J. Andreis, Music in Croatia 1974; H. Seifert in StMw 44 (1995); Erhart 1998 [Graff]; Mitt. Adolf Ehrentraud, Internationale I. J. P. Ges.
Ignaz Joseph: * 18.6.1757 Ruppersthal, † 14.11.1831 Paris. Komponist, Verleger, Klavierbauer. War Klavierschüler von J. B. Vanhal. Ca. 1772–77 wurde er durch Unterstützung des Grafen La. Erdödy Schüler von J. Haydn. Danach stand er als Kapellmeister in Diensten des Grafen, der ihm eine Italienreise (bis 1781) ermöglichte. P. widmete seinem Förderer sein op. 1, sechs Streichquartette (1782/83). Ab 1784 war er 2. Kapellmeister am Münster zu Straßburg (Strasbourg/F) und wurde dort 1789 Nachfolger von F. X. Richter. Aufgrund der Französischen Revolution ging P. 1791/92 nach London, wo er vom Konzertunternehmer Wilhelm Cramer zum Konkurrenten Haydns aufgebaut wurde. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in der Nähe von Straßburg übersiedelte er 1795 nach Paris, wo er eine Musikalienhandlung (Musikverlag) betrieb, als Herausgeber tätig war (Erfindung der Taschen-Partitur) und 1807 eine renommierte, bis ins 20. Jh. bestehende Pianoforte-Fabrik (Klavierbau) gründete. 1830 wurde in Paris die Salle P. errichtet. Seit 1995 gibt es in Ruppersthal die Internationale I. J. P. Gesellschaft. I. P.s Sohn Joseph Stephan Camille (* 18.12.1788 Straßburg, † 4.5.1855 Paris) war Pianist und Komponist und ab 1815 sein Geschäftspartner bzw. Nachfolger. 1831–35 war dieser mit der Pianistin Marie Moke P. (* 4.9.1811 Paris, † 30.3.1875 Saint-Josse-ten-Noode bei Brüssel/B) verheiratet.
I.-P.-Gasse (Wien X); P.-Museum in Großweikersdorf im Schmidatal (Ortsteil Ruppersthal).
Symphonien, Konzerte, Kammermusik (Streichquartette, Trios, Werke f. Kl. u. Hf. u. a.); Bühnenwerke (Puppenoper Die Fee Urgele 1776; Ifigenia in Aulide 1780); Kirchenmusik; Klavierschule 1797 (mehrere Aufl.n). – WV: R. Benton, I. P. A Thematic Catalogue of his Compositions 1977.
NGroveD 19 (2001); MGG 10 (1962); Riemann 1929, 1961 u. 1975; ÖBL 8 (1983); Wurzbach 22 (1870); www.pleyel.at (7/2015).