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Pixis, Pixis, Johann Friedrich: Familie
Johann Friedrich: * 1735-03-044.3.1735 Neustadt an der Haardt/D, † 1805-04-3030.4.1805 Mannheim/D. Lehrer und Organist. War zunächst Lehrer in Lambrecht/D und wurde 1771 Lehrer sowie Organist an der evangelisch-reformierten Kirche in Mannheim.
Schriften
Schriften über Rechtschreibung und Schönschreiben.


Sein Sohn

Friedrich Wilhelm (I): * 17.5.1755 Lambrecht, † 28.2.1820 Wien. Lehrer, Organist, Komponist. Kam 1771 mit seinem Vater nach Mannheim, wo er Schüler von G. J. Vogler war, und wurde 1790 Nachfolger von Johann Heinrich Böhner als Präzeptor und Organist an der evangelisch-reformierten Kirche. Er unterrichtete auch am fürstlichen Hof, 1806 ließ er sich in Wien nieder. Sein Bruder Konrad Ludwig (* 28.11.1756 Lambrecht, † 1.4.1805 Heidelberg/D) ist 1804 als Kirchenratsexpeditor und Hoforganist zu Leiningen/D nachweisbar. Ein weiterer Bruder, Friedrich Ludwig (* 2.2.1760 Lambrecht, † 15.3.1833 Grünstadt/D), wurde evangelischer Pfarrer und war der Großvater des bekannten Münchener Malers Theodor (* 1.7.1831 Kaiserslautern/D, † 19.7.1907 Oberpöcking/D).


Werke
Klavier- u. Orgelmusik (Präludien, Sonatinen, Trios).


F. W.s (I) Sohn Friedrich Wilhelm (II): * 12.3.1785 Mannheim, † 20.10.1842 Prag. Violinist, Pianist, Komponist. Erhielt ersten Musikunterricht vom Vater, später Violinunterricht von Heinrich Ritter, Luci und Ignaz Fränzl. Ab 1797 mit Vater und Bruder auf Konzertreisen durch Deutschland, Dänemark, Polen und Russland. 1798 studierte er bei Giovanni Battista Viotti in Hamburg/D, in Wien nahmen die Brüder 1806/07 Kontrapunktunterricht bei J. G. Albrechtsberger. 1810 wurde er Theaterdirigent in Prag und per 1.1.1811 Lehrer für Violine am neu gegründeten Konservatorium. Er gilt als Begründer der so genannten „Prager Geigenschule“, zu seinen Schülern zählten J. W. Kalliwoda, C. M. Bocklet, J. Slawjk und Moritz Mildner.


Werke
Concertino f. V. u. Orch., Ouvertüre, Violinsonate, Variationen über einen Marsch.


Dessen Sohn

Theodor: * 15.4.1831 Prag, † 1.8.1856 Köln/D. Violinist und Komponist. Erhielt früh Musikunterricht und studierte 1840–46 [nicht 1842–45] am Prager Konservatorium (v. a. Violine bei M. Mildner). Danach bei seinem Onkel J. P. in Baden-Baden/D, ging er mit diesem nach Paris und nahm 1846/47 Violinstunden bei Henry Vieuxtemps in Cannes/F. Anschließend auf Reisen durch Deutschland und Frankreich, wurde er 1850 Prof. für Violinspiel am Konservatorium in Köln, wo er auch als Konzertmeister wirkte. Seine Schwester Anna (* ?, † ?) trat als erfolgreiche Pianistin in Prag in Erscheinung.


Werke
Lieder, Stücke für V. u. Kl., Variationen f. V. u. Orch.


F. W.s (II) Bruder

Johann Peter: * 10.2.1788 Mannheim, † 22.12.1874 Baden-Baden. Pianist und Komponist. Lebte bis 1823 in Wien, wo er als Pianist, Musiklehrer und Komponist tätig war und auch mit L. v. Beethoven, Fr. Schubert und G. Meyerbeer verkehrte. 1824 ließ er sich in Paris nieder, gab Konzerte und zog sich schließlich 1844 als Lehrer nach Baden-Baden zurück. Als gefeierter Pianist konzertierte er auch mit F. Liszt und C. Schumann, v. a. aber mit seiner Adoptivtochter.


Werke
4 Opern bzw. Singspiele (Almazinde 1820, Der Zauberspruch 1822, Bibiana 1829, Die Spache des Herzens 1836 [Singspiel]), Symphonie, Klavierkonzert, Klaviersonaten, Kammermusik, Lieder.


Dessen Adoptivtochter

Francilla (geb. Franziska Helma Göhringer; auch F. Picci, F. di San Onofrio): * 15.5.1816 Lichtental bei Baden-Baden/D, † 24.5.1904 Rom. Sängerin ([Mezzo-]Sopran). War ab 1831 Schülerin ihres Adoptivvaters, aber auch von J. Fodor, H. Sontag-Rossi, G. Rossini und Ferdinando Paer. 1833 gab sie ihr Konzertdebüt in London, 1834 folgte das Operndebüt in Karlsruhe/D. In Deutschland, Wien, Paris, London und Italien sehr erfolgreich (Konzerttourneen mit J. P. P.), ehelichte sie 1843 Ugo di Sant’ Onofrio del Castillo und zog sich 1846 von der Bühne zurück.


Literatur
L. Schiwietz, J. P. P. Beiträge zu seiner Biographie, zur Rezeptionshistoriographie seiner Werke u. Analyse seiner Sonatenformung 1994; NGroveD 19 (2001); MGG 10 (1962); DBEM 2003; LdM 2000; ÖBL 8 (1983); Riemann 1961 u. 1975; Kosch 3 (1992); K-R 1997, 2000 u. 2002; Mendel-R. 8 (1877); Wurzbach 22 (1870); ADB 26 (1888); F-A 1936; Eisenberg 1903; GerberATL 2 (1792); GerberNTL 3 (1813/14); EitnerQ 7 (1902); Ulrich 1997; http://www.antenati.san.beniculturali.it; Mitt. Antonello Scotto (7/2017).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
16.8.2017
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Pixis, Familie“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 16.8.2017, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001dd39
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Grabstein von Francilla Pixis in Rom, Friedhof Verano© Antonello Scotto
© Antonello Scotto

DOI
10.1553/0x0001dd39
GND
Pixis, Johann Friedrich: 1036834034
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Pixis, Friedrich Wilhelm: 130637025
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Pixis, Theodor: 119453800
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Pixis, Friedrich Wilhelm: 11620320X
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Pixis, Johann Peter: 11917099X
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Pixis, Francilla: 1012784622
OBV
Weiterführende Literatur

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