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Pleyel, Pleyel, Johann Nepomuk: Brüder
Johann Nepomuk: * 1754 -07-2323.7.1754 Ruppersthal/NÖ, † 1811 -06-1717.6.1811 Agram (Zagreb). Musiklehrer. Erster Musikunterricht wahrscheinlich (wie sein Bruder) vom Vater Martin Pleyl (* 29.12.1716 Pyrawarth/NÖ [heute Bad Pirawarth], † nach 1786 [Ort?]), der 1744 Schullehrer und Regens chori in Ruppersthal wurde (Nachfolger von F. L. Graff). J. N. P. war 1776 kurzfristig Stadtorganist in Warasdin (Varaždin/HR), danach vielleicht Mitglied der Kapelle von Graf La. Erödy. 1788–99 Klavierlehrer an der neu gegründeten MSch. in Agram, die zu der von K.in Maria Theresia 1776 eingesetzten Normalschule gehörte.
Literatur
J. Andreis, Music in Croatia 1974; H. Seifert in StMw 44 (1995); Erhart 1998 [Graff]; Mitt. Adolf Ehrentraud, Internationale I. J. P. Ges.


Ignaz Joseph: * 18.6.1757 Ruppersthal, † 14.11.1831 Paris. Komponist, Verleger, Klavierbauer. War Klavierschüler von J. B. Vanhal. Ca. 1772–77 wurde er durch Unterstützung des Grafen La. Erdödy Schüler von J. Haydn. Danach stand er als Kapellmeister in Diensten des Grafen, der ihm eine Italienreise (bis 1781) ermöglichte. P. widmete seinem Förderer sein op. 1, sechs Streichquartette (1782/83). Ab 1784 war er 2. Kapellmeister am Münster zu Straßburg (Strasbourg/F) und wurde dort 1789 Nachfolger von F. X. Richter. Aufgrund der Französischen Revolution ging P. 1791/92 nach London, wo er vom Konzertunternehmer Wilhelm Cramer zum Konkurrenten Haydns aufgebaut wurde. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in der Nähe von Straßburg übersiedelte er 1795 nach Paris, wo er eine Musikalienhandlung (Musikverlag) betrieb, als Herausgeber tätig war (Erfindung der Taschen-Partitur) und 1807 eine renommierte, bis ins 20. Jh. bestehende Pianoforte-Fabrik (Klavierbau) gründete. 1830 wurde in Paris die Salle P. errichtet. Seit 1995 gibt es in Ruppersthal die Internationale I. J. P. Gesellschaft. I. P.s Sohn Joseph Stephan Camille (* 18.12.1788 Straßburg, † 4.5.1855 Paris) war Pianist und Komponist und ab 1815 sein Geschäftspartner bzw. Nachfolger. 1831–35 war dieser mit der Pianistin Marie Moke P. (* 4.9.1811 Paris, † 30.3.1875 Saint-Josse-ten-Noode bei Brüssel/B) verheiratet.


Gedenkstätten
I.-P.-Gasse (Wien X); P.-Museum in Großweikersdorf im Schmidatal (Ortsteil Ruppersthal).
Werke
Symphonien, Konzerte, Kammermusik (Streichquartette, Trios, Werke f. Kl. u. Hf. u. a.); Bühnenwerke (Puppenoper Die Fee Urgele 1776; Ifigenia in Aulide 1780); Kirchenmusik; Klavierschule 1797 (mehrere Aufl.n). – WV: R. Benton, I. P. A Thematic Catalogue of his Compositions 1977.
Literatur
NGroveD 19 (2001); MGG 10 (1962); Riemann 1929, 1961 u. 1975; ÖBL 8 (1983); Wurzbach 22 (1870); www.pleyel.at (7/2015).

Autor*innen
Alexander Rausch
Letzte inhaltliche Änderung
30.7.2015
Empfohlene Zitierweise
Alexander Rausch, Art. „Pleyel, Brüder“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 30.7.2015, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001dd4c
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN

DOI
10.1553/0x0001dd4c
GND
Pleyel, Johann Nepomuk: 1041693109
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Pleyel, Ignaz Joseph: 118792555
OBV
Weiterführende Literatur

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