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Popper, Popper, David: Brüder
David: * 1843-06-1818.6.1843 Prag, † 1913-08-077.8.1913 Baden bei Wien/NÖ. Violoncellist und Komponist. Wurde 1855–61 am Prager Konservatorium (bei Julius Goltermann) ausgebildet, erste Auftritte mit eigenen Kompositionen folgten. Von H. v. Bülow empfohlen wurde D. P. in die fürstlich hohenzollersche Hofkapelle in Löwenberg (Lwówek Śląski/PL) aufgenommen, später auch Kammervirtuose. Ab 1863 unternahm er Tourneen in Deutschland, der Schweiz, England und den Niederlande. Nach einem erfolgreichen Konzert 1867 in Wien war er dort 1868–73 1. Solocellist im Orchester der Hofoper und Mitglied des Hellmesberger-Quartetts, ging anschließend wieder auf Konzertreisen. 1882 konzertierte er in Spanien und Portugal, 1886 gründete er in Budapest mit J. Hubay, V. v. Herzfeld und Joseph Waldbauer das Hubay-P. Quartett, 1891 gastierte er wieder in England und wurde 1896 als Prof. für Violoncello an die Budapester MAkad. berufen. Einige Konzerte absolvierte er auch gemeinsam mit J. Brahms. 1872–86 war er mit der F. Liszt-Schülerin Sophie Menter (1846–1918) verheiratet, die ihn auf zahlreichen Konzertreisen begleitete. Seine Vorbilder waren die Geiger und Komponisten Charles-Auguste de Bériot und Henri Vieuxtemps, seine auch von anderen Geigern viel gespielten Kompositionen sind überwiegend dem Genre virtuoser Salonmusik zuzuzählen. Seine zu Violoncellokonzerten u. a. von J. Haydn, Camille Saint-Saëns und R. Schumann geschriebenen Kadenzen verlangen vom Solisten ebenfalls höchste Virtuosität.
Ehrungen
Hofrat 1913.
Werke
Requiem f. 3 Vc.; Vc.-Konzerte; Kammermusik; zahlreiche Werke f. Vc. solo oder mit Kl. (s. Abb.); Klavierwerke; Lieder. – Hohe Schule des Violoncellospiels 1901–05; Etüden.
Literatur
M. Moskovitz in American String Teacher 44 (1994); NGroveD 19 (2001) [mit WV]; LdM 2000 [mit WV]; MGG 10 (1962) [mit WV]; DBEM 1 (2003); Riemann 1929, 1961 u. 1975; ÖBL 8 (1983); Wurzbach 23 (1872); E. Hanslick, Gesch. des Concertwesens in Wien 1869.


Wilhelm: * 9.5.1846 Prag, † 2.2.1924 Wien. Violoncellist und Komponist. Schüler seines Bruders und J. Goltermanns in Prag. Zahlreiche Tourneen führten ihn u. a. in die USA (mehrere Jahre Solocellist in Leopold Damroschs New York Symphony Society Orchestra) und auch nach Wien, wo er 1880–87 Mitglied der Hofoper und bis 1905 der Wiener Philharmoniker sowie eines Streichquartetts war.


Werke
Werke f. Vc. u. Kl. (s. Abb.). – Lehrwerke für Flöte und Piccoloflöte.
Literatur
LdM 2000 [mit WV]; ÖBL 8 (1983); Eisenberg 1893; Kosel 1902.

Autor*innen
Uwe Harten
Letzte inhaltliche Änderung
24.9.2024
Empfohlene Zitierweise
Uwe Harten, Art. „Popper, Brüder“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 24.9.2024, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001dd84
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN

				David Popper, Musikalisches Wochenbl. 2.7.1875, 337
			© ANNO/ÖNB
© Regenterei Kremsmünster
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DOI
10.1553/0x0001dd84
GND
Popper, David: 116268409
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Popper, Wilhelm: 102842194X
OBV
Weiterführende Literatur

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