Joseph: * 6.9.1776 Gries am Brenner/T, † 15.12.1848 Gries. Von Haus aus Tischler, arbeitete er zeitweilig mit Franz (II) Fuchs zusammen und baute auch Altäre, Kanzeln usw.
Außerpfitsch/Südtirol, 1825 (I/11); Obernberg am Brenner/T, 1828 (I/13); Götzens/T, 1830/31 (II/20); Vinaders/T, 1834 (II/17).
Mitarbeiter beim Orgelbau waren seine vier Söhne
Franz (I) Xaver: * 28.2.1801 Gries, † 14.10.1888 Steinach am Brenner/T. Arbeitete spätestens 1832 selbständig und verlegte 1833 seine Werkstatt nach Steinach.
Kematen in Tirol, 1831 (II/19); Girlan/Südtirol (Eppan/I), 1838 (I/18); Salzburg, Franziskanerkirche, 1842 (II/24); Lienz, Franziskanerkirche, 1844 (II/26); Lajen/Südtirol (Laion/I), 1845 (II/23); Steinach, 1857/58 (II/31); Martell/Südtirol (Martello/I), 1858 (II/21); Latzfons/Südtirol (Lazfons/I), 1860 (II/20); Mals/Südtirol (Malles/I), 1864 (II/25); St. Christina in Gröden/Südtirol (Val Gardena/I), 1867 (II/26
Der Bruder Thomas (1805–37) war sein erster Mitarbeiter. Johann Benedikt (1803–80) blieb beim Vater, während Andreas (1804–36) sich ebenfalls 1832 selbständig machte und auch als Drehorgelbauer betätigte. Von Franz (I), der das Arbeitsgebiet bis nach Salzburg ausweitete, sind über 40 Neubauten bekannt (davon 18 nach dem Dorfbrand 1853), die wie jene des Vaters auch in ihrem Äußeren noch einer nachbarocken Tradition verpflichtet sind.
Franz (II): * 21.9.1840 Steinach, † 9.10.1921 Steinach. Sohn von Franz (I). Übernahm im Jahre 1872 die Leitung der Werkstatt.
Dölsach/T, 1874 (II/25); Matrei in Osttirol, 1875 (II/25); Sand in Taufers/Südtirol (Campo Tures/I), 1886 (II/22); Lienz, Pfarrkirche, 1888 (II/22); Innsbruck, St. Jakob, 1892 (II/33); Innsbruck-Wilten, Pfarrkirche, 1894 (II/24); St. Pauls in Eppan/Südtirol, 1895 (II/25); Schwaz/T, Pfarrkirche, 1897 (III/44); Toblach/Südtirol (Tobbiaco/I), 1900 (II/24); Nassereith/T, 1902 (II/23).
Dessen Brüder Joseph Anton (1834–71; auch Drehorgelbauer) und Karl (I) (1842–1918) hatten bereits beim Vater mitgearbeitet. Er baute 79 Orgeln. In den Prospekten seiner Instrumente spiegelt sich der Historismus wider; in bautechnischer Hinsicht erfolgte in den 1890er Jahren der Wechsel von der Schleiflade zur Kegellade und der allmähliche Übergang zur Pneumatik.
Karl (II): * 20.6.1876 Steinach, † 2.10.1932 Innsbruck. Sohn von Franz (II). Wurde 1907 Firmeninhaber. Unter seiner Leitung entstanden mehr als 60 Orgeln, zumeist mit pneumatischen Taschenladen.
Sarnthein/Südtirol (Sarentino/I), 1909 (II/25); Schwaz, Pfarrkirche, 1909/10 (Erweiterung auf III/65); Tramin/Südtirol (Termeno/I), 1911 (II/32); Imst/T, Pfarrkirche, 1912 (II/33); Neustift in Stubai/T, 1923 (II/44); Wildon/St, 1926 (II/30); Graz, Kirche Maria Trost, 1927/28 (III/52); Innsbruck, Pfarrkirche Dreiheiligen, 1932 (II/23).
