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Randhartinger, Randhartinger, true Benedict
* 1802-07-2727.7.1802 Ruprechtshofen/NÖ, † 1893-12-2323.12.1893 Wien. Sänger (Knabensopran/Tenor), Komponist, Dirigent. Nach erstem Musikunterricht beim Stiefvater (Gesang, Violine, Klavier) wurde er im Oktober 1812 Sängerknabe an der Wiener HMK (Nachfolger u. a. von Fr. Schubert), wo er sich bereits als sehr begabt erwies. 1813–19 besuchte er das Stadtkonvikt, schloss dort mit Fr. Schubert Freundschaft und sang gemeinsam dessen Lieder. J. Eybler komponierte für den talentierten Sänger R. eigens Offertorien. Bis 1825 erhielt er von A. Salieri kostenlos Kompositionsunterricht und traf bei seinem Lehrer mit zahlreichen Musikerpersönlichkeiten zusammen. 1821–25 studierte R. nebenbei Jus und Philosophie an der Wiener Univ. und war 1825–32 Privatsekretär von Ludwig Graf Széchényi, bildete sich aber auch musikalisch weiter und legte erste erfolgreiche Kompositionen vor. Er wurde 1832 als Tenorist in die Hofkapelle aufgenommen, hatte schon ab 1830 Hofkonzerte dirigiert und wurde 1840 Kapellmeister am Hofoperntheater, 1844 überzähliger, 1846 wirklicher Vizehofkapellmeister. 1862–66 war R. Hofkapellmeister (Nachfolger von I. Assmayr), wurde mit vollen Bezügen pensioniert und widmete sich seitdem der Komposition v. a. kirchenmusikalischer Werke. 1851 wurde er zum stellvertretenden Präses der Akad. der Tonkunst gewählt, 1864–77 war er Vorstand des Wiener Tonkünstler-Pensions- und Unterstützungs-Verein „Carl Czerny“. Als Komponist von über 2.000 Werken gilt er als Vertreter der Frühromantik, in seinen Liedern stark von Schubert geprägt. Für die griechische Gemeinde in Wien sammelte er Gesänge der orthodoxen Liturgie (Griechenland, Serbien). Gemeinsam mit dem Wiener Klavierbauer F. K. Ehrbar, der 1871 R.s Tochter Maria Anna Ernestine (* 14.4.1851 Wien) heiratete, verbesserte er 1857 das Verracordion (eine Art Glasharmonika). 1993 wurde in Ruprechtshofen die Benedict Randhartinger-Gesellschaft gegründet.
Gedenkstätten
R.gasse (Wien X).
Ehrungen
Franz Joseph-Orden 1866.
Werke
20 Messen; 60 Motetten; 2 Requiem-Vertonungen; Opern (König Enzo, Bruno); 2 Symphonien; Kammermusik; Klavierwerke; 847 Chöre, Balladen und Lieder (z. T. mit Zither-Begleitung); Gesänge der griechischen Liturgie; über 1.000 kleinere Werke; Arrangements. – Hg. von Werken Fr. Schuberts.
Schriften
Erinnerungen an Fr. Schubert im Nachlass.
Literatur
L. Flich, Der k.k. Hofkpm. B. R., Diss. Wien 1977 [mit themat. WV]; E. W. Partsch/A. G. Trimmel, B. R. 1995; A. Harrandt/E. W. Partsch (Hg.), Vergessene Komponisten des Biedermeier 2000; A. Harrandt/E. W. Partsch (Hg.), [Kgr.-Ber.] B. R. und seine Zeit. Ruprechtshofen 2002, 2005; NGroveD 20 (2001); ÖBL 8 (1983); Erhart 1998; Czeike 4 (1995); MGG 10 (1962) [mit WV]; Riemann 1961; DBEM 2003; Wurzbach 24 (1872); MGÖ 2 u. 3 (1995); Trauungsbuch 1851–90 der Pfarre Mariabrunn (Wien XIV), fol. 96.

Autor*innen
Uwe Harten
Letzte inhaltliche Änderung
30.4.2019
Empfohlene Zitierweise
Uwe Harten, Art. „Randhartinger, Benedict‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 30.4.2019, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001de6b
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
© Regenterei Kremsmünster
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DOI
10.1553/0x0001de6b
GND
Randhartinger, Benedict: 119346540
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