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Petyrek, Petyrek, true Felix
* 1892 -05-1414.5.1892 Brünn, 1951 -12-011.12.1951 Wien. Komponist, Pianist, Pädadoge. Studium an der Wiener Univ. (bei G. Adler) und MAkad. (Klavier bei L. Godowski, E. v. Sauer; Komposition bei F. Schreker – gemeinsam mit W. Grosz, A. Hába, E. Krenek, K. Rathaus); 1919–21 Klavierklasse am Salzburger „Mozarteum“, danach folgte er Schreker nach Berlin (1923 Unterricht an der MHsch.). 1926–30 an der Athener MHsch. „Odeon“ Prof. für Klavier und Musikgeschichte. Als Nachfolger Wilhelm Kempffs bis 1939 in Stuttgart/D, danach bis 1945 in Leipzig/D (auch Univ.) tätig. Gesundheitliche Probleme zwangen ihn zu größeren Pausen, die er u. a. zur Veranstaltung von „Freien Klassen für Klavier und Komposition“ nützte, um sich auch hier für Zeitgenossen einzusetzen. 1949 erreichte P. die lang ersehnte Berufung an die Wiener Akademie für Musik und darstellende Kunst, wo ihm nur zwei Jahre Unterricht in den Fächern Musiktheorie, Formen-, Satzlehre und Partiturspielen vergönnt waren und er ein „Internationales Volksliedseminar“ gründete. Als anerkannter Pianist musizierte er u. a. mit Paul Hindemith, der für Einladungen zum Donaueschinger Kammermusikfest sorgte, und mit seiner zweiten Frau, der Pianistin Renate Helene Lang. Ihr widmete er zahlreiche Werke für vier Hände und zwei Klaviere.

P. emanzipierte sich bald von Schrekers Ausdruckssphäre und fand – ohne dessen farbige Melodik und hervorragende Instrumentation zu leugnen – zu eigenständigen formalen, harmonischen Lösungen, verließ aber nie gänzlich die Tonalität. Rhythmische Prägnanz führte zur Bezeichnung „Wienerischer Strawinsky“.


Werke
Orchesterwerke (Sinfonietta), Klavierkonzerte, Kammermusik (Sextett, Variationen für Streichtrio, Kammerkantate Gethsemane), Melodram Die arme Mutter und der Tod, Oper Der Garten des Paradieses, zahlreiche solistische Klaviermusik (5 Sonaten, Konzertetüden, 6 groteske Klavierstücke, 6 griechische Rhapsodien, 24 ukrainische Volksweisen), Chorwerke (Litanei, Beduinischer Diwan, Drei frohe geistliche Lieder), zahlreiche Lieder (u. a. Hans Bethge, Hermann Hesse, Richard Schaukal, Rainer Maria Rilke, volkstümliche, außereuropäische Lyrik).
Literatur
NGroveD 19 (2001); MGG 10 (1962); Riemann 1961; R. Brauner in ÖMZ 6 (1951); C. Ottner in E. Hilscher (Hg.), [Fs.] Th. Antonicek 1997; L. Mahn, F. P. 1998; C. Ottner, Was damals als unglaubliche Kühnheit erschien 2000; C. Ottner in W. Jauk et al. (Hg.), [Fs.] R. Flotzinger 1999; C. Ottner in M. Heinemann (Hg.), Pepping-Studien 3 (2002).

Autor*innen
Carmen Ottner
Letzte inhaltliche Änderung
15.5.2005
Empfohlene Zitierweise
Carmen Ottner, Art. „Petyrek, Felix‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.5.2005, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x00075a82
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x00075a82
GND
Petyrek, Felix: 120346400
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