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Riotte, Riotte, true Philipp Jakob
* 1776-08-1616.8.1776 St. Wendel/Saarland, † 1856-08-2020.8.1856 Wien. Komponist, Kapellmeister. Sängerknabe und erster Musikunterricht in St. Wendel. 1793 Organist in Trier/D, 1784 in Blieskastel/D; ab 1800 Kompositionsunterricht bei Johann Gottfried Arnold in Frankfurt a. M./D, 1802–05 Schüler von J. A. André in Offenbach/D. Kapellmeister einer Wandertruppe; Theaterkapellmeister 1805 in Gotha/D, 1806 in Danzig (Gdańsk/PL) und 1807 in Magdeburg/D; ab 1808 in Wien, zunächst am Kärntnertortheater, 1818–21 und 1825–28 Vizekapellmeister am Theater an der Wien, komponierte u. a. für die Kinderballette von F. Horschelt sowie die Musik zu zahlreichen Bühnenwerken für die Wiener Vorstadttheater (Theater an der Wien, Theater in der Josefstadt, Theater in der Leopoldstadt). R. war in Wien einer der meist gespielten Komponisten seiner Zeit und war hier u. a. in Kontakt mit L. v. Beethoven, Fr. Schubert, Erzhzg. Rudolph, Fürst Nikolaus II. Esterházy und C. M. v. Weber; 1835/36 Kapellmeister in Pressburg, Lehrer für Klavier und Gesang. Seine Bühnenwerke entstanden z. T. in Zusammenarbeit mit anderen Komponisten (I. v. Seyfried, W. Müller). Sie sind in einem flüssigen, eingängigen Theaterstil gehalten und zählen zu den Wegbereitern der Wiener Operette. Die Instrumentalwerke zeigen virtuosen Saloncharakter. Er lieferte u. a. einen Beitrag zu A. Diabellis Vaterländischem Künstlerverein.
Werke
Opern (Der Sturm, Euphemie von Avagora, Nurredin, Prinz von Persien), Singspiele (Das Grenzstädtchen T: August v. Kotzebue, Eine Prise Tobak], Mozarts Zauberflöte, Ballette, Pantomimen (Der Berggeist, Elisene, Prinzessin von Bulgarien, Die Wildschützen, Die Doppelgestalten, gem. m. W. v. Gallenberg: Die Zaubernelke), Musik zu Schauspielen, Zauberspielen (Moisasurs Zauberfluch 1827, T: F. Raimund), Melodramen (Azendar); Oratorium (Der Sieg des Kreuzes), 2 Symphonien, Konzerte, Klavier- (Die Schlacht bey Kulm, Die Schlacht bey Leipzig) und Kammermusik, Lieder, Tänze, Kirchenmusik.
Schriften
autobiographische Skizze (Ms., A-Wgm).
Literatur
G. Spengler, Der Komponist Ph. J. R. aus St. Wendel. Sein Leben und seine Instrumentalmusik, Diss. Saarbrücken 1973; MGG 11 (1963); NGroveDO 3 (1992); NGroveD 21 (2001); ÖBL 9 (1988); Riemann 1961; DBEM 2003; F. Hadamowsky, Das Theater in der Wiener Leopoldstadt 1781–1860, 1934; A. Bauer, 150 Jahre Theater an der Wien 1952; Bauer 1955; Stieger II/3 (1978)

Autor*innen
Barbara Boisits
Letzte inhaltliche Änderung
15.5.2005
Empfohlene Zitierweise
Barbara Boisits, Art. „Riotte, Philipp Jakob‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.5.2005, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001df5d
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
© Regenterei Kremsmünster
© Regenterei Kremsmünster

DOI
10.1553/0x0001df5d
GND
Riotte, Philipp Jakob: 116551313
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