Johann Vinzenz d. J.: * 16.5.1788 Warnsdorf, † 12.8.1853 Warnsdorf. Lehrer, Dirigent, Organist. Er führte 1830 zum ersten Mal L. v. Beethovens Missa solemnis vollständig in der Liturgie auf. Dessen Söhne
Pius: * 11.12.1818 Warnsdorf, † 18.12.1893 Wien. Komponist, Organist, Klavierlehrer und Kapellmeister. Studierte 1831–37 in Prag am Akademischen Gymnasium und an der MSch. von J. Proksch. Er war 1838–42 Musiklehrer bei Leo Graf Thun und 1845–57 bei der Fürstin Wilhelmine Kinsky. Danach ging er nach Wien, wo er am Kaiserhof Klavierlehrer war und K.in Elisabeth im Harmoniumspiel (Harmonikainstrumente) Unterricht gab. 1862 wurde er in die Witwen- und Waisensozietät aufgenommen. Ab 1863 war P. R. Mitglied der Wiener Hofmusikkapelle, u. zw. zunächst Exspektant, 1867 Hoforganist (Nachfolger S. Sechters). 1877 wurde er Titular-Vizekapellmeister (als Hoforganist folgte ihm A. Bruckner) und 1893 noch Vizehofkapellmeister der HMK.
Messen u. Requien; geistliche u. weltliche Chöre; Lieder; Stücke f. Kl. u. Org.
Johann: * 17.11.1826 Warnsdorf, † 15.3.1907 Kratzau/Böhmen (Chrastava/CZ). War Pianist und Musiklehrer u. a. in Leitmeritz und 1881–86 am Wiener Hof.
P. R.s Sohn Edmund (* 30.9.1861 Wien, † ?) war Mitarbeiter von Musikzeitschriften.
P. R.s Enkelin war Ch. Steiner.
LdM 2000; ÖBL 9 (1988); Wurzbach 26 (1874); BrucknerH 1996; Riemann 1929; DBEM 2003; F-A 1936; Th. Antonicek in StMw 29 (1978); Th. Antonicek, Anton Bruckner und die Wr. Hofmusikkapelle 1979; Köchel 1869; R. Steurer, Das Repertoire der Wr. Hofmusikkapelle im 19. Jh. 1998; Eisenberg 1893; E. Richter in Internationale Bruckner-Ges. Mitt.sbl. 17 (1980); E. Preussner in ÖMZ 18/1 (1963), 47 [Ch. R.-Steiner]; F. Planer (Hg.), Das Jb. der Wr. Ges. 1929 [E.R.]; Mitt. UB Mozarteum.