7.1922 Bibliothekar am Musikhistorischen Institut der Wiener Univ., wo er bereits während seines Studiums tätig war. Außerdem Musiklehrer an der Bundeserziehungsanstalt Wien XIII. 1923 erweckte er den von H. Schmeidel bis 1920 geleiteten Wiener Frauenchor (Präsidentin M. Gutheil-Schoder) zu neuem Leben. P. war Mitglied des deutsch-österreichischen Autorenverbandes, des Kapellmeisterverbandes und des musikpädagogischen Verbandes, für den er auch publizistisch tätig war. Teile seines relativ umfangreiches Œuvres, das von seinem Lehrer G. Adler als „gemäßigt modern und der Melodie nicht aus dem Weg gehend“ bezeichnet wurde, kamen u. a. in mehreren Kompositionsabenden der Urania 1920/21 zur Aufführung und wurden, z. T. posthum, u. a. bei Doblinger, gedruckt. 1931 schenkte P.s Vater den geordneten Nachlass der Musiksammlung der ÖNB.
111 Kompositionen, darunter Messe der Schlafenden (unvollendet); Kammeroper Das Märchen von der Seejungfrau (T: F. E. Pamer, UA 29.1.1930 Wiener Urania); Ballett Totentanz 1919; Orchesterwerke; Kammermusik; Tänze; Gesangszyklus Das Lied vom Leben (nach Rabindranath Tagore); Lieder. – Musikalischer Nachlass ÖNB.
Gustav Mahlers Lieder, Diss. Wien 1922; Das Dt. Lied im 19. Jh. in G. Adler (Hg.), Hb. der Musikgesch. 1924.
O. Modler, F. E. P: Eine monographische Studie 1926, msch. Ms. ÖNB; Ch. Baier, F. E. P., Das musikalische Gesamtwerk, 2 Bde., 1988; H. Reitterer in P. Kuret (Hg.), [Kgr.-Ber.] Fin de Siècle in Gustav Mahler. Ljubljana 2011, 2012; Czeike 6 (2004) [falsches †-Datum]; DBEM 1 (2003); ÖBL 7 (1978); Riemann 1961; R. Poor Lima in Wr. Ztg. 29.11.1933, 7; Neues Wr. Tagbl. 17.11.1923, 6f; Reichspost 10.1.1928, 8, 30.11.1931, 5; Arbeiter-Zeitung 16.9.1921, 5; Neues Wr. Journal 25.9.1923, 9; www.vhs.at (11/2016); www.demos.ac.at (11/2016); Totenbeschaubefund WStLA. – Nachlass ÖNB.