Anton:* 22.2.1694 Vils/T, † 25.8.1766 Vils. Vermutlich der Stammvater der Geigenbauer-Familie. Seine an den Klang einer Amati erinnernden Instrumente stehen mit vielen aus den „Konkurrenzorten“ Füssen /D und Mittenwald/D auf gleicher Stufe.
Sein Sohn Matthäus: * 19.9.1728 Vils, † 27.3.1794 Vils. Lernte vermutlich beim Vater und baute langgestreckte Geigen mit gutem Klang. Er zählt zu den besseren Meistern der Familie. Dessen Söhne
Dominicus: * 13.1.1759 Vils, † 3.12.1814 Vils. Schüler des Vaters. Von ihm stammen auch Violen und Violoncelli. Er vereinigte Talent, gute Schule und Geschicklichkeit und war der wohl beste Instrumentenbauer der Familie.
Johann Georg: * 1.4.1765 Vils, † 1.1.1848 Vils. Baute traditionsverbunden Geigen nach dem Vorbild seines Vaters, jedoch mit höherer Wölbung. Er war weniger begabt; auch als Sakristan in der Pfarrkirche tätig.
Von einem Makarius R. ist ein Instrument aus dem Jahr 1789 mit einem schlecht lesbaren Geigenzettel überliefert, der vielleicht auch Matthäus R. zuzuschreiben ist.
Anton: * 22.9.1786 Vils, † 11.8.1834 Vils. Baute 1800–15 warm klingende Geigen aus akustisch gutem Holz. Ein Geigenzettel von 1810 mit seinem Namen Antoni Rief in Vils ist überliefert. Mögliches Verwandtschaftsverhältnis ungeklärt.
D.’ Sohn Josef Matthäus (I): * 6.9.1799 Vils, † 10.6.1848 Vils. Lernte bei seinem Vater und nach dessen Tod vermutlich noch bei einem auswärtigen Meister, da seine Arbeitsweise sich von der Vilser Art unterscheidet. Seine Instrumente sind erkennbar an gut gestochener Schnecke, breiten Backen des Wirbelkastens, eigenartigen F-Löchern und hellbraunem Lack. Er baute bei seinen Versuchen, den Geigenklang der alten Meister zu erreichen, u. a. auch eine Geige mit doppeltem Boden und verwendete zur Unterscheidung von seinem Vetter auf seinen Geigenzetteln den Namen „Joseph R.“.
J. G.s Sohn Josef Matthäus (II): * 2.1.1801 Vils, † 2.3.1879 Vils. Vermutlich Schüler seines Vaters. Ihm war offenbar v. a. wichtig, seine gut klingenden Instrumente auch vorteilhaft zu verkaufen. Mit ihm endete die Geigenbautradition von Vils, nicht zuletzt aufgrund der einsetzenden Massenproduktion in Mittenwald.
ÖBL 9 (1988); Lütgendorff 1904, 1922 u. 1990; W. Henley (Hg.), Universal Dictionary of Violin and Bow Makers 1960; O. Stolz, Gesch. der Stadt Vils in Tirol 1927.