Dessen Bruder Franz (III) war ausgezeichneter Pfeifenmacher; der jüngste Bruder Heinrich (1879–1967), Spezialist für Pneumatik, wanderte 1905 in die USA (Grand Rapids) aus.
Franz (III): * 26.1.1878 Steinach, † 24.2.1969 Steinach. War ab 1932 Geschäftsführer der Firma Karl R.’s Erben, machte sich 1936 selbständig und gründete in Steinach (Haus „Bergfried“) eine eigene Firma, baute jedoch nur eine einzige Orgel. Sein Sohn Franz (IV) (1912–65), der lediglich zwei Orgeln baute, arbeitete zuletzt als Tischler. Der jüngere Sohn Max (* 22.12.1916 Steinach, † 4.11.1993 Salzburg), zunächst beim Vater tätig, ging nach Salzburg zur Firma Dreher & Flamm, heiratete die Tochter von M. Dreher und war zuletzt Alleininhaber der Firma Dreher & Flamm.
W (Karl R.’s Erben): Hall i. T., Pfarrkirche, 1934 (IV/57); Steinach, 1936 (II/35); Seefeld/T, 1951 (II/30); Reichersberg/OÖ, Stiftskirche, 1954 (II/22); Kremsmünster, Stiftskirche 1956; Wien, MHsch., 1958 (II/14).
Nach dem Ausscheiden von Franz (III) übernahm der Werkmeister Johann Pirchner (I) (* 30.8.1900 Steinach, † 30.3.1972 Steinach) die Leitung der Firma K. R.’s Erben, in der er schon seit 1918 tätig gewesen war. In den Anfang der 1950er Jahre fiel die Umstellung auf den Bau von Orgeln mit Schleifladen und mechanischer Traktur. 1962 wurde die Firma in eine OHG R., Pirchner & Co. umgestaltet.
W (R.-Pirchner): Wörgl, 1968 (II/20); Toblach, 1972 (II/23); Linz, Herz Jesu, 1975 (II/26); Kaltern/Südtirol (Caldaro/I), Pfarrkirche, 1978 (III/31); Brixen/Südtirol (Bressanone/I), Dom, 1980 (III/48); Perchtoldsdorf/NÖ, 1985 (III/40); Telfs, Pfarrkirche, 1987 (III/34); Reutte/T, 1989 (III/30); Salzburg, Dom, 2 Pfeilerorgeln, 1991 (je II/14); Steinach, 1992 (III/37); Neustift in Stubai, 1993 (III/33); Bozen/Südtirol (Bolzano/I), Franziskanerkirche, 1995 (III/44).
1972–2002 stand Johann Pirchner (II) (* 12.4.1928, † 11.12.2012) an der Spitze der Firma, die 1998 in Orgelbau Pirchner umbenannt wurde. Seit 2003 hat der Sohn Martin Pirchner die Leitung der Werkstatt inne. Das Arbeitsgebiet der Firma erstreckt sich über ganz Österreich und angrenzende Gebiete (v. a. Südtirol).
W (Pirchner): Hall i. T., 1999 (III/50); Innsbruck, Dom St. Jakob, 2000 (III/57); Böheimkirchen/NÖ, 2002 (III/31); Polling/Oberbayern, 2004 (III/42).
Fs. der Orgelbau-Anstalt F. R., verfaßt aus Anlaß des 110jährigen Geschäftsjubiläums im Jahre 1927, 1927; K. Egg in Tiroler Heimatbll. 6 (1928); E. Hey in Zs. f. Instrumentenbau 53 (1932/33); W. Senn in A. Reichling (Hg.), Mundus Organorum 1978; A. Reichling, Orgellandschaft Südtirol 1982; A. Reichling in Veröff. des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum 78 (1998), Musikgesch. Tirols 2 (2004); R. Jaud in SK 60/1 (2013); G. Auzinger in Das Orgelforum 16 (2013).