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Roedelius, Roedelius, true Hans-Joachim
* 1934-10-2626.10.1934 Berlin-Steglitz. Komponist, Schauspieler, Tänzer. Ausbildung als Heilgymnastiker; Studium an der Berliner Akad. für Graphik und Werbung (nicht abgeschlossen); ab 1968 kompositorische Tätigkeit als Autodidakt, erste Auftritte in Berlin; verschiedene Gruppengründungen (Plus/Minus, Geräusche, Per Sonare, Kommune Human Being, Kommunikationszentrum Zodiak, Kluster, 1971–96 mit dem Grafiker und Musiker Dieter Moebius Cluster, Qluster, 1972–76 Mitglied der Gruppe Harmonia), Zusammenarbeit u. a. mit Brian Eno, Alexander Czjzek, dem Teatro e Danza la Fenice in Venedig und der amerikanischen Tänzerin Carolin Carlsen. 1979 Übersiedlung nach Blumau/NÖ, 1989 Gründung des Orchesters Treffpunkt Wien(u. a. mit Stanislaw Michalak [Keyboard], Hermann Ried [Saxophon], A. Czjzek [Saxophon], Andrew Heath [Keyboard]), 1991 Gründung von Aquarello (mit Fabio Capanni [Gitarre, Elektronik], Nicola Alesini [Saxophon, Elektronik], Felix Jay [Multiinstrumentalist], Jurij Novoselic [Saxophon]), 1993 Projekt Klang und Malerei mit der Malerin Radnig von Mosch; 1995 Gründung von Tempus Transit. Größere Bekanntheit erlangte er durch seine Tourneen mit Cluster ab 1996 (u. a. nach Japan), die sich seit dem Album Apropos Cluster 1990 in Richtung Techno entwickelt hatte (2010 Auflösung der Band). R. lebt (2023) in Baden bei Wien. Er bezeichnet seine Werke als „elektronische Kammermusik“ und setzt „künstlerische Tätigkeit mit religiöser Aufgabe“ gleich.
Ehrungen
Unterstützung durch die Alban-Berg-Stiftung und die GEMA (Ges. f. musikalische Aufführungs- u. mechanische Vervielfältigungsrechte) seit 1980; Teilhabung am Documentary Oscar für die Musik zum Film Witness to war von Deborah Shaffer 1986; Anerkennungspreis der Niederösterr. Landesregierung f. besondere Leistungen auf dem Gebiet der Musik 1994; Album des Monats Theatreworks des Magazins The Wire 1994; Kulturpreis des Rotary Clubs Baden.
Werke
Musiktheaterarbeiten (Borges and I, Utopia of a tired man, Des Pudels Kern); über 40 Arbeiten auf LPs u. CDs, darunter Klopfzeichen 1970, Durch die Wüste 1978, Selbstporträt I–III 1980, Wasser im Wind 1982, Tace! 1993, Sinfonia Contempora No. 1: Von Zeit zu Zeit 1994, Sinfonia Contempora No. 2: La Nordica (Salz des Nordens) 1996, R.weg 2000, R. Plays Piano 2011, Drauf & Dran 2020; mit Tim Story, Th. Rabitsch, Lukas Lauermann und Christopher J. Chaplin: lunz3 2019; mit Leon Muraglia: Ubi Bene 2015; mit Christian Ludwig Attersee: Tulpenfresser 2014; mit Qluster: Lauschen 2013; mit Cluster u. a.: Cluster '71 1971, Zuckerzeit 1974, Sowiesoso 1976, Curiosum 1981, One Hour 1994, Qua 2008; mit Aquarello: Aquarello 1998; mit A. Czjzek: Weites Land 1987.
Literatur
MaÖ 1997; H. Teufert/M. Moschner, Die Komponisten des Industrieviertels und ihre Musik 1996; NGroveD 21 (2001); www.roedelius.com (4/2023); https://de.wikipedia.org (4/2023).

Autor*innen
Barbara Boisits
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
27.4.2023
Empfohlene Zitierweise
Barbara Boisits/Monika Kornberger, Art. „Roedelius, Hans-Joachim‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 27.4.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001df76
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001df76
GND
Roedelius, Hans-Joachim: 134500083
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